Großeinsatz nach schwerem Unfall: Familienvater schwebt in Lebensgefahr

Bünde/Rödinghausen. Am späten Mittwochabend sind auf der Osnabrücker Straße in Bünde, kurz vor der Einmündung zum Schäferweg, zwei Autos frontal zusammengestoßen. Dabei wurden die beiden Fahrer schwer verletzt. Ein Kleinkind konnte von Ersthelfern fast unverletzt aus den Trümmern der Fahrzeuge gerettet werden. Als die Feuerwehr gegen 22.10 Uhr alarmiert wird, ist die Lage am Unfallort noch undurchsichtig: Gerufen wird zu einem MANV 10, also einem &bdquo;Massenanfall von Verletzten". In diesem Fall schätzt die Feuerwehrleitstelle, dass fünf bis zehn Personen in den Unfall involviert sein könnten. Die Rettungskräfte rücken mit einem Großaufgebot aus: 120 Feuerwehrleute, 40 Kräfte des Rettungsdienstes und natürlich Einsatzkräfte der Polizei. Vor Ort klärt sich dann zwar relativ zügig, dass es sich nicht um bis zu zehn Verletzte handelt, aber wie viele Kinder in einem der Wagen saßen, konnte nicht sofort festgestellt werden, wie Einsatzleiter Matthias Brand erklärt. Darum wird zusätzlich der Löschzug Mitte mitsamt Drohne angefordert, um das umliegende Gelände absuchen zu können. Feuerwehr muss Autofahrer freischneiden Bei dem Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge wurde ein 34-jähriger Mann aus Melle, der seinen Sohn (3) dabei hatte, mit seinem Toyota Avensis in den Graben auf einer Seite der Straße geschleudert. Ein 24-jähriger aus Osnabrück kam mit seinem Ford Focus im Graben auf der anderen Seite zum Liegen. &bdquo;Wir mussten beide Fahrer technisch retten", erklärt Brand. Sie waren in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Dafür bildeten die Feuerwehrleute zwei Abschnitte, so dass parallel mit schwerem Gerät gearbeitet werden konnte. Aufgrund der schweren Verletzungen wurde ein Rettungshubschrauber alarmiert. &bdquo;Dafür haben wir einen Landeplatz hier am Feld vorbereitet", sagt Brand. Große Scheinwerfer leuchteten die Unfallstelle und auch das angrenzende Feld aus. Die beiden Männer zu befreien, gestaltete sich schwierig. Gut 90 Minuten dauerte es, beide aus den Autowracks zu befreien. Ein langer und kräftezehrender Einsatz. Einer der Männer konnte im Rettungswagen behandelt und in ein Krankenhaus gebracht werden, der zweite wurde dann mit dem Hubschrauber zur weiteren Behandlung fortgeflogen. Ein Schutzengel für das Kleinkind Fast schon einem Wunder gleicht es, dass der dreijährige Sohn des Mellers nur leicht verletzt wurde. Ersthelfer hatten &bdquo;richtig reagiert", wie Feuerwehr-Pressesprecher Lars Vienop erklärt: &bdquo;Sie haben das Kind aus dem Auto gezogen, in ihren eigenen Wagen gesetzt und betreut, bis die Feuerwehr da war." Am Donnerstagmorgen kann Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier für den Jungen Entwarnung geben: &bdquo;Er war vorsorglich zur Beobachtung für eine Nacht in ein Krankenhaus gebracht worden, konnte es heute aber schon wieder verlassen." Der 34-jährige Familienvater schwebt weiter in Lebensgefahr. Die Polizei hatte noch am Abend die Mobiltelefone und auch die beiden Fahrzeuge sichergestellt. &bdquo;Nach ersten Ermittlungen telefonierte der 34-Jährige während der Fahrt. Ob dies allerdings aufgrund Ablenkung zum Unfall führte, wird durch weitere Ermittlungen des Verkehrskommissariats Bünde geprüft", heißt es. Spuren werden ausgewertet Gleichzeitig weise die Spurenlage aber auch darauf hin, dass der 24-jährige Ford-Fahrer aus bisher ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn gekommen sein könnte. Die Polizei hat einen Gutachter eingeschaltet, der das Verkehrskommissariat bei den weiteren Untersuchungen unterstützt. Von der Bünder Feuerwehr waren an diesem Abend die Hauptamtliche Wache, die KEF-Kräfte sowie die Löschzüge Hunnebrock, Spradow und Mitte im Einsatz, ebenso die Löschgruppe Ahle. Der Rettungsdienst des Kreises Herford und des Landkreises Osnabrück rückten aus. Das DRK organisierte zudem einen Bereitstellungsraum in Bruchmühlen, der aber nach gut einer Stunde aufgelöst werden konnte. An dieser Stelle sammeln sich Einsatzkräfte vorsorglich, um schnell eingreifen zu können.

Meistgelesen