DRK macht Großeinkauf für Einsatzkräfte im Bünder Land: Kunden zeigen wenig Verständnis

Bünde. Für die meisten Angehörigen von Feuerwehr, THW und DRK – egal ob ehren- oder hauptamtlich – waren die vergangenen Tage besonders. Einerseits kamen sie bei den vielen Hochwassereinsätzen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit; und auf der anderen Seite stellten sie ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Und neben Überschwemmungen gab es ja auch noch den ein oder anderen Brand. Welche Auswirkungen das zwischen Weihnachten und Silvester auch auf die eigenen Einkaufsplanungen hatte, merkten Bürger an mancher Fleischtheke – und nicht alle zeigten sich verständnisvoll. &bdquo;Frische Hähnchenbrust ist leider aus. Das DRK war da und hat alle Bestände aufgekauft für die Helfer im Hochwassereinsatz“, sagte eine Mitarbeiterin hinter einer Fleischereitheke in einem Bünder Verbrauchermarkt. Die an einen Kunden gerichtete Bitte um Verständnis zeigte nur wenig Wirkung. Er zog erbost davon, vorbei an kopfschüttelnden anderen Kunden, schimpfte – und musste vermutlich seinen Speiseplan für die letzten zwei Tage im Jahr umschmeißen. Bürger bringen Kekse, Süßigkeiten und Kuchen Zum Glück hat der überwiegende Teil der Bevölkerung aber Verständnis und zeigt das auch mit einer gewissen Anerkennung für die vielen Helferinnen und Helfer. Bei der Löschgruppe Holsen beispielsweise kamen nach den Einsätzen über die Weihnachtsfeiertage Bürger zum Gerätehaus, wo die Angehörigen der ehrenamtlichen Einheit ihre Ausrüstung reinigten. Sie brachten Saftschorlen und Kuchen. Einige, darunter auch Kinder, spendeten Kekse und Schokoriegel zur Stärkung. &bdquo;Das bedeutet viel für uns“, sagte Feuerwehrfrau Sarah Deuchar aus Holsen im Gespräch mit der NW am Tag nach Weihnachten. Wertschätzung, die gut tut und allen Einsatzkräften hilft, die Belastungen durchzustehen, sie zu ertragen. Während der Einsätze gab es durchaus auch sehr emotionale Momente. So sagte ein Feuerwehrmann in einer Führungsposition, dass er nach mehr als 30 Stunden im Einsatz beim Anblick der Helfer vor Rührung und Stolz die &bdquo;ein oder andere Träne im Auge“ gehabt habe. 700 Brötchen für den zweiten Weihnachtstag Zwar blieb die Region von starkem Regen über den Jahreswechsel verschont, dennoch gab es für die Feuerwehren viel zu tun (wir berichteten). Und für steigende Wasserpegel ist man derzeit sensibilisiert. Für das DRK war die Beschaffung von Lebensmitteln außerhalb der üblichen Öffnungszeiten und an Feiertagen eine relativ neue Erfahrung. &bdquo;Was macht man, wenn man vom ersten auf den zweiten Weihnachtsfeiertag 700 Brötchen braucht?“, fragt Kreis-Rotkreuzleiter Sven Kampeter rhetorisch. Das ging nur mit Hilfe ortsansässiger Verbrauchermärkte, zu deren Leitungen ein persönlicher Kontakt besteht. &bdquo;Auch der Autohof in Bünde und der in Porta haben geholfen. Ein Teil der Brötchen wurde auch im Jugendgästehaus in Rödinghausen aufgebacken“, erzählt Kampeter, der in diesen Tagen die Lebensmittel mit den Lieferanten abrechnet. Insgesamt hat die DRK-Feldküche 1.400 Mahlzeiten in der Einsatzzeit zubereitet. Dass es in einigen Supermärkten zu Problemen kommen würde, habe sich Kampeter schon gedacht. &bdquo;Als am 27. Dezember nachmittags die Alarmierung für Vlotho kam, brauchten wir allerhand neue Konserven und Fleisch“, so Kampeter. Darunter war auch das danach knapp gewordene Hähnchenbrustfilet. Die kommenden Tage werden die vielen Helfer wohl gespannt den Wetterbericht verfolgen. An Verpflegung soll es ihnen aber wohl nicht mangeln, denn viele Geschäftsleute und Marktleiter haben bereits angekündigt, zur Not auch nachts aufzuschließen, um Lebensmittel herauszugeben.

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