Neue Kandidaten zur Auswahl? Wer nächster Bürgermeister in Bünde werden könnte

Bünde. Ende 2020 eroberte Susanne Rutenkröger mit ihrem Sieg in der Stichwahl gegen Martin Schuster (CDU) den Chefsessel im Bünder Rathaus. Der Start war für die SPD-Politikerin nicht leicht, die Corona-Pandemie stellte Rutenkröger vor einige Herausforderungen und schwere Entscheidungen. Vor etwas mehr als einem Jahr kam noch der russische Angriff auf die Ukraine hinzu, der sich aufgrund der Flüchtlingsbewegungen auch auf Bünde auswirkt. Zweieinhalb Jahre sind seit den Kommunalwahlen vergangen. Im politischen Betrieb ist Halbzeit, in etwas mehr als zwei Jahren stehen schon die nächsten Wahlen an. So langsam dürfte in den Parteien das Warmlaufen für das nächste Kräftemessen um den Kampf um die Rathaus-Spitze beginnen. Tritt Susanne Rutenkröger in zwei Jahren ein weiteres Mal zu den Wahlen an? Was macht Herausforderer Martin Schuster? Und schicken die kleineren Parteien ebenfalls wieder Bürgermeisterkandidaten ins Rennen? Die NW hat nachgefragt. SPD Bei den Sozialdemokraten ist die Kandidatenfrage für die Kommunalwahlen noch offen. Der heimische Parteivorsitzende Philipp Kollmeier teilt mit, dass darüber &bdquo;zur gegebenen Zeit entschieden werde“. Die notwendigen Gespräche darüber, wer um das Amt des Bürgermeisters kämpfen wird, wolle man jedoch &bdquo;rechtzeitig und vorausschauend“ führen. Aktuell sehe man &bdquo;keine Notwendigkeit für Personaldebatten“. Mit Susanne Rutenkröger stellt die SPD die Amtsinhaberin. Was sagt sie dazu? &bdquo;Ich für meinen Teil kann sagen, dass mich mein Amt mit großer Freude erfüllt“, sagt die Bürgermeisterin. Die nächste Wahl sei aber noch lange hin, daher stehen für sie derzeit &bdquo;weitaus wichtigere Dinge an als das Thema Wahlkampf“, ergänzt Rutenkröger. Sie wolle in den &bdquo;kommenden Jahren die laufenden Projekte abschließen und noch einiges Neues anstoßen, kündigt sie an. &bdquo;Mein Programm reicht dabei durchaus dafür aus, die Jahre bis 2030 mit Inhalten und Projekten zu füllen“, sagt sie. 2030 wäre dann das Ende einer möglichen zweiten Amtsperiode. Könnte Susanne Rutenkröger sich also vorstellen, noch einmal zur Bürgermeister-Wahl anzutreten? &bdquo;Es gibt viel zu tun und ich kann mir deshalb vieles vorstellen“, sagt sie. CDU Die CDU schickte 2020 Martin Schuster als Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Der Unternehmer, der auch von der FDP unterstützt wurde, konnte den ersten Wahlgang noch gewinnen, unterlag bei der Stichwahl aber seiner Kontrahentin von der SPD. Zu einem möglichen Kandidaten für die kommenden Wahlen äußern sich die Christdemokraten aktuell nicht. Klar ist aber, dass die Entscheidung, wer für die CDU antritt, &bdquo;durch eine Mitgliederversammlung“ getroffen wird, sagt der Parteivorsitzende Marcus Kaiser. Ein Datum dafür gebe es aber noch nicht. &bdquo;Wir haben noch keinen Zeitplan entwickelt“, sagt er. Die Nachfrage, ob Martin Schuster 2025 noch einmal als Bürgermeisterkandidat antreten wird, möchte der CDU-Vorsitzende nicht beantworten. &bdquo;Die Frage kann Martin Schuster nur selbst beantworten“, sagt er. Auf Nachfrage sagt Schuster, dass er damit gerechnet habe, dass diese Frage irgendwann wieder aufkomme. Es sei aber eine Entscheidung der Partei, wen man aufstelle, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende. Parteiintern gebe es noch keine Überlegungen und er habe auch noch nicht wirklich über eine erneute Kandidatur