Wohn- und Geschäftskomplex in Bünde geplant? Baustelle ruht seit eineinhalb Jahren

Bünde. Seit zwei Jahren liegt ein Grundstück an der Ecke Bahnhofstraße/Kleiner Bruchweg brach. Was zunächst nach einem schnellen Baufortschritt aussah, erweist sich neben dem Cordes-Gelände in den Augen von Bürgern nun offenbar als &bdquo;nächster Schandfleck in der Stadt“ – allerdings mit dem Unterschied, dass das Grundstück an der Bahnhofstraße nicht der Stadt gehört, sondern einem privaten Investor. Ebenso wie das vermutlich abbruchreife Haus nebenan, in dem es vergangene Woche gebrannt hat. Als im Januar 2022 die Bagger an der Bahnhofstraße anrückten, die Gebäude mit den Hausnummern 43 bis 45 einrissen und das Grundstück ebneten, deutete alles darauf hin, dass bald schon ein Gebäudekomplex mit so genannten Mikro-Appartements entstehen würde. So ist es nach Unterlagen der Stadtverwaltung zumindest geplant. Nachdem die Feuerwehr in der vergangenen Woche einen Brand in Haus Nummer 41, das direkt an die Brachfläche grenzt, löschen musste, kamen bei Bürgern Fragen nach der Zukunft des gesamten Areals auf. Auch für das Haus Nummer 41 sowie für die Nummer 39 nebenan liegen Bauvoranfragen vor. Das teilte Stadtpressesprecherin Doris Greiner-Rietz auf NW-Nachfrage mit. Wohn und Geschäftskomplex geplant Vor etwa zwei Jahren hat ein Bünder Architekt die Nummer 41 nach Informationen der Neuen Westfälischen an ein Unternehmen in Osnabrück verkauft. Davor gehörte es ihm und einem Bünder Apotheker, der seinen Anteil dann aber an den Miteigentümer verkauft hat. Was aus der 41 genau werden soll, entziehe sich seiner Kenntnis. Ebenso was die Nummer 39 betrifft. Bekannt ist lediglich, dass daraus ein Wohn- und Geschäftskomplex mit zwei Gewerbeflächen im Erdgeschoss werden soll. Details sind nicht bekannt. Die Stadt äußert sich aus Datenschutzgründen nicht zur Identität des Investors. Genauere Pläne würden dann frühestens bei der Aufstellung des Bebauungsplan und der damit verbundenen Genehmigung im Planungsausschuss öffentlich. Einen Zeitpunkt dafür gibt es aktuell aber noch nicht. Die Bauvoranfragen dafür seien allerdings bereits genehmigt. Mehr ist da schon über die Pläne für das bereits freie Grundstück direkt am Kleinen Bruchweg zwischen Bahnhofstraße und Elsestraße bekannt, das aber mehr und mehr von Pflanzen überwuchert wird. Wie bereits berichtet, soll dort eine Anlage mit Stadtwohnungen und Mikro-Appartements entstehen. Dafür liegt der Stadt auch ein entsprechender Bauantrag vor. Zum Zeitplan des Investors heißt es aus dem Rathaus, dass dazu keine weiteren Informationen vorliegen würden. Zwischenzeitlich kursierte sogar schon das Gerücht, die Fläche sei für zwei Millionen Euro wieder verkauft worden. Kleinstwohnungen geplant Mikro-Appartements sind eigentlich ein Trend aus großen Metropolen, in denen astronomische Mieten aufgerufen werden. Diese Kleinstwohnungen weisen Nutzflächen schon ab etwa 15 Quadratmetern auf und bieten lediglich Schlaf-, Wasch- und Wohnraum. Je nach Konzept ist eine Gemeinschaftsküche für mehrere dieser Mikro-Appartements vorgesehen. Nach NW-Informationen soll hier ein Investor aus Bremen aktiv werden, der auch schon in der Vergangenheit in Bünde investiert haben soll. Politisch war es bis vor einigen Jahren nicht gewollt, dass an der Bahnhofstraße auch Wohnungen entstehen sollen. Der Bereich zwischen Blankener Straße/Wasserbreite und der Else war durch Leerstände geprägt und sollte für den Einzelhandel wieder belebt werden. Auf Initiative der CDU wurde 2020 dann aber der Flächennutzungs für den Abschnitt in der Innenstadt geändert. Bis dahin war in den Erdgeschossen ausschließlich Gewerbe vorgesehen. Das änderte sich dann 2020. &bdquo;In den Untergeschossen darf nicht nur Handel zugelassen sein. Mit der Eschstraße und der unteren Bahnhofstraße haben wir ehrlicherweise Einkaufsfläche genug. Wenn man die Bahnhofstraße weiterentwickeln will, muss man auch flexibler Entwicklungen zulassen.“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Schuster damals. Auch für die weitere Beratung zu dieser Fläche liegen Stadtverwaltung und Politik aktuell kein Zeitplan vor.

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