Heimat shoppen statt Black Friday

Bünde. Am kommenden Freitag und auch schon an den Tagen davor heißt es wieder Schnäppchenalarm. Der sogenannte Black Friday läutet den Weihnachtseinkauf ein und lockt die Verbraucher mit zahlreichen Rabatten. Besonders die großen Online-Händler versprechen hier die besten Deals. Dies setzt dem stationären Einzelhandel nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie zu. Mit ihrer Imagekampagne "Heimat shoppen" weist die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen (IHK) im Bünder Modehaus nun auf die Bedeutung lebendiger Innenstädte hin. "Ich bekomme oft die Frage gestellt, was der Handel Bünde denn für die Vereine oder die Ausbildung der Jugendlichen macht", sagt Christoph Lanvers, Inhaber des Bünder Modehauses, "und ich antworte dann immer provokativ: 'Frag doch mal bei Zalando oder Amazon nach einem Ausbildungsplatz für deine Tochter oder deinen Sohn".Handel schafft jeden vierten Ausbildungsplatz in OWL Mit dieser Aussage möchte Lanvers zum Nachdenken bewegen, genau deshalb unterstützt er auch Aktionen wie diese. Denn im Kern will die IHK mit "Heimat shoppen" darauf aufmerksam machen, dass der lokale Handel, neben der reinen Versorgungsfunktion der Bevölkerung, mit seinem gesellschaftlichen Engagement zu lebenswerten Innenstädten beiträgt."Der Online-Kauf hat Vorteile, aber auch der stationäre Handel hat Vorteile und diese werden viel zu selten thematisiert", fasst der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Harald Grefe das Ziel der Aktion zusammen. So würde der Handel beispielsweise jeden vierten Ausbildungsplatz in Ostwestfalen schaffen. Und auch Weihnachtsmärkte wie das Weihnachtliche Bünde seien gerade gute Beispiele dafür, was lokale Händler für das gesellschaftliche Zusammenleben leisten. Denn, so Grefe: "Ohne Unterstützung des Handels wären diese nicht möglich." Beratungskompetenz auch in schwierigen Zeiten Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger begrüßt die Aktion, der sich schon 50 Bünder Einzelhändler angeschlossen haben, ebenfalls ausdrücklich: "Die Verlässlichkeit und die Beratungskompetenz der Händler ist auch in schwierigen Situationen, wie jetzt während der Pandemie, da. Außerdem schafft der Handel für die Innenstädte die so wichtige Aufenthaltsqualität. Das müssen Kunden honorieren wie die Fans eines Fußball-Vereins und sich sagen 'Bünder kaufen in Bünde'" Diese und weitere Vorteile, wie die gute Parksituation in Bünde, gelte es nun über Plakate, Aufkleber und sonstige Werbemittel, verstärkt in das Bewusstsein der Bevölkerung zu transportieren. Die IHK versteht sich dabei ausdrücklich als Impulsgeber. "Wir haben die Hoffnung, dass in den einzelnen Kommunen die jeweiligen Werbegemeinschaften diesen Rahmen nutzen, um eigene Initiativen aufzulegen", sagt Harald Grefe. "Schöne Städte ziehen Arbeitgeber und Mitarbeiter an" Rainer Döring, Vorsitzender des Handelsausschusses der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, kündigt aber an, dass die IHK das Thema langfristig begleiten werde: "Wir wollen das über das ganze Jahr verteilt spielen und versuchen nicht nur mit einzelnen Aktionstagen, immer neue Impulse für die Konsumenten zu setzen." Denn, so Harald Grefe abschließend: "Innenstädte sind das Herz und die Seele einer Stadt. Daher sollen sie auch in Zukunft Orte der Begegnung bleiben. Schöne Städte ziehen Menschen an und sie ziehen vor allem auch Arbeitgeber und Mitarbeiter an."

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