nachgedacht. &bdquo;Es ist noch zu früh, erst einmal müssen wir Bünde noch zwei Jahre voranbringen“, sagt Schuster. Er betont aber auch, dass ihm die politische Arbeit als Fraktionsvorsitzender und als Stellvertretender Bürgermeister Spaß mache. Grüne Keine Gedanken über eine Bürgermeister-Kandidatur macht man sich derzeit bei den Grünen. Hintergrund ist, dass sich Partei und Fraktion nach eigener Aussage mit dem Haushalt 2023 beschäftigen. &bdquo;Wie Sie wissen, haben wir den Haushalt abgelehnt“, teilt die Fraktionsvorsitzende Stefanie Janßen-Rickmann auf NW-Anfrage mit. Das sei &bdquo;aktuell wichtiger als die Kommunalwahl 2025 und ein jetzt schon beginnender Wahlkampf“, ergänzt die ehemalige Spitzenkandidatin der Grünen. Janßen-Rickmann landete 2020 im ersten Wahlgang bei der Bürgermeisterwahl auf Rang drei (13,78 Prozent). Tritt sie auch in zwei Jahren wieder an? Eine Entscheidung darüber ist noch nicht gefallen. &bdquo;Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, ob ich erneut als Kandidatin antreten möchte“, sagt die Grünen-Politikerin. Das müsse zuvor auch erst von ihrer Partei entschieden werden. &bdquo;Eine Entscheidung, ob wir mit einem eigenen Kandidaten antreten, wird von allen aktiven Grünen in Bünde gemeinsam getroffen“, sagt Janßen-Rickmann. FDP Die FDP hat im Jahr 2020 Martin Schuster unterstützt. Das könnte sich 2025 ändern. &bdquo;Als unabhängige politische Kraft können wir uns vorstellen, einen Bürgermeisterkandidaten zu stellen“, sagt der heimische Parteivorsitzende Sven Schäffer. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht getroffen worden. Für einen gemeinsamen Kandidaten müssen laut des Liberalen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. &bdquo;Ein gemeinsamer Kandidat würde nur Sinn machen, wenn er parteipolitisch unabhängig ist und jahrelange erfolgreiche Führungserfahrung in der öffentlichen Verwaltung hat“, sagt Schäffer, der zuletzt Landtagskandidat seiner Partei gewesen ist. Die Linke Die Linke hat bei den vergangenen Wahlen keinen eigenen Kandidaten für den Posten des Bürgermeisters gestellt. Laut des Fraktionsvorsitzenden Thorsten Beuß könne man sich aber vorstellen, künftig einen eigenen Kandidaten aufzustellen. &bdquo;Darüber wurde im Detail aber noch nicht gesprochen, da die aktuelle Wahlperiode ja auch noch etwas andauert“, ergänzt er. Die Entscheidung darüber treffe nicht die Fraktion, sondern werde von den Parteimitgliedern in Bünde getroffen. Diese entscheiden auch, ob man gegebenenfalls einen Kandidaten einer anderen Partei unterstützen werde. &bdquo;Vom Prinzip her ist aber auch das natürlich möglich, wenn es eine gemeinsame Basis bei Themen gibt, welche uns wichtig sind. Im Jahr 2024 werden wir dazu sicher entsprechende Entscheidungen treffen“, sagt Beuß. UWG Die UWG erklärt, dass die Wählergemeinschaft sich "selbstverständlich" vorstellen könne, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Zuletzt trat Norbert Darnauer für die Unabhängige Wählergemeinschaft an. Gedanken über die kommende Wahl hat man sich noch nicht gemacht. Man konzentriere sich "lieber auf die vielen dringenderen Aufgaben, die in Bünde zu lösen sind", sagt der Fraktionsvorsitzende Jörn Döring. Über eine Kandidatur beraten und entscheiden aber die Mitglieder. "Eine Vorauswahl oder Empfehlung gibt es nicht", ergänzt er. Auch ein gemeinsamer Kandidat mit einer anderen Partei sei möglich, sagt Döring. "Man soll niemals nie sagen."

Meistgelesen