Hochwasser und gesperrte Straßen: Was in den ersten Hochwasser-Tagen in Bünde passiert ist

Bünde/Rödinghausen/Kirchlengern. Die Hochwasserlage in Bünde ruft weiterhin die Feuerwehr auf den Plan. Aufgrund der aktuellen Hochwasserlage an markanten Punkten im Bereich der Else kam es in der Nacht von Sonntag, 24. Dezember, auf Montag, 25. Dezember zu sieben Einsätzen in kleinerem Umfang, wie Katrin Greiwe, Referentin von Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger, mitteilt. Feuerwehrseitig sei eine ruhige Nacht gemeldet worden. Feuerwehr und Krisenstab der Stadt Bünde sprechen ein Lob an die vorbildliche Eigeninitiative und Selbsthilfe der Bürgerinnen und Bürger aus. &bdquo;Dadurch konnten sich die Feuerwehrkräfte intensiver auf die kritische Lagen – wie zum Beispiel in Ahle – konzentrieren“, heißt es weiter. Die Pegelstände der Else seien in der Nacht gestiegen, befänden sich seit dem Morgen wieder auf stabilem Stand. &bdquo;Die Hochwassersituation wird weiterhin engmaschig kontrolliert. Insbesondere aufgrund der Entwicklung der Pegelstände werden weitere Maßnahmen zwischen Stab und Feuerwehr abgestimmt“, heißt es seitens der Stadt Bünde. Für Notfälle hat die Stadt Bünde für Bürgerinnen und Bürger aus gefährdeten Gebieten am Baubetriebshof, Südlenger Straße 1, einige Sandsäcke bereitgestellt. &bdquo;Aufgrund der anhaltenden Regenfälle in den letzten Tagen und Stunden sowie der gesättigten Böden führen die Else und die Werre mittlerweile sehr viel Wasser. Während der Pegel der Werre leicht abnimmt, befindet sich der Pegel der Else weiterhin auf einem kritischen Niveau“, hatte Patrick Albrecht, Sprecher des Kreises Herford, am Sonntagmittag (24. Dezember) gemeldet und auf Einsätze der Feuerwehren in Rödinghausen, Bünde und Löhne verwiesen. So sei in Bünde das Rathaus mit Sandsäcken gesichert worden. &bdquo;Auch das Trinkwasserwerk in Ahle wurde gesichert, sodass die Trinkwasserversorgung gewährleistet ist“, teilte Albrecht mit. In Kirchlengern – durch den Ort fließt die Else nach Bünde ebenfalls – gebe es &bdquo;weiterhin keine nennenswerten Probleme“, hatte er am Sonntag durchgegeben. Das gelte auch für die Bereiche im Kreis Herford, die an der Werre liegen. Schon am Samstag hatte er darauf hingewiesen, dass die Deiche in Bünde seitens der Feuerwehr kontinuierlich auf ihre Haltbarkeit geprüft werden. So sind am Samstagnachmittag etwa 50 Freiwillige der Löschgruppen Ahle und Dünne und des Löschzuges Spradow zusammen mit dem Technischen Hilfswerk (THW) nach Ahle ausgerückt, um den dortigen Deich mit etwa 400 bis 500 Sandsäcken zu sichern. Stundenlang zog sicher der Einsatz dort. Am Sonntagmittag sind dann Kräfte aus Bünde zusammen mit dem Löschzug Dreyen der Löschgruppe Enger-Nord und dem THW zum Darmühlenbach ausgerückt, um den Deich dort zu sichern. Straßen in Bruchmühlen gesperrt wegen Feuerwehreinsatz Die Feuerwehr der Gemeinde Rödinghausen ist seit dem späten Samstagabend (23. Dezember) im Einsatz an der Osnabrücker Straße in Bruchmühlen. Auch die Feuerwehren aus Rahden und Espelkamp sind mit ihrem Hochwassermodul dabei. Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben dafür gesorgt, dass die Else in Bruchmühlen deutlich mehr Wasser führt als sonst üblich. &bdquo;Die Pegelhöhe liegt bei 2,63 Meter und damit über der kritischen Grenze von 2,50 Metern“, sagt Daniel Müller aus der Gemeindeverwaltung am Samstagabend am Einsatzort. &bdquo;Damit greift nun der Hochwasser-Alarmplan“, sagt er. Was bedeutet das? Die beiden Durchlässe zur Else unter der Osnabrücker Straße, die eigentlich für die Entwässerung der Gebiete Bruchmühlen/Ostkilver zuständig sind, werden geschlossen, da die Else zu großen Druck ausübt. Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) Bünde haben dabei unterstützt, sogenannte Spundwände aufzustellen. Mit der Schließung der Durchlässe soll verhindert werden, dass die Else weiteres Wasser in die kleineren Bäche drückt. &bdquo;Mit Hochleistungspumpen wird das Wasser aus den vollgelaufenen Gewässern nun in die Else geleitet“, sagt Jens Rüter, Pressesprecher der Feuerwehr der Gemeinde, vor Ort am Samstagabend. 40.000 bis 60.000 Liter werden von den Pumpen pro Minute befördert. Aus diesem Grund ist die Osnabrücker Straße von der Autobahnauffahrt Richtung Osnabrück bis zur Einmündung zum Schäferweg nach wie vor voll gesperrt. Ebenso die Auf- bzw. Abfahrt der A30 in Bruchmühlen, Fahrtrichtung Hannover. An der Kläranlage wird ebenfalls Wasser abgepumpt. Laut Feuerwehr und Angaben der Gemeinde zeigen die Maßnahmen Wirkung und die Lage entspannt sich leicht. &bdquo;Jedoch bleibt die Gesamtlage kritisch – auch im Hinblick auf die Wetterprognose für die nächsten Stunden“, so die Gemeinde am Montagabend. Wie lange die Sperrung der Straßen im besagten Bereich andauern wird, ist nicht klar. &bdquo;Der Pegel muss auf jeden Fall unter die Grenze von 2,50 Metern und dort dann auch längere Zeit verbleiben“, hatte Daniel Müller am Samstagabend gesagt. Auch am Dienstag, 26. Dezember, ist die A30-Auffahrt noch gesperrt. Alles zur Lage am und ab dem zweiten Weihnachtsfeiertage lesen Sie hier: Situation weiter kritisch: Deiche in Bünde an mehreren Stellen durchweicht So sollten sich Bürgerinnen und Bürger verhalten Am Sonntagmittag hatte Katrin Greiwe, Referentin von Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger, in einer Mitteilung auf Folgendendes hingewiesen: &bdquo;Aufgrund der aktuellen Wetterlage und den uns bekannten Prognosen besteht im Stadtgebiet Bünde die konkrete Gefahr der Überflutung an markanten Punkten im Bereich der Else“. Bürgerinnen und Bürger sollten gefährdete Bereiche und Sachwerte entsprechend sichern. Die Stadt Bünde hat ein Bürgertelefon unter Tel 05223 161-600 eingerichtet; hier erhalten Bewohnerinnen und Bewohner aus akut gefährdeten Lagen konkrete Hinweise. &bdquo;Bitte halten Sie die Notrufnummern der Feuerwehr und Polizei für Notrufe frei“, appelliert Greiwe. Die Stadt Bünde hat noch einmal wichtige Verhaltenstipps zusammengefasst: Informieren Sie sich über die örtlichen Pegelstände und Hochwasserwarnungen über die App &bdquo;KATWARN“, &bdquo;Meine Pegel“ und &bdquo;Warn-App NINA“ oder im Internet auf der Seite des Hochwasserportals NRW, des Deutschen Wetterdienstes oder sonstigen Anbietern von Wetter- und Hochwasserinformationen. Überprüfen Sie, wie groß das Hochwasserrisiko an Ihrem Wohnort ist. Überprüfen Sie etwaige Rückstauverschlüsse in den Kellern und schließen Sie diese. Sorgen Sie rechtzeitig für eine eigene persönliche Grundausrüstung. Denken Sie bitte daran, dass die Feuerwehr und Hilfsorganisationen ihre Ausrüstung für Notfälle benötigen und diese daher nicht verleihen können. Räumen Sie frühzeitig Ihren Keller, Ihre Garage und tiefer gelegene Räume in überschwemmungsgefährdeten Gebieten. Setzen Sie Ihre Eigenleistung auch während etwaiger Überflutungen fort, wenn dies gefahrlos möglich ist. Bringen Sie sich und andere Eigenhelfer nicht selber in Gefahr. Nehmen Sie erforderlichenfalls Urlaub und verlassen Sie sich nicht auf andere. Helfen Sie auch Nachbarn. Sorgen Sie dafür, dass der Strom in den möglicher Weise überfluteten Räumen abgeschaltet wird/ist. Entfernen Sie Behälter mit wassergefährdenden Stoffen usw. aus den möglicherweise überfluteten Räumen. Bringen Sie Ihren Pkw, Lkw und sonstige Fahrzeuge rechtzeitig aus hochwassergefährdeten Garagen und Parkplätzen.

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