Nachwuchs für das Handwerk: Schüler können Praktika jetzt online buchen

Bünde. Deutschland erlebt seit Jahren einen Handwerkerschwund. Für die meisten Schüler kommt – nicht selten auf Anraten ihrer Eltern – nur ein &bdquo;Bürojob“ in Frage. Ob der dann aber tatsächlich die richtige Wahl ist, ist fraglich, denn oft überwiegen die praktischen Fähigkeiten der jungen Menschen. Herausfinden können Jugendliche ihre Neigungen über Praktika, die sie nun über die von Bünder Betrieben gegründete Internetseite www.azubimaker.de buchen können. &bdquo;Wir wollen junge Menschen ins Handwerk bringen. Einfach und unproblematisch“, sagt Maik Kröger, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens für Systemtechnik. Mit ihm sind es acht Bünder Unternehmen, die Jugendlichen Einblick in ihre Branche geben wollen. &bdquo;Über unsere gemeinsame Internetseite können sich die Schüler zum einen über die Berufe informieren und im Anschluss gleich Praktikumsplätze buchen“, erläuterte Kröger jetzt bei der Vorstellung des Projekts Azubimaker in der Erich-Kästner-Gesamtschule (EKG) in Bünde, mit der die acht Betriebe nun einen Kooperationsvertrag geschlossen haben. Die EKG ist momentan die einzige Schule, die mit dem Azubimaker kooperiert. Die EKG schreite hier nach den Worten der teilnehmenden Betriebsinhaber &bdquo;vorbildlich voran“. In Betriebe schnuppern In Jahrgang 9 stehen drei Wochen Praktikum, in Jahrgang 10 noch einmal zwei Wochen Praktikum für die Schüler auf dem Plan. &bdquo;Die müssen jeweils aber nicht zwingend bei einem Unternehmen absolviert werden“, sagt Lehrer Jörg Binder, der an der EKG auch für die Koordination der Berufswahlvorbereitung zuständig ist. Maik Kröger ergänzt, dass es sinnvoller sein könne, in drei Wochen drei Betriebe kennenzulernen, als sich für die Dauer nur auf einen zu konzentrieren, obwohl man schon nach einer Woche merke, dass der Beruf eigentlich nichts für einen sei. Auf der Internetseite können die Schüler sich nun bequem über verschiedene Handwerksberufe informieren und sich gleich für einen Praktikumsplatz bewerben. Die Anfragen werden an die entsprechenden Unternehmen weitergeleitet, die daraufhin mit den Schülerinnen und Schülern in Verbindung treten und zu einem Gespräch einladen, sofern sie zum ausgewählten Zeitraum noch Kapazitäten frei haben. &bdquo;Informieren und buchen“ heißt hier die Devise. Die Chefs der einzelnen Betriebe warben im Beisein von Zehntklässlern grundsätzlich für einen Handwerksberuf. &bdquo;In keinem anderen Bereich sind Ergebnisse der eigenen Arbeit so greifbar“, sagt Maik Kröger. Wenn man als Garten- und Landschaftsbauer arbeite, habe man am Ende des Tages ein Ergebnis vor Augen. Genauso ist es bei den anderen Handwerksberufen. Schüler können freigestellt werden Lehrer Jörg Binder erklärt, dass ein Praktikum durchaus auch außerhalb der Praktikumszeit stattfinden kann. &bdquo;Wenn ein Schüler einen konkreten Berufswunsch hat, können wir ihn auch für ein paar Tage vom Unterricht befreien, damit er den Betrieb und den Beruf kennenlernen kann. Das geht allerdings nur, wenn nicht gerade Klassenarbeiten anstehen. Auch die schulischen Leistungen müssen mit einer Freistellung zusammenpassen.“ Über ein Formular auf können Schüler derzeit einen von sieben Berufen oder Berufsbereichen auswählen. Ferner auch, ob es ein &bdquo;klassisches Schulpraktikum“, oder ein freiwilliges Praktikum sein soll, denn auch Praktika in den Ferien sind möglich – und zeigen besonders viel Einsatzfreude. Auch ob es ein Praktikum für einen Beruf oder für mehrere Berufe sein soll, können die Schüler wählen. &bdquo;Da bieten wir verschiedene Varianten an“, sagt Bettina Brölhorst von dem gleichnamigen Betrieb für Heizung, Sanitär- und Klimatechnik. &bdquo;Deutschland, der Kreis Herford und auch das Bünder Land brauchen auch künftig qualitativ hochwertige Handwerkerinnen und Handwerker und motivierte junge Menschen, die eine berufliche Karriere starten“, so Maik Kröger abschließend.?www.azubimaker.de

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