Gegen Leerstände: Bünde bekommt nochmal Geld für die Innenstadt

Bünde. Das &bdquo;Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“ ist in Bünde erfolgreich verlaufen. Das teilte Ralf Grund, Amtsleiter Stadtmarketing und Kultur, jetzt im Ausschuss für Wirtschaftsförderung vor. Zwar wurde nicht jedes Geschäft nach Ende der Förderphase fortgeführt, doch habe das Programm dafür gesorgt, dass die &bdquo;Struktur der Innenstadt bezogen auf den Handel erhalten blieb“. In abgewandelter Form soll es ab 2024 weitergehen. Ein Rückblick: Im September 2020, ein halbes Jahr nach dem ersten Lockdown in der Pandemie, legte das Land NRW ein Hilfsprogramm für den Einzelhandel und die Innenstädte auf. Kern dieser Maßnahme war die finanzielle Unterstützung von Geschäftsgründern. Geschäftslokale bis zu einer Größe von 300 Quadratmetern konnten Interessenten mit einem 80-prozentigem Nachlass auf die ortsüblichen Preise von der Stadt mieten, die ihrerseits nur 70 Prozent der üblichen Miete an den Eigentümer zahlte, sofern dieser damit einverstanden war. Und bevor ein Ladenlokal leer stand, haben sich einige Vermieter dem Sofortprogramm angeschlossen und auf 30 Prozent seiner Einnahmen verzichtet. Doch der Fördertopf wurde bisher nur zur Hälfte ausgeschöpft. Beim Land hat die Stadt Bünde Fördermaßnahmen von 679.061 Euro beantragt. Plus dem städtischen Eigenanteil von 75.452 Euro steht bis Ende des Jahres ein Gesamttopf von 754.513 Euro zur Verfügung. Tatsächlich in Anspruch genommen wurden bislang aber 377.152 Euro, von denen 10 Prozent die Stadt Bünde getragen hat. Sieben Läden sind geblieben Seit Beginn des Sofortprogramms wurden bis heute 13 leerstehende Ladenlokale in der Bünder Innenstadt mit Leben gefüllt. Die Zeit der Förderung ist dabei auf zwei Jahre begrenzt. Danach muss wieder die übliche Miete in Absprache mit dem Eigentümer gezahlt werden. Von den 13 Leerstandsübernahmen wurden lediglich zwei aufgegeben, nachdem die Förderung ausgelaufen war. Sieben weitere blieben auch zum &bdquo;normalen“ Mietpreis bestehen und die vier übrigen befinden sich noch in der Förderphase. &bdquo;Da diese Auflage des Sofortprogramms Ende des Jahres ausläuft, wurden in diesem Jahr keine neuen Verträge mehr abgeschlossen, da nicht mehr die volle Förderzeit von zwei Jahren zur Verfügung gestanden hätte“, erklärte Ralf Grund im Ausschuss. Grund verzeichnet aber weiterhin eine hohe Nachfrage nach Ladenlokalen. Die Immobilieneigentümer haben offenbar wahrgenommen, dass sie nicht mehr dieselben Mieten verlangen können, wie sie noch vor der Pandemie zu erzielen waren. So würden einige auch nach Auslaufen der Förderung den Mietern entgegenkommen. Das hatte auch eine Umfrage der NW nach zwei Jahren Sofortprogramm ergeben (die NW berichtete). In einem Fall zahlte ein Ladenbesitzer in der Bünder Innenstadt nach dem Auslaufen seines Fördervertrags zwei Drittel des Mietpreises, den sein Vermieter vor Corona verlangt hatte. &bdquo;Es kam zu einer Anpassung des Preisniveaus“, sagte Ralf Grund. Wie es jetzt weitergeht Wenn es auch kein &bdquo;Sofortprogramm“ mehr ist, so sollen die Innenstädte und Zentren auch weiterhin gestärkt werden. &bdquo;Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ heißt das neue Förderprogramm. Ralf Grund sagt zum Prozedere ab Januar 2024, dass der Förderanteil von Land nun nicht mehr 90 Prozent, sondern nur noch 60 Prozent betragen wird. Für den Zeitraum des Programms von 2024 bis 2026 hat Grund Gesamtkosten von knapp 475.000 Euro errechnet, von denen die Stadt etwa 190.000 Euro selbst tragen muss. &bdquo;Allerdings können Ladenlokale, die sich bereits in einer Förderung befunden haben, nicht noch einmal in dieses Programm aufgenommen werden“, so der Amtsleiter. Für die beantragte Förderung gebe es seitens des Landes auch noch keine Zusage. Ein Kritikpunkt am Sofortprogramm war von verschiedenen Seiten, dass das Fördergebiet von der Innenstadt aus, die Bahnhofstraße hoch, nur bis zur Blankener Straße galt. &bdquo;Das haben wir dann erweitert, so dass nun Ladenlokale bis zum Bahnhof hin gefördert werden“, gab Ralf Grund einen Ausblick. Das Geld, das 2020 für das Sofortprogramm abgerufen und nicht verbraucht wurde, wird an das Land zurückgezahlt. Mehr zum Thema: Kommentar: Läden dicht oder noch nicht geöffnet: Politik gegen Leerstand in Bünde ist ein Flop

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