Neuer Wohnraum entsteht in Bünde - einige Wohnungen sind sogar noch frei

Bünde. In Bünde steht eines der größeren Wohnungsbauprojekte kurz vor dem Abschluss. Mit der Fertigstellung ändert sich nicht nur das Bild an der Haßkampstraße. Die Nachbarschaft im Quartier soll durch einen eigens gebauten Treffpunkt weiter zusammenwachsen. Es ist für den Investor das erste Projekt dieser Art – und könnte Vorbild für andere Bauprojekte werden. Eigentlich sollten die beiden Gebäuderiegel, die sich zu einem L formen, schon fertig sein. Aber gemessen an anderen Baustellen liegt das Projekt noch immer gut im gesetzten Zeitrahmen: &bdquo;Ein Gebäudeteil ist bereits bezogen, der andere wird zum 1. November fertig“, sagt Robin Gäsel. Er ist Prokurist der Bau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Herford (B&S), die ihre derzeit größte Baustelle im Kreisgebiet fertigstellt. Zwar habe es auch dort die mittlerweile üblichen Lieferschwierigkeiten gegeben, der Zeitplan konnte aber glücklicherweise angepasst, einige Arbeiten von verschiedenen Gewerken vorgezogen werden. Aktuell läuft der Innenausbau. Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen Die Wohnungen sollen Menschen in verschiedenen Lebenssituationen ansprechen, Singles, Familien, Rentner. Daher gibt es Appartements von einem bis zu fünf Zimmern, alle mit Balkon oder Dachterrasse. Viele sind zwar schon vermietet, &bdquo;aber bei den Zwei- und Dreizimmerwohnungen sind noch einige frei“, sagt Gäsel. Zu den Mietern gehören auch Menschen mit Unterstützungsbedarf, die in acht Wohnungen untergekommen sind. &bdquo;Wir sind für dieses Projekt neue Kooperationen eingegangen“, sagt Petra Eggert-Höfel Vorsitzende der Genossenschaft. Nicht nur, dass eben jene acht Wohnungen und Mieter von den der Lebenshilfe Lübbecke und den Von Bodelschwinghschen Stiftungen betreut werden, die beiden Partner betreiben auch einen offenen Treffpunkt, mittig auf dem Vorplatz erbaut. Dort sollen die Menschen aus der Nachbarschaft zusammenkommen, klönen, aber auch Hilfe finden. &bdquo;Ein Bildschirm wird die anstehenden Termine außen am Gebäude anzeigen“, sagt Eggert-Höfel, so dass auch die restliche Nachbarschaft, die vorbei läuft, genau weiß, was wann geplant ist und dazu kommen kann. Es gibt im Treff auch eine große Küche und einen Gemeinschaftsraum mitsamt Beamer. &bdquo;Eines der ersten Treffen wird wohl die anstehende Fußball-WM sein“, fügt sie hinzu. Auch ein gemeinsamer Mittagstisch und ein Repair-Café sollen dort angeboten werden. Ein Treffpunkt für die Nachbarschaft Der Treffpunkt ist gerade an die Partner übergeben worden. Auch der Kreis Herford ist mit im Boot und eröffnet eine Beratungsstelle für Familien – in direkter Nachbarschaft zu Kita und Schule. Eingeladen sind auch die Mieterinnen und Mieter der bestehenden drei Gebäude von B&S in direkter Nachbarschaft. Dort ist mit dem Neubau &bdquo;unser größtes zusammenhängendes Quartier entstanden“, sagt Gäsel. Insgesamt gibt es 54 Wohnungen in den bestehenden Häusern und eben 27 in den neuen. Dazu kommt noch eine Gästewohnung, die von den Mietern des Hauses genutzt werden kann, wenn beispielsweise Besuch kommt und es kein Gästezimmer gibt. Die beiden Häuser haben jeweils zwei Ein- und Ausgänge. Die Wohnungen sind über so genannte Laubengänge zu erreichen, also direkt von außen. Es gibt zudem einen Waschsalon mit kleiner Terrasse, die ebenfalls zum Beisammensitzen einlädt. Am Haus liegt eine Glasfaser-Leitung, die für schnelles Internet sorgt. Solarenegerie vom Dach Schon als im Sommer 2018 die Pläne vorgestellt wurden, hat B&S die Miete festgelegt: Zwischen 8,60 Euro und 9 Euro soll sie betragen. Und tatsächlich liegt sie jetzt bei 8,90 Euro pro Quadratmeter. In Bünde liegt die Miete aller Wohnungen laut Immowelt derzeit zwischen 5,43 Euro und 10,44 Euro, letzteres bei Neubauten. Bei den aktuell steigenden Lebenshaltungskosten wird die eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hilfreich sein: Sie gehört der EWB und versorgt das Haus mit Strom. &bdquo;Die Mieter schließen einen Vertrag direkt mit der EWB ab“, sagt Gäsel. Außerdem wurde so gebaut, dass das Gebäude möglichst energiesparend bewohnt werden kann, nach KfW-Standard 40 Plus, wobei das Plus vor allem bedeutet, dass ein Teil der Energie selbst erzeugt wird. Genossenschaftsanteile statt Kaution Wer einziehen möchte, zahlt keine Kaution, sondern erwirbt Genossenschaftsanteile, mindestens fünf für je 160 Euro. Dadurch erhält der neue Mieter auch Mitspracherecht: Alle Mieter der Genossenschaft sind Gemeinschaftseigentümer, alle Mitglieder haben die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten. Auch der Kreis Herford und die Kommunen sind beteiligt. Interessenten können sich melden unter Tel. (0 52 23) 9 29 10.

Meistgelesen