Luxuswohnungen: Außergewöhnliches Wohnprojekt an der Bünder Marktstraße

Bünde. Rund um den Marktplatz in Bünde ist derzeit einiges in Bewegung. Die Erweiterung des Gymnasiums am Markt (GaM) wurde erst jüngst im Schulausschuss auf den Weg gebracht. Und während gegenüber neben der alten Kaffeerösterei an der Ecke Heidkampstraße/Penningstraße das &bdquo;Marktquartier“ kurz vor der Fertigstellung steht, kündigt Bauherr Jens Westerbeck bereits den Start seines nächsten Projekts an. Laut aktuellem Stand will Westerbeck im Sommer mit dem Bau eines Wohngebäudes an der Marktstraße beginnen. In Anlehnung an die Adresse wird dieses &bdquo;Markt 13“ heißen. Dass er an der Stelle bauen will, hatte der Bünder bereits vor etwas mehr als zwei Jahren öffentlich gemacht. Ursprünglich hatte Westerbeck der Stadt die Immobilie für die Nutzung durch das GaM, die Bibliothek oder auch die Musikschule angeboten. Die lehnte jedoch ab. &bdquo;Daher mache ich jetzt mit der Schaffung von hochwertigem Wohnraum weiter“, sagt Westerbeck. Aufwendige und stadtprägende Architektur im &bdquo;Markt 13“ Ähnlich wie in den 22 Wohneinheiten im benachbarten &bdquo;Marktquartier“ setzt Westerbeck auch im &bdquo;Markt 13“ auf &bdquo;aufwendige und stadtprägende Architektur“. Neben einer Parkfläche im Erdgeschoss sollen in dem Gebäude mit rund 440 Quadratmetern Nutzfläche insgesamt fünf Wohnungen entstehen. Diese werden laut Westerbeck eine Größe zwischen 68 und 112 Quadratmetern haben. Durch das Zusammenspiel von Dämmung, Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe würde zudem die &bdquo;bestmögliche Energieeffizienzklasse“ erreicht werden. Optisch soll das Gebäude ebenfalls einiges hermachen. &bdquo;Das wird nicht bloß eine kleinere Kopie des Marktquartiers, sondern bekommt eine komplett eigenständige Architektur, um zur Attraktivität des Stadtkerns beizutragen“, sagt Westerbeck. Ein Highlight würden die geschwungenen Dächer über den Terrassen der Penthouse-Wohnungen werden. Westerbeck will politisches Zeichen setzen Aber auch die Umgebung will Westerbeck attraktiver gestalten. Gleichzeitig will er damit ein politisches Zeichen setzen. Deshalb möchte er die Patenschaft für den angrenzenden jüdischen Friedhof mit dem Mahnmal für die ermordeten Juden in Bünde übernehmen. &bdquo;Ich würde die Pflege des Grundstücks übernehmen und auch den Zaun auf meine Kosten erneuern lassen“, sagt Westerbeck. Außerdem würde er an der Grenze zwischen Gebäude und Friedhof gerne einen Vorschlag des Bünder Stadthistorikers Jörg Militzer verwirklichen. Lesen Sie auch: Historiker schlägt neues Mahnmal in Bünde für während der NS-Zeit geflüchtete Juden vor Dieser hatte im September 2023 im Kulturausschuss ein Denkmal für die zur Flucht gezwungenen jüdischen Mitbürger vorgeschlagen und als Ort dafür den Bahnhof ins Spiel gebracht. Als Symbol wollte Militzer dort eine Erinnerungstafel in Form eines Koffers anbringen. Konzeptzeichnungen von Architekt Peter Hartmann &bdquo;Das ist allerdings abgelehnt worden, sodass das Projekt zwischenzeitlich auf Eis lag“, sagt Militzer. Als er wegen dieses Themas ins Gespräch mit Westerbeck gekommen sei, habe dieser signalisiert, dass er sein geplantes Gebäude für eine derartige Gedenkstätte zur Verfügung stellen würde. &bdquo;Wenn sich nun wieder irgendwelche Flitzpiepen am Wannsee treffen, um über Remigration zu sprechen, finde ich, dass man ein Zeichen dagegen setzen muss“, sagt Westerbeck zum geplanten Erinnerungsort für die zwangsweise emigrierten jüdischen Bünder Bürger. Die Konzeptzeichnungen von Architekt Peter Hartmann sehen dafür einen Gedenkspruch auf der an den Friedhof grenzenden Wand vom &bdquo;Markt 13“ vor. Davor steht eine Plastik in Form eines Koffers. Das Symbol steht laut Militzer in der jüngeren jüdischen Erinnerungskultur für die zwangsweise Vertreibung. Abgerundet wird das Ensemble durch zwei Sitzbänke. &bdquo;Markt 13“ soll Anfang 2026 fertiggestellt werden Bislang handelt es sich dabei allerdings noch um reine Konzepte. Denn eine Genehmigung zur Umgestaltung des Friedhofs müsste vom Beauftragten für jüdische Grabstätten in Westfalen erteilt werden. &bdquo;Auf die Antwort warten wir noch. Daher kann es sein, dass noch mal etwas geändert werden muss. Denn auf jüdischen Friedhöfen darf man beispielsweise keinen Sockel in die Erde bauen, da alles unter der Erde den Toten gehört“, erklärt Militzer. Architekt Hartmann habe aber bereits mitgeteilt, dass eventuelle Anpassungen bautechnisch unproblematisch wären. Unabhängig von der Genehmigung des Mahnmals plant Westerbeck die Fertigstellung vom &bdquo;Markt 13“ für Anfang 2026. Genau wie beim &bdquo;Marktquartier“ will er dieses ausschließlich mit Handwerkern aus der nächsten Umgebung realisieren. Zwei Wohnungen wird er zum Verkauf anbieten und die restlichen drei selbst vermieten. Dass er auf den Wohnungen trotz der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage nicht sitzenbleiben wird, davon ist Westerbeck überzeugt. Er sagt: &bdquo;Für durchdachte, hochwertige Immobilien gibt es einen Markt. Daher kann ich mir auch noch weitere Projekte in der Art vorstellen.“

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