Starkregenkarte zeigt Gefährdung für jede Hausnummer in Bünde

Bünde. Sie sind schon seit ein paar Monaten fertig, die digitalen Starkregenkarten, auf denen jeder Bürger schnell ersehen können soll, bei welcher Art von Starkregen sein eigenes Grundstück gefährdet sein kann. Einzig an der Möglichkeit, dem Nutzer im Internet diese Karten zu präsentieren, hat noch einmal bis jetzt Zeit in Anspruch genommen. Aber nun kann jeder Bürger unter Angabe seiner Adresse das Gefährdungspotenzial bei einer Überschwemmung erkennen. &bdquo;Das Thema Starkregen ist spätestens nach den verheerenden Regenfällen im Juni 2021 in Hunnebrock und im Juli 2021 im Ahrtal in aller Munde“, so Stadtpressesprecherin Doris Greiner-Rietz. &bdquo;Die Kommunalbetriebe Bünde (KBB) hatten bereits vor den Starkregenereignissen einen Auftrag zur Erstellung von Starkregengefahrenkarten an das Ingenieurbüro Bockermann + Fritze vergeben. Diese Karten sind Ende 2022 fertiggestellt und dem Verwaltungsrat der Kommunalbetriebe Bünde vorgestellt worden“, so Greiner-Rietz weiter. "Der Teufel steckte im Detail" Ziel sei es von Anfang an gewesen, die Starkregengefahrenkarten den Bürgern zugänglich zu machen. Greiner-Rietz: &bdquo;Leider steckte hier der Teufel im Detail. Die umfangreichen Übersichtskarten konnten aus dem ’Geografischen Informationssystem’ nicht eins zu eins für alle ins Netz gestellt werden. Es musste eine Lösung her, die eine bürgerfreundliche und umfassende Information darstellt. Zusammen mit dem kommunalen Rechenzentrum in Lemgo ist eine Suchabfrage erstellt worden. Diese ermöglicht es, über die Eingabe der Adresse sofort eine Aussage zur Gefährdung des Grundstücks durch Starkregen zu bekommen“, erklärt die Sprecherin weiter. &bdquo;Auch der Kreis Herford ist eingebunden worden, da über das Geoportal des Kreises Herford die digitalen Starkregenkarten dargestellt werden können. Dieser Vorgang hat einige Zeit in Anspruch genommen“, erklärt Michael Böke-Hasselmeier vom Bereich Abwasser der Kommunalbetriebe Bünde. Was bietet die Seite an Informationen? Zunächst sind einmal der Begriff Starkregen sowie die Folgen, die hieraus entstehen können, dargestellt. Starkregen wird wie Sturm oder Erdbeben in 12 Starkregenindizes eingeteilt. Je höher der Index, desto größer die Gefahr. &bdquo;Ab einem Starkregenindex 6 oder größer ist ein vollständiger Schutz vor Überflutung technisch und wirtschaftlich nicht mehr möglich. Hier kann nur noch eine vorsorgende Schadensbegrenzung durch einen wirksamen Objektschutz betrieben werden“, teilen die Verantwortlichen des Ingenieurbüros und der Stadt Bünde mit. Gefährdungspotenzial für jedes Gebäude abrufbar Über eine Suchanfrage ist eine schnelle Überprüfung der Gefährdungslage jedes zu Wohn- oder Gewerbezwecken genutzten Gebäudes möglich. Die Eingabe der Straße und Hausnummer reicht aus. Alternativ kann auch nach dem Anfangsbuchstaben der Straße gesucht werden. Dann werden alle betroffenen Grundstücke angezeigt. Über einen Link ist das Geoportal des Kreises Herford erreichbar. Hier kann ebenfalls nach der Adresse gesucht werden. In der digitalen Karte wird dann nur das nähere Umfeld der eingegebenen Adresse dargestellt, ähnlich dem von Google Maps. Über den Infobutton und einen Klick in die farblich dargestellten Wasserflächen kann die mögliche Wassertiefe auf dem Grundstück oder am Gebäude abgefragt werden. In einem weiteren Punkt stehen auch PDF-Pläne zum Download zur Verfügung. Diese können bei der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück oder bei der Planung eines Gebäudes hilfreich sein. Jeder Bürger ist auch selbst verantwortlich Die Stadt weist Bürger aber auch darauf hin, dass jeder Grundstücks- und Hausbesitzer selbst Verantwortung für den Eigen- und den Objektschutz trage. Die öffentliche Infrastruktur wie Kanalisationen, Straßen und Gewässer seien nicht für derartige Naturereignisse ausgelegt, das wild abfließende Wasser gelange vielfach auch erst gar nicht dorthin. &bdquo;Jedes Gebäude muss daher individuell betrachtet werden, um die Eintrittsstellen zu ermitteln und Schutzmaßnahmen zu entwickeln“, heißt es von der Stadt. Auch hierzu steht Grundstückseigentümern Informationsmaterial zur Verfügung. &bdquo;Vergessen dürfen wir nicht, dass es sich bei Starkregen um eine Naturkatastrophe handelt. Alle Maßnahmen und Vorkehrungen, die wir treffen, können mögliche Schäden mindern, aber nicht gänzlich verhindern“, betont Michael Böke-Hasselmeier. Für eine individuelle Beratung und bei Fragen zum Objektschutz steht das Team des Bereiches Abwasser der Kommunalbetriebe Bünde jederzeit zur Verfügung. Die Starkregengefahrenkarte sind auf der Startseite unter www.buende.de abrufbar. Exponate zum Objektschutz sind aktuell auch im Eingangsbereich des Rathauses ausgestellt. Die Firma Reitthaler GmbH hat diese der Stadt Bünde für die Dauer von zwei Monaten zur Verfügung gestellt. &bdquo;Fragen zu den ausgestellten Schutzeinrichtungen werden gerne durch die Mitarbeiter der KBB beantwortet. Zusätzlich sind Informationsbroschüren ausgelegt“, teilt die Stadt Bünde abschließend mit.

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