"Ein unbeschreiblich gutes Gefühl": Gastronomie nimmt Fahrt auf

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Seit ein paar Tagen dürfen Gastronomen wieder Gäste bewirten – nach Monaten. Die Freude war den meisten anzusehen, doch es gibt auch Sorge, weil Personal fehlt. Im Buginithi anno 853 an der Kaiser-Wilhelm-Straße hat Melissa Ay am Samstag erstmals wieder die Gäste begrüßt. Bevor sie zum ersten Mal seit mehr als sechs Monaten die Tür der Gaststätte öffnet, ist die Wirtin etwas pessimistisch. &bdquo;Es war proppevoll. Aufgrund der Testpflicht hatte ich noch nicht damit gerechnet“, sagt Melissa Ay über den glücklichen Start nach der Corona-Pause. Besonders das Wiedersehen mit den Stammgästen war Balsam für die Seele. &bdquo;Es war Wahnsinn, die vielen bekannten Gesichter endlich wiederzusehen. Am liebsten hätte ich die Gäste alle geknuddelt, aber das ist ja noch nicht erlaubt“, sagt Ay. Problemlos sei auch der bürokratische Ablauf abseits des Tresens gelaufen. &bdquo;Wir arbeiten mit der Luca-App und viele Gäste hatten sich diese bereits im Vorfeld heruntergeladen“, berichtet die Wirtin. Weil die Kunden alle gut vorbereitet waren, habe der erste Abend trotz der Arbeit am Zapfhahn besonders viel Spaß gemacht. Melissa Ay hofft natürlich, dass die Inzidenzzahlen weiter runtergehen, damit die Gastronomie weiter geöffnet bleiben kann. Die Öffnungszeiten wollen sie je nach Situation anpassen. &bdquo;Wir hängen immer samstags aus, wann wir in der kommenden Woche geöffnet haben“, sagt Ay. Restaurant ist gleich am ersten Abend ausgebucht Die erste Woche nach der Wiedereröffnung sei noch schwierig gewesen, sagt Malte Kappelmann von der Musikkneipe &bdquo;Dolbi“. Geöffnet war zunächst nur der Außenbereich. Einerseits hat das Wetter nicht mitgespielt, vergangene Woche war es kalt und regnerisch. Andererseits habe die Testpflicht das Geschäft erschwert. &bdquo;Man konnte nicht spontan in die Kneipe gehen“, so Kappelmann. Aber er ist zuversichtlich. &bdquo;Diese Woche wird es auf jeden Fall besser.“ Was ihn zuversichtlich stimmt: Die ganze Woche soll es Temperaturen um die 23 Grad geben. Und: Aufgrund der niedrigen Inzidenz im Kreis Herford kann die Außengastronomie mittlerweile ohne negativen Corona-Test besucht werden. In Stift Quernheim erstrahlt die Taverna bei Foti in neuem Glanz: Umgezogen ist der beliebte Grieche in die Räume direkt nebenan, es wurde renoviert und eine neue Außenterrasse geschaffen. Acht Tische stehen dort jetzt für Gäste zur Verfügung. &bdquo;Eigentlich haben wir Platz für 30 Leute, aber die müssen auch kommen“, sagt Inhaber Gogolas Fotios alias &bdquo;Foti“. Das Wetter und auch die Testpflicht in der Gastronomie macht er dafür verantwortlich, dass in der vergangenen Woche die Reservierungen für die Außengastronomie ausblieben. Die Taverna sei auf alles vorbereitet, aber Foti hofft, dass es bald wieder eine Möglichkeit gibt, ohne Test ins Restaurant zu gehen. &bdquo;So wie es im vergangenen Jahr war, mit Maske zum Tisch gehen und ausreichend Abstand halten. Das wäre gut.“ "Ein unbeschreiblich gutes Gefühl" Auch im Bünder Stadtkind hat man seit Freitag wieder gut zu tun. Geschäftsführer Lezgin Berse sagt: &bdquo;Es ist fast schon schwierig, hinter der Nachfrage herzukommen.“ Das Personal ist knapp und bis jetzt ist nur das Stammteam im Dienst. Doch er ist unglaublich froh, endlich wieder für seine Gäste da sein zu können. Bernd und Elke Jädicke aus Enger genossen dann gleich nach einem Einkauf in Bünde das erste frisch Gezapfte nach sieben Monaten. &bdquo;Ein unbeschreiblich gutes Gefühl“, sagt Bernd Jädicke. Erkan Yilmaz, Küchenchef im Restaurant &bdquo;Zum Adler“, war stolz, dass gestern, gleich am ersten Tag, alle verfügbaren Plätze abends ausgebucht waren. &bdquo;Noch können wir ja nicht alle Plätze freigeben, weil Abstände gehalten werden müssen“, sagt er. Die Plätze waren bereits in der vergangenen Woche telefonisch reserviert worden. Beim Nonnenstein in Rödinghausen setzt man weniger auf die Laufkundschaft, sondern mehr auf Gesellschaften. Und auch da hat man für das kommende Wochenende schon wieder eine Goldene Hochzeit. Wenn auch nur mit wenigen Familienmitgliedern – aber immerhin.

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