Kreis Herford

Höhere Fallzahlen vor allem wegen Reiserückkehrern und jungen Menschen

Die meisten Infizierten sind zwischen 15 und 34 Jahre alt. Der Kreis Herford äußert sich dazu, ob es nach der Feier im X weitere Ansteckungen gegeben hat.

Viele positiv Getestete seien mit der Delta-Variante infiziert. | © (Symbolbild): Thorsten Ulonska

29.07.2021 | 30.07.2021, 08:17

Kreis Herford. Acht neue Corona-Fälle sind laut dem Kreis Herford am Donnerstag hinzugekommen. Nach aktuellen Sequenzierungs-Ergebnissen sollen fünf weitere Corona-Fälle als Delta-Mutation identifiziert worden sein. Damit gibt es bisher insgesamt 17 Fälle der Delta-Variante im Kreisgebiet. Der Kreis ordnet zudem die steigenden Fallzahlen im Juli ein.

Schwerpunkt: Reiserückkehrer und jungen Menschen

Information
In der Gesamtstatistik tauchen insgesamt 11.234 Fälle auf – also nur
sechs mehr im Vergleich zu gestern. Das liegt daran, dass sich die
Testergebnisse zweier Personen im Rahmen von weiteren
Laboruntersuchungen nicht bestätigt haben. Aktuell sind 62 Personen
infiziert
. Insgesamt gab es kreisweit bislang 11.234 infizierte
Personen. Davon gelten 10.988 Personen als genesen. Der Inzidenzwert
liegt bei 16,4
. Es sind keine Todesfälle hinzugekommen. Die Infizierten
verteilen sich auf Bünde (23), Herford (13), Hiddenhausen (2), Löhne
(8), Rödinghausen (1), Kirchlengern (6), Spenge (6) und Enger (3).
Derzeit werden sechs Patienten mit einer Infektion stationär in den
Krankenhäusern im Kreisgebiet behandelt, davon drei mit Wohnsitz im
Kreis. Ein Patient wird intensivmedizinisch betreut und muss zusätzlich
beatmet werden.

"Als belastbare Erklärung für das aktuelle Infektionsgeschehen sind die Infektionen zu nennen, die im Zusammenhang mit Auslandsreisen stehen", teilt Kreissprecher Patrick Albrecht mit. So machten Reiserückkehrer Mitte Juli über 60 Prozent der Neuinfektionen aus – in dieser und der letzten Woche seien es noch gut 25 Prozent.

Es ergeben sich drei Cluster, die auf Reisegruppen aus beliebten touristischen europäischen Hotspots zurückzuführen sind.

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Darüber hinaus sei die Mehrzahl der Infektionen derzeit bei den jüngeren Altersgruppen auszumachen. So seien etwa zwei Drittel der aktuell Infizierten zwischen 15 und 34 Jahre alt. Der Rest verteile sich hauptsächlich auf die 35 bis 59-Jährigen. Sowohl bei den über 60-Jährigen als bei den unter 14-Jährigen liegen nur vereinzelt Infektionen vor.

Erklärung für die Häufung

"Eine Erklärung für die Häufung der Infektionen bei den 15 bis 34-Jährigen ist die erhöhte Mobilität bei den jüngeren Menschen", so Albrecht. Zudem sei die Impfquote hier geringer als bei den älteren Bürgerinnen und Bürgern.

Abgesehen von den Reiserückkehrern und jüngeren Altersgruppen sei bei dem relativ diffusen Infektionsgeschehen kein weiterer Schwerpunkt zu erkennen. Ansteckungen im beruflichen und im familiären Umfeld spielten aktuell nur eine untergeordnete Rolle.

Keine Ausbrüche durch Veranstaltungen oder Feiern

Größere Veranstaltungen im beruflichen, kulturellen oder familiären Rahmen hätten bisher nicht zu den steigenden Zahlen im aktuellen Infektionsgeschehen beigetragen. Auch der Infektionsfall bei einer Veranstaltung in der Diskothek „X" habe nach aktuellem Stand bislang zu keiner weiteren Infektion geführt.

40 Prozent der aktuellen Infektionsfälle sind Delta-Mutationen

Bei 40 Prozent der aktuellen Infektionen handele es sich um eine Mutation – und zwar um die Delta-Variante. Hier sind mittlerweile 17 Fälle bekannt, die fast ausschließlich im Juli hinzugekommen sind. 2.651 Personen im Kreis hätten sich bisher mit einer Mutationsvariante des Corona-Virus angesteckt. Dabei handele es sich überwiegend um die Alpha-Variante. Nur vereinzelt seien Fälle der Beta- oder Gammavariante aufgetreten.