Neuer Bahnhof: Ist Bündes wohl längste Baustelle bald Geschichte?

Bünde. Das Hauptgebäude des Bahnhofs, in dem sich seit dem vergangenen Jahr eine Bäckerei, ein Reisebüro und ein Reisezentrum der Deutschen Bahn befinden, ist mittlerweile fertig. Im Außenbereich weist ein Bauzaun immer noch darauf hin, dass sich hier eine Baustelle befindet. Ein Jahr nach der Eröffnung wird an Bündes Tor zur Stadt immer noch gearbeitet. Immerhin: Bald sollen die Bauarbeiten beendet sein. Das teilt die Stadt Bünde jetzt auf Nachfrage der Neuen Westfälischen mit. &bdquo;Die Arbeiten an den Hauptleitungen in der Straße, Gas und Wasser, sind erfolgt, so dass in der kommenden Woche die Restarbeiten an den Außenanlagen begonnen werden können“, erklärt Katrin Greiwe, die Referentin von Bürgermeisterin Susanne Bürgermeister. Zu den noch auszuführenden Arbeiten gehören die Anlegung eines Hochbeetes sowie das Legen von Pflasterflächen auf der rechten Seite vor dem Reisebüro. &bdquo;Die geplante Fertigstellung hierfür ist der August“, ergänzt Greiwe. Parallel oder möglicherweise erst im Anschluss dieser Arbeiten erfolgen noch die Beschilderungen und Markierungen der Stellplätze für Pkws und Taxis. Eine Baustelle mit vielen Problemen Keine weiteren Arbeiten hat man im Inneren des Gebäudes vorgesehen. Pendler können dort nicht nur die Ladenlokale aufsuchen oder die Halle als Wartebereich nutzen, sondern finden dort von den Gleisen kommenden auch sofort den schnellen Ausgang in Richtung der Park- and-Ride-Parkplätze. &bdquo;Das Gebäude ist fertiggestellt. Die Ausstattungen für die Bahnhofshalle – Info-Monitore für Bahn und Bus sowie die Bänke – sind installiert“, teilt Greiwe mit. In der mehrjährigen Zeit zwischen Planung und Bauphase ist es rund um die Baustelle immer wieder zu Verzögerungen und Schwierigkeiten gekommen. Schon zu Beginn der Abrissarbeiten mussten sich die Kommunalbetriebe Bünde, die den Bau verantworten, von einem ausführenden Unternehmen trennen. Auch die Corona-Pandemie sorgte zwischenzeitlich dafür, dass der angesetzte Zeitplan schnell nicht mehr zu halten war. Später sorgten dann der Wintereinbruch im Frühjahr 2021 und die Ukraine-Krise Anfang 2022 noch für einige Schwierigkeiten. Handwerker berichtete über zahlreiche Komplikationen Ein Handwerker berichtete gegenüber der NW zudem von Pleiten, Pech und Pannen auf der Baustelle. So soll es nach Aussagen des Handwerkers zu Komplikationen durch einen Wasserschaden gekommen sein. Konkret geht es dabei um die sanitären Anlagen. Dabei sei nach Regenfällen Wasser durch ein Lüftungsrohr in das Gebäude gelaufen. &bdquo;Zu diesem Zeitpunkt lagen die Dämmung und die Rohre der Fußbodenheizung schon. Durch den Wasserschaden musste aber alles wieder rausgerissen werden“, sagte der Arbeiter. Seine Behauptungen belegt der Mann gegenüber der NW mit Fotos des Wasserschadens. Die Verzögerungen auf der Bahnhofsbaustelle haben auch für Änderungen bei der Kostenkalkulation geführt. Mit Kosten von 2,52 Millionen Euro hatte man bei den Kommunalbetrieben Bünde im Jahr 2018 für die Umbauarbeiten geplant. Schon vier Jahre später rechnete man damit, dass für die Restaurierung des Bahnhofs deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden muss. Laut den Schätzungen vom 26. April 2022 ging man von Investitionen in Höhe von 3,78 Millionen Euro aus. Mit Blick auf die Prognose von 2018 ergibt sich eine Steigerung von 1,26 Millionen Euro und damit Mehrkosten in Höhe von fast 50 Prozent. Bau soll 3,8 Millionen Euro kosten Die NW hat daher noch einmal bei der Stadtverwaltung nachgefragt, mit welchen Kosten man mittlerweile für den Bahnhofsbau rechnet. Dazu heißt es aus dem Rathaus, dass derzeit noch nicht alle Maßnahmen komplett abgerechnet worden seien. An den Kosten von 3,8 Millionen Euro hält man aber weiter fest. &bdquo;Zurzeit gehen wir davon aus, dass wir uns nach wie vor in dem genannten Rahmen bewegen werden“, teilt Greiwe mit. Endgültige Zahlen stehen aber erst fest, wenn alle Maßnahmen abgerechnet worden sind.

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