Auf diesen Straßen in Bünde gibt es jetzt weniger Unfälle

Bünde/Kreis Herford. Immer dann, wenn es darum geht, Unfallhäufungen an einem bestimmten Ort zu erkennen, sie zu bewerten und bauliche oder verkehrsregelnde Maßnahmen zur Beseitigung zu beschließen, kommt die Unfallkommission ins Spiel. Im Kreis Herford wird sie vom Straßenverkehrsamt betreut und setzt sich in der Regel aus Vertretern der Polizei, des jeweiligen Straßenbaulastträgers, der Bezirksregierung und kommunalen Verkehrsbehörden zusammen. Eine neue Überprüfung und Bewertung verschiedener Stellen hat jetzt ergeben, dass Bünde um drei dieser Unfallhäufungsstellen ärmer ist. Ob das tatsächlich so ist, wird die Zukunft zeigen müssen. Ein Rückgang von Unfällen an jenen Stellen sei laut dem Kreis Herford jedoch zu erkennen. Neben den bedarfs- und anlassbezogenen Zusammentreffen der Beteiligten führt die Unfallkommission einmal im Jahr eine Controllingsitzung durch. &bdquo;Hierbei wird die Unfallentwicklung der einzelnen Bereiche im Kreisgebiet, an denen gleichartige schwere Verkehrsunfälle gehäuft aufgetreten sind, erörtert“, erklärt Patrick Albrecht, Pressesprecher der Kreisverwaltung. &bdquo;So wurden kürzlich 46 Unfallhäufungsstellen (UHS) unter die Lupe genommen. Bedeutet: Es wurde diskutiert, ob und welche weiteren Maßnahmen erforderlich sind oder ob die bereits getroffenen Maßnahmen erfolgreich waren – die Unfallhäufungsstelle als solche also aufgehoben werden kann und nicht mehr als solche zu bezeichnen ist.“ Im gesamten Kreis Herford gibt es nun zehn Unfallhäufungsstellen weniger. Im Einzelnen handelt es sich um drei Stellen in Bünde, fünf Stellen in Herford und zwei Stellen in Spenge. Was gilt als Unfallhäufungsstelle? Als Unfallhäufungsstelle oder Unfallschwerpunkt gelten bestimmte Straßenabschnitte, auf denen es drei schwereren Unfällen des gleichen Grundtyps innerhalb eines Jahres gekommen ist. Daneben gibt es noch eine besondere Drei-Jahresbetrachtung bei der Beteiligung von Fußgängern/Radfahrern. Bei mehreren gleichartigen Unfällen soll genauer untersucht werden, ob und welche Maßnahmen im System &bdquo;Straße“ geeignet sind, um die Unfallhäufungsstelle zu beseitigen. Die Erledigung einer UHS beschließt die Unfallkommission in der Regel, wenn in einer Nachbetrachtung in einem Zeitraum von mindestens einem Jahr nach Durchführung der letzten Maßnahme keine schweren Unfälle (insbesondere des entsprechenden Typs) mehr aufgetreten sind. So konnte in Bünde beispielsweise die Unfallhäufungsstelle Osnabrücker Straße/Borrenkampstraße im Bereich des Autohofs als erledigt angesehen werden. Hier wurde nach immer wieder aufgetretenen Fahrradunfällen die Borrenkampstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Das war eine in politischen Sitzungen viel diskutierte Maßnahme. Anfang Oktober 2021 ließ die Stadt Bünde dort eine entsprechende Beschilderung anbringen und eine Sperre für den Autoverkehr errichten, so dass die Borrenkampstraße fortan nicht mehr als Abkürzung zwischen Werfer Straße in Hunnebrock und der Osnabrücker Straße beim Autohof genutzt werden konnte. Ferner galt die T-Kreuzung Klinkstraße/Elsestraße als Unfallhäufungsstelle. Laut Protokoll der Unfallkommission haben hier ein neu angebrachtes Stop-Zeichen, eine neue Haltelinie sowie erneuerte Markierungen auf der Straße dazu geführt, dass hier in jüngerer Vergangenheit kein Unfall passiert ist. Bünde liegt bei Unfallhäufigkeit über dem Kreiswert Auch an der Stelle Am Wiedholz an der Osnabrücker Straße in Ahle hätten sich gemäß der Übersicht die Unfälle auf Null reduziert. Patrick Albrecht von der Kreisverwaltung sagt dazu: &bdquo;Die Unfallsituation hat sich gebessert, ohne dass eine besondere Maßnahme vorgenommen werden musste. Der Bereich wird aber dennoch weiterhin von der Polizei kontrolliert.“ Nach Daten des Statistischen Landesamtes liegt die Unfallhäufigkeit je 1.000 Einwohner in Bünde mit durchschnittlich 5,0 oberhalb des Kreiswertes von 4,6. Mit der Stadt Herford (ebenfalls 5,0) liegt man kreisweit an der Spitze. Knapp dahinter folgen Vlotho (4,9) und Hiddenhausen (4,6). Den besten Wert weist Spenge mit 3,3 auf. Bemerkenswert aus heimischer Sicht: In allen Kommunen des Kreises Herford hat die Unfallhäufigkeit im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen. Insgesamt ist die Zahl der Unfälle mit Verletzten um 20,4 Prozent angestiegen, in Bünde jedoch nur um 11,8 Prozent.

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