Nach Unfall mit verletztem Kind: Anwohnerin warnt vor Bahnübergang

Bünde. Kati Obermeier, Anwohnerin des Bahnübergangs an der Rangstdorfer Straße in Ennigloh, kritisiert den aktuellen Zustand an den Gleisen. &bdquo;Unfassbar, dass hier seit Jahren nicht gehandelt wird“, sagt die Bünderin am Mittwoch gegenüber der NW. Am Tag zuvor ist es zu einem Unfall gekommen, bei dem ein Achtjähriger durch den Kontakt mit einem Zug der Eurobahn verletzt worden ist.Der Unfall ereignet sich in den Abendstunden gegen 19 Uhr, wie Tobias Bußkamp von der Bundespolizei auf NW-Nachfrage mitteilt. Nach ersten Erkenntnissen hat der achtjährige Junge, der gemeinsam mit einem Freund mit dem Fahrrad unterwegs ist, an dem Bahnübergang gewartet. Auf der eingleisigen Strecke, die durch Ennigloh führt, sind unter anderem Züge von Bielefeld nach Rahden unterwegs. Bahnübergang ohne Schranken An dem Bahnübergang existieren keine Schranken, so dass nur ein Andreaskreuz und ein Rotlicht die weiteren Verkehrsteilnehmer vor einem vorbeifahren Zug warnt. Die Bundespolizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass der Achtjährige mit seinem Fahrrad etwas zu weit nach vorn gerollt ist, als die Eurobahn den Übergang passiert hat. &bdquo;Das Vorderrad ist durch den Zug gestreift worden. Dadurch kippte der Junge vom Rad, ohne aber mit dem Zug in Kontakt zu kommen“, sagt Bußkamp.Weil der Lokführer den Kontakt bemerkt, bringt er den Zug mit einer Notbremsung zum Stehen. Alarmierte Rettungskräfte kümmern sich um den verletzten Achtjährigen. &bdquo;Dieser zog sich Prellungen sowie Abschürfungen an den Händen zu“, teilt Bußkamp weiter mit. Durch den Rettungsdienst wird der Junge vorsichtshalber in ein Krankenhaus gebracht. Die Strecke bleibt für eine Stunde gesperrt, die Fahrgäste werden durch die Feuerwehr evakuiert und setzen die Fahrt mit Bussen fort. Bußkamp: &bdquo;Der Triebfahrzeugführer der Eurobahn von Bielefeld nach Rahden blieb unverletzt, musste aber unter dem Eindruck des Unfalls von einem Kollegen abgelöst werden.“ Übergang soll modernisiert werden Die Bahn hat mittlerweile erkannt, dass der Übergang an der Rangstdorfer Straße gefährlich ist. Für das Jahr 2023 hat das Unternehmen zuletzt eine Modernisierung des Bahnübergangs angekündigt - zur Freude von Kati Obermeier. Bis dahin müsse an der &bdquo;kinderreichen Ecke von Bünde“ aber eine Übergangslösung her, sagt die Anwohnerin. &bdquo;Wird hier ein weiteres Jahr Glücksrad gespielt oder findet man hier einen Weg, damit solche schrecklichen Situationen, wie die von Dienstagabend nie wieder passieren?“, fragt Kati Obermeier weiter. Denn erst vor wenigen Monaten hat es an der Stelle in Ennigloh schon einen gefährlichen Vorfall gegeben. Im November 2021 rollt eine Frau mit ihrem Auto auf den Bahnübergang, während ein Zug die Straße kreuzt. Die 26-Jährige ist zusammen mit ihrem Kleinkind im Pkw. Weil ihr Kind geschrien habe und sie dadurch abgelenkt worden sei, sei ihr Auto unbemerkt auf den Bahnübergang gerollt. Das gibt die 26-Jährige später gegenüber dem Lokführer an. Bundespolizei mahnt zur Vorsicht Als der Lokführer das Auto auf den Gleisen sieht, reagiert er prompt und leitet sofort eine Notbremsung ein. Dadurch kommt der Zug noch rechtzeitig vor dem Bahnübergang zum Stehen. Die 25 Passagiere in der Regionalbahn sowie die Pkw-Insassen bleiben durch die Schnellbremsung unverletzt, teilt die Polizei mit. Bis dahin rät die Bundespolizei dazu, an unbeschrankten Bahnübergängen auf die Abstände zu achten. Bahnübergänge sollten mit dem Fahrzeug nur bei ausreichend Platz auf der anderen Seite überquert werden, damit nicht verkehrsbedingt gehalten werden muss. Oft höre man Züge zudem erst zu spät – und es komme daraufhin zu Unfällen, warnt Tobias Bußkamp.

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