Brandanschlag auf Fitnessstudio: Großbrand in Bünde knapp verhindert

Bünde. Laute Knallgeräusche und ein rotes Licht reißen Ursula Karla und ihren Ehemann am Sonntagmorgen aus dem Schlaf. Als sie aus dem Schlafzimmerfenster ihres Hauses an der Philippstraße im Zentrum von Bünde blicken, sehen sie meterhohe Flammen im nur wenige Meter entfernten Hof des Fitnessstudios Injoy. &bdquo;Das war gegen 5.39 Uhr“, sagt Ursula Karla. Wenige Sekunden später nimmt sie ihr Telefon in die Hand und wählt den Notruf. &bdquo;Weil ich Panik hatte, habe ich die 110 gewählt“, sagt die Bünderin, die auch Angst um ihr Eigentum hat. Unweit der Flammen steht ein Holzzaun und eine Holzhütte im Garten des Paars. &bdquo;Wir hatten Angst, dass die Flammen auf unser Hause überschlagen“, sagt Karla. Wenig später rasen Feuerwehrwagen mit Blaulicht in die Philippstraße. Unterdessen fährt Karlas Mann geistesgegenwärtig das Auto um, das nur unweit des Feuers steht. &bdquo;Dadurch kam die Feuerwehr auch besser an den Brand heran“, sagt die Bünderin. Die schnell am Einsatzort eintreffenden Rettungskräfte bekommen das Feuer, das in den dort abgestellten Mülltonnen ausgebrochen ist, schnell unter Kontrolle. &bdquo;Das Feuer bekämpften die Einsatzkräfte der Feuerwehr schnell, so dass es sich nicht weiter ausbreitete“, teilt Polizeisprecher Uwe Maser mit. "Habe gedacht, das Studio steht in Flammen" Nach den Löscharbeiten nehmen die Beamten der Polizei an der Philippstraße ihre Arbeit auf. Denn die Ermittler gehen früh von Brandstiftung aus. Aus dem Hinterhof ist am Sonntagmorgen also ein Tatort geworden. Mit Flatterband sperren die Polizisten das Gelände ab, suchen nach der Ursache des Brandes. Ob es konkrete Spuren oder Ermittlungsansätze gibt, möchte der Polizeisprecher nicht kommentieren. &bdquo;Die Brandermittlungen dauern noch an“, sagt Maser einen Tag nach der Tat. Am Montagmorgen ist Injoy-Inhaber Mustafa Kolkiran mit den Aufräumarbeiten in seinem Hinterhof beschäftigt. Gemeinsam mit Mitarbeitern eines Entsorgungsunternehmen schaufelt er das, was von den beiden Mülltonnen übrig geblieben ist, auf einen Anhänger. Unterdessen läuft der Betrieb im Fitnessstudio weiter. &bdquo;Glücklicherweise“, sagt Kolkiran, der am Sonntagmorgen von der Polizei telefonisch über den Brand informiert worden ist. &bdquo;Im ersten Moment habe ich gedacht, dass das ganze Studio in Flammen steht“, sagt der Betreiber, der nach dem Anruf sofort zum Brandort eilt. Seine Befürchtungen bewahrheiten sich nicht. Rauch zieht in den Saunabereich Zwar hat das Feuer laut der Polizei einen Sachschaden von mehreren tausend Euro angerichtet, der Innenbereich des Gebäudes sei aber kaum betroffen. Stattdessen sind an der Fassade die Brandspuren deutlich zu erkennen. Meterhoch müssen die Flammen gewesen, das belegt der schwarze Ruß an der Hauswand. Weil Ursula Karla schnell reagiert hat, schlägt das Feuer aber nicht auf das Dach des Hauses oder die Holzvertäfelung im oberen Bereich über. So haben die Flammen das Dach nicht beschädigt, allerdings ist der Rauch durch ein Rohr in den Saunabereich gezogen. &bdquo;In der Sauna riecht es jetzt nach Kamin“, sagt Kolkiran. Er muss jetzt das Rohr auswechseln, damit in dem Wellnessbereich gelüftet werden kann. Erst danach ist abzusehen, inwieweit die Sauna künftig noch genutzt werden kann. Anwohnerin sieht Jugendliche Die Polizei sucht nun nach den Tätern, die das Feuer im Hinterhof des Fitnessstudios gelegt haben. &bdquo;Wir sind in dem Fall besonders auf Zeugenaussagen angewiesen“, sagt Maser. Wer am Sonntagmorgen etwas gesehen habe, solle sich an das Kriminalkommissariat in Herford unter der Telefonnummer 05221 8880 wenden. Ursula Karla vermutet, dass Jugendliche für das Feuer verantwortlich seien könnten. In der Vergangenheit habe sie mehrfach beobachtet, dass diese sich in dem Bereich aufgehalten und zum Beispiel Alkohol getrunken haben – auch in der Nacht. Mustafa Kolkiran hat am Samstag ebenfalls eine Jugendgruppe in dem Bereich gesehen. Vermutungen wolle er aber nicht anstellen. Das Feuer sei zudem auch zwölf Stunden nach der Beobachtung gewesen. Im Fitnessstudio trainieren die Kunden unterdessen weiter an ihren Geräten. Dass das am Montag überhaupt noch möglich ist verdanken sie Ursula Karla, die sofort reagiert und die Einsatzkräfte alarmiert hat.

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