Mit Tempo 100 auf der A30 aufgefahren: So geht es dem Verunfallten

Bünde. Warum ein 33-jähriger Mann aus dem Raum Hannover den Lkw am Stauende nicht sah, ist bislang noch Gegenstand der Ermittlungen der Polizei. Ein Blick auf ein Auto ließ am Mittwochvormittag allerdings auch wesentlich Schlimmeres vermuten. Er prallte mit einer solchen Wucht auf einen Lkw-Anhänger, dass es den Motorblock aus seinem VW Golf riss. Er konnte das Autowrack noch selbst verlassen, war aber lebensgefährlich verletzt. Wie jetzt von der Polizei in Bielefeld mitgeteilt wurde, bestehe für den Mann zwar keine Lebensgefahr mehr, jedoch müsse er noch stationär in einem Krankenhaus verbleiben. Um 10.01 Uhr ging am Mittwochmorgen der Alarm bei der Autobahnpolizei und der Feuerwehr ein. Der Fahrer des Lkw eines belgischen Möbelhauses und Inneneinrichters war in dem Moment im Begriff, wieder anzufahren, nachdem sich der Stau vor ihm langsam auflöste. Laut Beamten der Autobahnpolizei an der Unfallstelle soll der Golffahrer noch etwa 100 km/h schnell gewesen sein, als er in den Lkw-Anhänger prallte. Der Unfall ereignete sich unterhalb der Brücke der Spenger Straße über der A30 in Ahle. Zwei Notärzte und der Leitende Notarzt waren vor Ort Die Unfall-Alarmmeldung deutete zunächst auf schwerst verletzte Personen hin, weshalb neben zwei Notärzten auch der diensthabende Leitende Notarzt des Kreises Herford an der Einsatzstelle eintraf. Hinzu kamen die Feuerwehreinheiten der Hauptwache, die Tagesalarmbereitschaft bei Miele sowie Teile der Löschgruppe Ahle, des Löschzugs Spradow und der Einsatzleitwagen vom Löschzug Bünde-Mitte. Die Feuerwehrkräfte sicherten die Unfallstelle ab und sorgten dafür, dass keine Fahrzeugflüssigkeiten ins Erdreich eindringen konnten. Der Golffahrer wurde von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Lkw sei laut Polizei zwar &bdquo;sehr aufgeregt“ gewesen, habe aber nicht unter Schock gestanden. Bei Unfällen dieser Größenordnung, vor allem aber wenn Menschen zu Schaden gekommen sind, kommt ein spezielles Unfall-Aufnahmeteam der Polizei aus Bielefeld zum Einsatz. Zuletzt wurde es in Bünde erst am vergangenen Freitag eingesetzt, nachdem ein Baggerfahrer in Spradow von der Lübbecker Straße abgekommen war und unter seinem Fahrzeug im Graben gerettet werden musste. Sachschaden liegt bei etwa 30.000 Euro Das &bdquo;VU-Team“ besteht aus Experten für die Spuren- und Beweissicherung an Unfallorten. Die speziell geschulten Polizeibeamten verfügen neben Fachwissen auch über modernste Technik, um auch bei schwierigen Einsatzbedingungen, insbesondere bei schweren Verkehrsunfällen, Spuren zu sichern und auszuwerten. Dazu gehört unter anderem ein Laserscanner, mit dem sich Unfallstellen millimetergenau vermessen lassen. Aus den Daten lässt sich dann ein dreidimensionales Bild erstellen dass – zusammen mit weiteren Daten – Aufschluss über den Unfallhergang gibt. Schon tagelang Stau auf der A30 Seit Anfang der Woche kommt es auf der A30 in Richtung Osnabrück vor Bruchmühlen häufiger zu Stauungen, weil die Autobahn GmbH dort seit dem 29. Januar Reparaturarbeiten durchführt. Zwischen den Bruchmühlen und Riemsloh steht aktuell nur eine Fahrspur zur Verfügung. Nach dem Unfall staute sich der Verkehr auf der A30 kilometerweit zurück. An der Abfahrt Bünde (Autohof) verließ ein Großteil der Lkw die Autobahn, um über die Osnabrücker Straße in Richtung Bruchmühlen weiterzufahren. Nach Schätzungen von Polizeibeamten an der Unfallstelle beträgt der Sachschaden am Lkw-Anhänger dem total zerstörten Golf etwa 30.000 Euro. Angaben zum Zustand des Golffahrers gab es bis zum Abend nicht.

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