Zukunft der Pflege in Bünde: Startschuss für Pflegeschule fällt im Herbst

Bünde. Pflege-Anwärterinnen und -Anwärter haben schon bald eine Anlaufstelle in Bünde. Die Adolph-Kolping-Stiftung hat das Gebäude der ehemaligen Hauptschule an der Heidestraße von den Kommunalbetrieben Bünde (KBB) gekauft, die Kolping Akademie für Gesundheits- und Sozialwesen wird in einem Gebäudeteil eine Pflegeschule etablieren. &bdquo;Die Schule wird als Teilstandort der Pflegeschule Enger installiert“, sagt Eva Klare-Kurtenbach, Geschäftsführerin der Kolping Akademie für Gesundheits- und Sozialwesen. Die Schulleitung wird Sandrina Bolte-Schlinkmann übernehmen, die die diese Position schon jetzt in Enger innehat. &bdquo;Wir bieten die dreijährige generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann beziehungsweise zur Pflegefachfrau sowie die einjährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz an“, so Bolte-Schlinkmann. Darüber hinaus gebe es Fort- und Weiterbildungen für Pflegepersonal, beispielsweise für Praxisanleiterinnen und -anleiter. Perspektivisch solle der Fortbildungsbereich noch weiter ausgebaut werden. Wer sich für den Pflegebereich interessiert, &bdquo;der meldet sich auf dem klassischen Weg bei den Pflegeeinrichtungen und fragt dort an“, erklärt Bolte-Schlinkmann das Prozedere. In Pflegeheimen oder bei ambulanten Pflegediensten könnten dann beispielsweise Praktika absolviert werden, die Betriebe übernehmen die Beratung und gehen dann wiederum auf die Pflegeschule zu. &bdquo;Bei uns haben die Interessenten dann ein Bewerbungsgespräch. Sie bekommen dann bei Eignung eine Zusage für den Schulplatz. Die Einrichtung, in der die praktische Ausbildung absolviert wird, stellt dann einen Ausbildungsvertrag aus. Drei Parteien unterschreiben: wir, der Praxisbetrieb und der Auszubildende.“ Schule soll Standort stärken Es sei aber auch möglich, sich erst bei der Pflegeschule zu melden, die wiederum dann an Praxisbetriebe weitervermittelt. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen, beispielsweise mit dem Lukas-Krankenhaus und ambulanten Pflegeeinrichtungen, gebe es. &bdquo;Die Idee hinter der neuen Pflegeschule ist es, die Ausbildung hier anzubieten und mit den lokalen Trägern zu kooperieren und hier den Standort zu stärken. Wer hier die Ausbildung macht, der bleibt auch eher hier“, sagt Klare-Kurtenbach. Entsprechend solle das bestehende Kooperationsnetzwerk weiter gestärkt und sukzessive ausgebaut werden. &bdquo;Für die Auszubildenden spielt die Nähe zu Schule und Praxisbetrieb eine große Rolle und wird zu einem wichtigen Kriterium“, weiß Klare-Kurtenbach aus Gesprächen mit Kooperationspartnern aus Gütersloh. Dort und auch in Enger betreibt die Kolping Akademie für Gesundheits- und Sozialwesen bereits Pflegeschulen, die von etwa 250 (Gütersloh) und 60 (Enger) Schülerinnen und Schüler besucht werden. Mit der Pflegeschule sollen nicht nur direkte Schulabgänger adressiert werden, &bdquo;sondern auch 40- bis 50 Jährige, die noch einmal einen beruflichen Wechsel machen wollen“, so Bolte-Schlinkmann. Es gebe entsprechend die Möglichkeit, an der Ausbildung mit einem Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit teilzunehmen und eine Förderung zu erhalten. So geht es nun weiter Der Standort in Bünde – das Gebäude umfasst sechs Unterrichtsräume – solle auf 80 bis 100 Pflegeschülerinnen und -schüler ausgelegt werden. Vier Räume sollen als Kursräume bereitstehen, zwei weitere als Praxisräume. Bis die Pflegeschule an den Start gehen kann, müssen zunächst noch sanitäre Anlagen eingerichtet werden. Auch an der Barrierefreiheit werde gearbeitet. Die Praxisräume müssen noch mit entsprechender Technik ausgestattet werden. &bdquo;Wir wollen simulationsbasiertes Lernen etablieren“, so Bolte-Schlinkmann. Der Theorie- und Praxis-Transfer solle dadurch für die Schüler erleichtert werden. &bdquo;Ich werde also nicht direkt ins kalte Wasser geworfen in Situationen mit echten Pflegebedürftigen, sondern kann das hier als Rolle der Pflegekraft üben – ohne Angst, etwas kaputtzumachen.“ So würden in dem Bereich inzwischen verschiedene, hoch technisierte Simulatoren und Pflegepuppen eingesetzt. &bdquo;Das wollen wir hier auch. Das bietet sich bei den großen Räumen auch einfach an.“ Die Räumlichkeiten, in denen die Pflegeschule entstehen soll, werden derzeit noch von der Volkshochschule für Sprachkurse genutzt. &bdquo;Wir sind aktuell dabei, gemeinsam einen Zeitplan zu erarbeiten“, so Klare-Kurtenbach. Der grobe Zeitplan sehe einen Start der Pflegeschule für Herbst vor. &bdquo;Ob wir tatsächlich so starten werden, hängt eben von der Freigabe der Räume seitens der VHS ab und auch von der Bewerberlage.“

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