Verhärtete Fronten um "Briten-Häuser"

Bünde. Der Wohnungsmarkt ist derzeit eher dünn. Junge Familien, die Wohnungen oder eine Haushälfte suchen, gibt es aber reichlich. Bezahlbar muss es sein und schon längst hätten der Stadt Bünde alle Häuser gehören können, in denen bis vor ein paar Jahren noch britische Soldaten mit ihren Familien wohnten. Doch wie es scheint, gibt es kein Weiterkommen – im Gegenteil. 2018 dachte man, der Stadtrat und die Stadt hätten den großen Wurf gelandet, als eine Darlehensaufnahme in Höhe von 14,4 Millionen Euro bewilligt wurde, um der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) alle Häuser im Stadtgebiet abzukaufen. Die Euphorie war von kurzer Dauer. Was folgte, waren Teilerfolge in den Verhandlungen. Einzelne Häuserzeilen wurden gekauft – und mittlerweile auch vermarktet. Der größte Teil in Hunnebrock und Bünde-Mitte ist aber nach wie vor im Eigentum der BIMA – und wird es wohl auch noch länger bleiben, wenn sich nicht bald eine Annäherung anbahnt. BIMA brüskierte die Stadt Bünde Vor etwa eineinhalb Jahren brüskierte die BIMA die Stadt Bünde mit einem Abbruch der Verhandlungen. Der damalige Bürgermeister Wolfgang Koch erfuhr davon eher nebensächlich von einem Mitarbeiter der Behörde. Nach drei Jahren wollte die BIMA ein neues Wertgutachten erstellen lassen. Doch obwohl die Stadt zuvor die von der BIMA geforderten 14,4 Millionen Euro hätte aufbringen können, kam man nicht weiter. Grund dafür war ein Gutachten des Kreises Herford, wonach die Immobilien in Bünde einen geringeren Wert hätten. Für die Stadt Bünde bedeutete das, dass sie das Angebot nicht annehmen durfte. So will es auch die Gemeindeordnung. Über Jahre hinweg musste sich Wolfgang Koch verbale Spitzen von der SPD-Fraktionsvorsitzenden Andrea Kieper anhören, die das Stocken der Verhandlungen kritisierte. Jetzt wollte der CDU-Fraktionsvorsitzende Martin Schuster von Kochs Nachfolgerin Susanne Rutenkröger einen Sachstand haben, die nach seinen Worten &bdquo;nach acht Monaten im Amt auch noch nicht weitergekommen" sei. Rutenkröger versicherte, dass ihr das Thema am Herzen liege und erklärte, dass auch ein BIMA-Gutachten mittlerweile seit November schon vorliegen würde. Was noch fehlte, sei ein Gutachten für die Häuser an der Behringstraße gewesen, das jetzt auch eingegangen sei. Man sei in Gesprächen, so Rutenkröger. Es gibt auch zahlreiche Anfragen von Bürgern Doch inwieweit die Vorstellungen der Gutachter der Kreisverwaltung, an die die Stadt gebunden ist, von denen der BIMA-Gutachter abweichen, ist nicht ganz klar. Von der Stadt heißt es auf Nachfrage, dass sich am Sachstand der Verhandlungen noch nichts geändert habe. Etwas tiefer geht da eine Information der BIMA, die nicht unerwähnt lässt, dass es auch zahlreiche Anfragen von Bürgern zu den Immobilien gegeben hat. &bdquo;Die BIMA steht mit der Stadt Bünde in regelmäßigem Kontakt", so ein Sprecher der Behörde. Auch erwähnt er die von Susanne Rutenkröger angesprochenen Gutachten, um im nächsten Halbsatz zu erwähnen, dass &bdquo;die BIMA davon ausgeht, dass die Verhandlungen auf Grundlage dieser Gutachten in Kürze fortgeführt werden". Jetzt hängt also alles wieder an den Gutachtern des Kreises Herford. Bewerten sie die Immobilien geringer als die BIMA, fängt das Spiel wieder von vorn an. Von der Stadt Bünde war zum weiteren Vorgehen in den Verhandlungen noch keine Aussage zu bekommen.

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