Gas und Wasser werden ab 2022 teurer: So viel müssen Haushalte mehr zahlen

Bünde. Wer sein Haus oder seine Wohnung mit Erdgas beheizt, muss ab Januar tiefer in die Tasche greifen. Bei der EWB steigt der Preis je Kilowattstunde für Privatkunden um 2,80 Cent. Heißt konkret: Statt der 5,9 Cent, die bis Ende vergangenen Jahren für die Gaslieferung je Kilowattstunde gezahlt werden mussten, sind nun 8,7 Cent je Kilowattstunde fällig. Das entspricht einer Steigerung von knapp 50 Prozent. Die EWB selbst sprechen von einer "moderaten" Preiserhöhung, doch was bedeutet das für einen typischen Haushalt? In der Regel kommt es beim Gasverbrauch nicht darauf an, wie viele Personen in einem Haushalt leben. Schließlich macht es keinen Unterschied, ob sich nur eine Person oder mehrere Personen in einem geheizten Raum aufhalten – geheizt wird so oder so.Wohnungsgrößen, nur Heizen: 40 Quadratmeter: ca. 5.600 Kilowattstunden/Jahr. Kosten bisher: 330 Euro/Jahr. Kosten neu: 490 Euro/Jahr. Steigerung: 160 Euro/Jahr 60 Quadratmeter: ca. 8.400 Kilowattstunden/Jahr. Kosten bisher: 500 Euro/Jahr. Kosten neu: 730 Euro. Steigerung: 230 Euro/Jahr 80 Quadratmeter: ca. 11.200 Kilowattstunden/Jahr. Kosten bisher: 660 Euro/Jahr. Kosten neu: 970 Euro/Jahr. Steigerung: 310 Euro/Jahr 120 Quadratmeter: ca. 16.800 Kilowattstunden/Jahr. Kosten bisher: 990 Euro/Jahr. Kosten neu: 1.460 Euro. Steigerung: 470 Euro/Jahr Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn ein Haushalt nicht nur mit Gas heizt, sondern damit auch Warmwasser bereitet oder kocht, hängt der Gasverbrauch auch von der Anzahl der Personen im Haushalt ab. In diesem Fall spielt die Größe des Haushalts die entscheidende Rolle. Denn ein 4-Personen-Haushalt kocht in der Regel mehr und duscht im Schnitt doppelt so oft wie ein 2-Personen-Haushalt. Wer mit Gas heißt und warmes Wasser braucht, kann sich an folgenden Modellrechnungen orientieren. Wohnungsgrößen, Heizen und Warmwasser: 40 Quadratmeter: ca. 6.400 Kilowattstunden/Jahr. Kosten bisher: 380 Euro/Jahr. Kosten neu: 560 Euro/Jahr. Steigerung: 180 Euro/Jahr 60 Quadratmeter: ca. 9.600 Kilowattstunden/Jahr. Kosten bisher: 570 Euro/Jahr. Kosten neu: 840 Euro. Steigerung: 270 Euro/Jahr 80 Quadratmeter: ca. 12.800 Kilowattstunden/Jahr. Kosten bisher: 760 Euro/Jahr. Kosten neu: 1.110 Euro/Jahr. Steigerung: 350 Euro/Jahr 120 Quadratmeter: ca. 19.200 Kilowattstunden/Jahr. Kosten bisher: 1.130 Euro/Jahr. Kosten neu: 1.670 Euro. Steigerung: 540 Euro/Jahr Bei der EWB ist man sich dem Plus bewusst, spricht selbst von einem "deutlichen Preisanstieg", den die Kunden ab diesem Jahr zu zahlen hätten. Als Hauptgrund für das Plus gelten gestiegene Beschaffungspreise. "Die Preise für Erdgas haben sich an den Großhandelsmärkten innerhalb der vergangenen Monate vervielfacht", heißt es in einer Mitteilung der EWB. Die Ursache: Eine weltweit gestiegene Nachfrage nach Erdgas sowie ein erhöhter Verbrauch im vergangenen Winter. Hinzu kommt die CO2-Steuer, die im vergangenen Jahr eingeführt wurde. Allein diese Steuer beträgt in 2022 0,65 Cent je Kilowattstunde Gas. 2021 waren es noch 0,54 Cent. Auch Wasser wird teurer Zum 1. Januar sind auch die Preise fürs Trinkwasser gestiegen. Man müsse "in das Leitungsnetz und in die Brunnen" investieren, heißt es von der EWB. Zuletzt habe man die Wasserpreise im Jahr 2018 erhöht. Der Wasserpreis steigt um 12 Cent je Kubikmeter. Zusätzlich wird auch der sogenannte Grundpreis angehoben, den jeder Haushalt im Monat zahlen muss. Der Grundpreis steigt um 12,84 Euro im Jahr. Ein vierköpfiger Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 140 Kubikmetern pro Jahr zahlt demzufolge seit diesem Jahr rund 2,50 Euro mehr im Monat. Die EWB sind für alle Haushalte in Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen für die Wasserversorgung zuständig. Während Gaskunden auch auf andere Dienstleister zurückgreifen können, zählt die Wasserversorgung zu einer öffentlichen Aufgabe, für die Städte und Gemeinden alleine zuständig sind. Was ist mit den Strompreisen? Erst einmal soll sich hier nach Angaben der EWB nichts ändern. Doch wie lange das so bleibt, ist ungewiss. Man gehe "langfristig" jedoch von einer "leichten Preisanpassung" aus, bereiten die EWB-Verantwortlichen die Kunden auch in diesem Bereich auf steigende Preise vor.

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