Nach Brandserie: Neue Kita wird in Bünde bezogen

Bünde. Rund 19 Kilometer zeigte die App auf dem Smartphone von Thorsten Schnitker an. Eine Strecke, die er an einem Tag ausschließlich in der Kita Krempoli zurückgelegt hat. Wie ihm wird es am Donnerstag und heute auch anderen ergangen sein und ergehen, die der DRK-Einrichtung beim Auszug aus dem Containerkomplex und beim Einzug in das neu gebaute Massivgebäude gleich nebenan in Hunnebrock geholfen haben. &bdquo;Die Container-Zeit ist vorbei – nun soll ein neuer Alltag in festen Wänden einkehren“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Michael Honder. Thorsten Schnitker ist für das Gebäudemanagement beim DRK-Kreisverband verantwortlich. Keine Ecke, die er in dem neu gebauten Haus mit altem Grundriss nicht kennt. &bdquo;Der Unterschied zu einem Umzug wie man ihn privat kennt, ist vermutlich der, dass wir hier nicht das komplette Mobiliar rübertragen müssen und dass sich die Zieladresse gleich nebenan befindet“, sagt Schnitker bei einem Rundgang durch das neu gebaute Kita-Gebäude. Ein knappes Jahr dauerte es vom Spatenstich bis zum Einzug am kommenden Montag. Anfang Juni wurde noch das Richtfest gefeiert. Nach den Brandstiftungen Ende Oktober 2020 am alten Kita-Gebäude und Anfang 2021 an den frisch aufgebauten Containern, die als Übergangslösung beschafft wurden, schaffte es das Kita-Team um Leiterin Heike Werges zusammen mit Haupt- und Ehrenamtlichen des DRK und vielen weiteren Helfern binnen zwei Tagen umzuziehen. Zunächst in die ehemaligen Briten-Häuser, in denen die Kinder betreut wurden und später – im Sommer 2021 – von dort in den Containerkomplex. Beide Male unter großem körperlichem Einsatz an Wochenenden. Diesmal wollte man sich die Zeit in der Woche nehmen und hat den Betrieb Donnerstag und Freitag eingestellt. &bdquo;Die Eltern wurden darüber früh informiert, damit sie sich um eine Betreuung kümmern konnten. Aber wir wollten bei diesem Umzug in das neue Haus keine unnötige Hektik aufkommen lassen, damit am Ende auch alles dorthin kommt, wo es hingehört“, so Schnitker. Kein Elternteil, der dafür kein Verständnis hatte. Mobiliar zieht nicht mit um Am Donnerstagmorgen standen neben den Erzieherinnen, Haupt- und Ehrenamtlichen vom DRK und Handwerkern verschiedener Gewerke auch einige Eltern bereit, um anzupacken. &bdquo;In den Tagen zuvor haben wir mit den Kindern Kisten mit Spielzeug gepackt, die nun noch rübertransportiert wurden“, sagt Kita-Leiterin Heike Werges. Dass nicht das komplette Mobiliar umzieht hängt damit zusammen, dass nach dem ersten Brand kaum noch etwas nutzbar war. &bdquo;Wir haben dann aus allen anderen Kindertagesstätten nicht zwingend benötigte Tische, Stühle, Schränke und Regale zusammengesucht und zu Krempoli gebracht“, erinnert sich Thorsten Schnitker. Das war vor eineinhalb Jahren. Jetzt wurden alle Möbel neu beschafft. Obwohl man auf den Gedanken kommen könnte, dass nach so langer Zeit in dem 600 Quadratmeter großen Containerkomplex eine gewisse Gewöhnung an den Zustand eintreten könnte, schütteln Erzieherinnen auf die Frage danach mit dem Kopf. Es sei in den Containern wesentlich lauter und im Sommer sehr heiß gewesen, so die überwiegende Meinung. Man freue sich nun einfach auf die neue Zeit. Kinder werden neue Kita gleich für Weihnachten schmücken Wenn die Kinder und ihre Erzieherinnen sowie die zwei Erzieher am Montag den Betrieb in der neuen alten Kita starten, wird es immer noch ein paar Restarbeiten geben, die zu erledigen sind. Die Großküche, in der für 140 Kinder gekocht wird, wird erst Mitte Januar in Betrieb gehen. Hier werden auch die Mahlzeiten für die siebte Gruppe in der Bauernhof-Kita in Muckum zubereitet und dorthin gefahren. Hier und da werden noch andere Lampen angebracht und auch der letzte Tisch wird erst im Laufe der Zeit seinen endgültigen Platz finden. Die Spannung auf die Reaktion der Kinder ist bei den Erzieherinnen und auch Eltern groß. Als im vergangenen Sommer ein Großteil der Außenarbeiten geleistet wurde, wurde den Kindern beigebracht, dass sie die Handwerker nicht stören durften, damit sie schnell mit ihrer Arbeit fertig werden und man möglichst schnell in das neue Haus umziehen kann. Also haben die Kinder die Handwerker im Vorbeigehen immer gelobt, um sie zu motivieren, wie Einrichtungsleiterin Heike Werges sagt. Die Kinder werden sich freuen, ihre neue Kita in den nächsten Tagen für Weihnachten schmücken zu können. &bdquo;Selbst die Kinder, die in der alten Kita noch gar nicht gespielt haben, hatten im vergangenen Jahr doch immer einen Blick darauf und sehen sie am Montag ganz neu“, sagt Heike Werges. Damit beginnt ein neuer Abschnitt in der Kita Krempoli.

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