Erste Oldtimer rollen bald in die Remise

Bünde. Wilhelm Mormann steht vor der ehemaligen Druckerei Rahning in Spradow und öffnet eine Tür. Der Blick fällt in eine der großen Industriehallen. Wo jetzt noch Leere herrscht, sollen künftig Oldtimer, Wohnmobile oder Boote parken. Zudem sollen auf dem Gelände moderne Arbeitsplätze und Büroräume - zum Beispiel für Start-Ups oder Außendienstmitarbeiter - und ein Restaurant entstehen. Der Investor gibt der NW bei einem Rundgang einen Einblick in die "Remise Bünde", wie das Gelände künftig heißen wird. 16.000 Quadratmeter groß ist die gesamte Fläche der ehemaligen Druckerei, die Mormann, der 1992 das Unternehmen Cobus Concept gründete, erworben hat. Allein 11.000 Quadratmeter groß ist die Nutzfläche in den beiden Gebäuden, für die der Investor spannende Pläne hat. Seit einigen Monaten wird an der Zimmerstraße, etwa 1,5 Kilometer von der Bünder Innenstadt entfernt, jedenfalls schon kräftig gearbeitet. "Die Gebäude werden komplett entkernt", sagt Mormann. Wo jetzt noch eine Baustelle ist, soll schon bald Leben einkehren. Erste Stellplätze sind vermietet Wilfried Mormann zeigt auf eine der großen Werkshallen, die künftig eine Garage für "B-Oldtimer" werden soll, wie der Investor die Fahrzeuge dieser Art nennt. "Also Autos wie ein Golf 2, die gerade ein H-Kennzeichen bekommen haben." Auch das Einstellen von Cabrios ist über die kalte Jahreszeit möglich. Etwa 40 bis 50 Fahrzeuge sollen künftig in der mehr als 500 Quadratmeter großen Halle sicher untergebracht werden. Weiter geht es mit schnellem Schritt in die nächste Halle. Ein Hubwagen steht in der Mitte, einige Pappkartons liegen auf dem Boden. Noch wirkt alles etwas trist. Doch das soll sich bald ändern. Auf etwa 3.500 Quadratmetern können Kunden ihre Wohnmobile oder Boote über den Winter parken. Auf einer weiteren Ebene ist es aber auch möglich, Wohnmobile, Autos oder Motorräder kurzfristig abzustellen. "Eingeloggt wird sich mit einer App auf dem Handy. Per Roboter können die Wohnmobile rein- und rausgefahren werden", erklärt Mormann. Für Sicherheit sorgt unter anderem eine Nummernschilderkennung. Das Gebäude ist videoüberwacht und für Mieter per Chip zugänglich. Die ersten Autos sollen schon im September in die Hallen fahren. "Wir sind schon in der Vermarktungsphase und haben 30 Verträge unterschrieben. 25 Prozent der Plätze sind schon weg", sagt der Investor. Oldtimer in Glas-Cuben Wie kam Mormann auf die Idee, eine moderne Abstellhalle für Wohnmobile und andere Fahrzeuge aufzubauen? Sein Unternehmen hat zuletzt ein Wohnmobil gekauft und dies den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt, berichtet er. Dabei sei aufgefallen, dass die Zahl der Wohnmobile während der Pandemie deutlich zugenommen hat. "Die Nachfrage ist gigantisch, die Wohnmobilanmeldungen sind 2020 um 120 Prozent gestiegen", sagt Mormann. Nur die Abstellflächen fehlen. Und so ist aus einer Idee ein ganzes Konzept entwickelt worden. In dem zweiten Gebäude, wo früher Teile der Verwaltung untergebracht waren, soll künftig gearbeitet werden. Dort werden unter anderen Co-Working-Spaces, also flexible Arbeitsinseln, und zum Beispiel eine große Lounge entstehen. Auch Büroräume sind geplant. Ein Teil der Arbeitsfläche erhält einen besonderen Hingucker, ein Ausstellungsgelände für Oldtimer. 30 Oldtimer können hinter sicheren Glas-Cuben ausgestellt werden. Restaurant-Pläne werden konkret Glas wird eine besondere Rolle im Konzept der Remise Bünde spielen. Modern und mit viel Licht sollen die Räume ausgestattet sein, stilistisch spricht man von "Industrial Chic", mit denen die historischen Hallen in neuem Glanz erstrahlen sollen. Dazu gehört auch eine Sheddachhalle, die künftig als eine Art Event-Center genutzt werden kann. Ein Ort, an dem auch Feiern oder Hochzeiten stattfinden können. Ein Hingucker dürfte auch das Restaurant werden, das auf dem Komplex entstehen soll. Daneben soll noch eine Eventterrasse inklusive Wintergarten errichtet werden. Wilfried Mormann ist bereits in guten Gesprächen mit Gastronomen. "Wir sind kurz vor der Unterschrift." Das Restaurant soll im regulären Betrieb geführt werden, nicht nur Kunden und Geschäftspartner sind dort willkommen. Im Sommer 2022 soll alles fertig sein Während die Stellplätze im ersten Gebäude schon im nächsten Monat genutzt werden können, wird die Fertigstellung der Arbeitsplätze, des Event-Centers und des Restaurants noch etwas dauern. Mormann rechnet mit einer Eröffnung im Sommer 2022. Bis dahin wird sich in der alten Druckerei noch einiges tun.

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