Autos zurück gelassen: A30-Parkplatz in Bünde wird immer häufiger zum Schrottplatz

Bünde. Ein Opel Corsa steht auf dem Pendlerparkplatz an der A30. Eine Scheibe des Autos ist eingeschlagen, Glassplitter liegen vor der Fahrertür und im Auto. Nur wenige Meter gammelt ein Opel Zafira vor sich hin. Weil an beiden Autos die Kennzeichen fehlen, dürften die Halter ihre Fahrzeuge abgestellt haben, um sich die Entsorgung zu sparen. Fälle wie diese, die in Bünde in den vergangenen drei Jahren mehr als 80 Mal vorgekommen sind, sorgen im Rathaus und bei der Behörde Straßen NRW für Arbeit. Im Fall der Autos auf dem A30-Parkplatz ist Straßen NRW zuständig. Nach Hinweise vom Bünder Ordnungsamt haben Mitarbeiter der Landesbehörde rote Zettel an den beiden Fahrzeugen angebracht. Darauf ist zu lesen, dass die Autos als Abfall angesehen werden, wenn sie nicht innerhalb eines Monats entfernt werden. Wenn die Frist verstreicht, werden die Autos abgeschleppt und verschrottet. Im Fall der beiden Opel dürfte das passiert sein. Beide Autos stehen mittlerweile nicht mehr auf dem Parkplatz. Dafür hat Straßen NRW bereits einen neuen Kleinwagen mit dem roten Schreiben markiert. Das Problem der Schrottautos kennt man auch im Bünder Rathaus. Der Begriff &bdquo;Schrottautos“ sei aber etwas irreführend, teilt Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz mit. Ein Fahrzeug muss nicht kaputt sein, damit die Verwaltung einschreitet. &bdquo;Das Ordnungsamt wird immer tätig, wenn ein abgemeldetes Fahrzeug im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt wurde, der Zustand dieser Fahrzeuge reicht dabei von gut bis schrottreif.“ In diesem Jahr schon 27 Schrottautos abgestellt Unabhängig vom Zustand eines Autos gelte, dass ein nicht zugelassenes Fahrzeug nicht auf der öffentlichen Verkehrsfläche stehen darf. &bdquo;Dazu gehören auch Parkbuchten und Seitenstreifen. Dies ist leider nicht allen Fahrzeugbesitzern bewusst, manchen ist es offensichtlich auch einfach egal“, sagt Greiner-Rietz. Nach aktuellem Stand sind in Bünde allein von Januar bis September 27 abgemeldete Fahrzeuge unerlaubt abgestellt worden. Im vergangenen Jahr waren es mit 14 eher wenig, im Jahr davor waren es 39 Autos. Wird dort, wo die Stadt Bünde zuständig ist, eines dieser Autos entdeckt, ist Detektivarbeit nötig. &bdquo;Sobald ein abgemeldetes Fahrzeug im öffentlichen Verkehrsraum auffällt, wird das Bonus-Team tätig mit dem Ziel, den Halter zu ermitteln und diesen zum Entfernen seines Fahrzeugs zu bewegen“, sagt Greiner-Rietz. Dies geschieht zum Beispiel mithilfe der Fahrgestellnummer. Aber auch Hinweise im Auto können zum Halter führen. Ähnlich wie Straßen NRW bringt auch die Verwaltung einen roten Aufkleber am Fahrzeug an. &bdquo;Parallel wird versucht, den Halter zu kontaktieren. In den allermeisten Fällen entfernt der Eigentümer sein Fahrzeug dann innerhalb der gesetzten Frist“, ergänzt Greiner-Rietz. Die Anzahl der tatsächlich abgeschleppten Fälle ist sehr gering: Von den 27 aufgefundenen Fahrzeugen im Jahr 2023 mussten nur vier tatsächlich von der Stadt mitgenommen werden. Im Jahr zuvor war es nur ein Auto. 2021 musste die Verwaltung zwei Fahrzeuge entfernen. Doch was passiert dann mit den Autos? &bdquo;Nach dem Abschleppen müssen die Fahrzeuge noch vier Wochen eingelagert werden, bevor sie tatsächlich verschrottet werden dürfen. Manche Fahrzeuge werden auch in dieser Zeit noch vom Halter abgeholt, natürlich muss er vorher die entstandenen Kosten begleichen“, sagt die Stadtsprecherin. Areal ist ein "leidiges Thema" Die Autos, deren Halter nicht ermittelt werden können, sind ein finanzielles Ärgernis, für das der Steuerzahler aufkommen muss. Wie hoch die Kosten pro Auto sind, kann die Stadt Bünde nicht sagen. Zuletzt hieß es aber, dass allein durch die Nachverfolgung des Halters Personal- und Sachkosten in Höhe von 500 Euro entstehen können. Hinzu kommen noch die Kosten, die durch die Entsorgung entstehen. Von den Fahrzeugen können zudem Gefahren für die Umwelt ausgehen. Öl und Benzin können austreten und den Boden und das Grundwasser belasten. Zurück zum Pendlerparkplatz an der Autobahn 30: Neben den Schrottautos ist auch wilder Müll immer wieder ein Ärgernis. Für Straßen NRW sei das Areal ein &bdquo;leidiges Thema. So viele Anfragen hatte ich zu keinem Parkplatz“, hat Behördensprecher Sven Johanning zuletzt gegenüber der NW erklärt. Beim Ortsbesuch liegt wieder Müll verstreut, ein neues Schrottauto ist abgestellt. Mit dem Problem-Parkplatz dürften Johanning und seine Kollegen weiterhin viel Ärger haben.

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