"Gravierende Verstöße": Polizei nimmt Jäger-Paar die Waffen ab

Bünde. Am Mittwoch ist es zu einem Polizeieinsatz bei einem Jäger-Paar in Bünde gekommen. Das hat Polizeisprecher Uwe Maser gegenüber der Neuen Westfälischen bestätigt. Eingezogen wurden neben Langwaffen, also Gewehren mit mindestens 30 Zentimetern Länge, auch Pistolen. "Es haben gravierende Verstöße nach dem Waffengesetz dazu geführt, dass wir gestern alle Waffen sichergestellt haben", sagt Maser. Wie viele Beamte in Bünde vor Ort waren, erklärt der Polizeisprecher aus einsatztaktischen Gründen nicht. Nach Informationen dieser Zeitung war die Polizei mit mindestens zwei Fahrzeugen vor Ort. Auch Beamte in Zivilkleidung sollen im Einsatz gewesen sein. Alles sei aber ganz ruhig und ohne Zwischenfälle abgelaufen. Der Einsatz hat etwas mehr als eine Stunde gedauert. Polizei verweist auf das Waffengesetz Zu den genauen Gründen für den Einzug der Waffen sagt die Polizei nichts. Maser verweist auf das Waffengesetz, das den Umgang mit Waffen unter Berücksichtigung der Belange der öffentlichen Sicherheit und Ordnung regelt. Offenbar hatte die Polizei Zweifel an der Zuverlässigkeit und der Eignung des Paars, weiterhin Waffen zu besitzen. Die Zuverlässigkeit, die unter Paragraf 5 des Waffengesetzes geregelt wird, ist zum Beispiel nicht gegeben, wenn es die Annahme gibt, dass Waffen oder Munition missbräuchlich oder leichtfertig verwenden werden. Zweifel an der Eignung bestehen, wenn es die Annahme gibt, dass der Waffenbesitzer "mit Waffen oder Munition nicht vorsichtig oder sachgemäß umgehen oder diese Gegenstände nicht sorgfältig verwahren können oder dass die konkrete Gefahr einer Fremd- oder Selbstgefährdung besteht". Jägerin zeigte im Mai einen Angriff an Bei der Jägerin handelt es sich um die Frau handeln, die vor einigen Monaten in einem Bünder Waldstück von einem Unbekannten attackiert worden sein soll. In der Jagd-Szene fragte man sich damals, ob sich ein militanter Jagd-Gegner in Bünde herumtreibt? Diese Frage stellte sich auch die Polizei, nachdem die 37-Jährige den Beamten Ende Mai von dem Vorfall erzählte. Auf dem Weg vom Hochsitz zu ihrem Auto sei sie angegriffen worden. Am 21. Mai soll es zu der Attacke auf dem Feldweg zwischen Bäderstraße und Dünner Straße in Spradow gekommen sein. Schlug Unbekannter mit Gegenstand zu? Mit einem Gegenstand soll der Unbekannte auf die Jägerin eingeschlagen haben. Zudem habe der Täter die Frau als "Mörderin" beschimpft. Die Geschichte sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Unklar ist, ob sich die Tat so zugetragen hat, wie von der Jägerin beschrieben. Nach NW-Informationen sollen die zuständigen Ermittler intern Zweifel an der Geschichte geäußert haben. Dass die Tat wie geschildert geschehen sei, bestätigt der aktuelle Partner der Jägerin. "Es hat Verletzungen gegeben, die von einem Arzt dokumentiert worden sind", sagt der 57-Jährige gegenüber der NW. Die Jägerin leide seitdem immer noch unter dem Vorfall. "In der ersten Zeit danach ist sie im Dunkeln nicht mehr ohne Begleitung aus dem Haus gegangen", sagt er. Verfahren wurde eingestellt Die Polizei leitete ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Zudem starteten die Ermittler im Anschluss einen öffentlichen Fahndungsaufruf. Die Polizei bat Zeugen, die am Tatabend eine Person in der Nähe des Waldstücks gesehen haben oder weitere Angaben zu dem Vorfall machen können, sich bei den Behörden zu melden. Seit dem Aufruf hatte sich niemand bei den Ermittlern gemeldet. Ein Mann soll zwischenzeitlich mal in den Fokus der Polizei gerückt sein. Doch alle Ermittlungen liefen ins Leere. "Ein Täter konnte nicht ermittelt werden. Das Verfahren ist eingestellt worden", teilt Moritz Kutkuhn, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bielefeld, am Donnerstag auf NW-Anfrage mit.

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