Tödlicher Unfall: Bundesweit gesuchter Lamborghini-Raser in Bünde gefasst

Frankfurt/Kreis Herford. Bundesweit wurde seit Mitte Oktober nach dem Fahrer (35) eines Lamborghini gefahndet, der sich zusammen mit zwei weiteren Männern – einemam Steuer eines weiteren Lamborghini und einem Porsche-Fahrer - ein Rennen auf der Autobahn 66 bei Hofheim nahe Frankfurt geliefert haben soll. Es kam zu einem tödlichen Unfall, bei dem eine 71-jährige Frau in ihrem Auto verbrannte. Zwei der Raser sind gefasst, sie saßen kurzzeitig in Haft, der dritte Mann, ein damals 34-Jähriger, der einen auffälligen Lamborghini (Wert mehr als 300.000 Euro) mit Zulassung in Dubai steuerte, wurde jetzt im Kreis Herford aus dem Verkehr gezogen, so die Polizei in Herford. Festnahme auf Parkplatz Samstagnachmittag auf dem Parkplatz des Verbrauchermarktes an der Herforder Straße in Bünde. Polizisten der Kreispolizeibehörde nehmen einen grauen Mercedes mit Mindener Kennzeichen ins Visier, hindern den Fahrer daran, den Parkplatz zu verlassen. Die Beamten hatten offenbar einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des seit Oktober 2020 gesuchten Lamborghini-Fahrers erhalten, der mit im Wagen sitzt. Der Mann hat keinen festen Wohnsitz in der Bundesrepublik. Gesuchter gibt sich als sein jüngerer Bruder aus Sein Versuch, sich mit einem falschen Führerschein unter dem Namen seines jüngeren Bruders auszuweisen, funktioniert aber nicht. Genau so wenig wie sein Fluchtversuch. Die Polizisten laufen deutlich schneller. Festnahme, Polizeigewahrsam – und nun offenbar die Überstellung nach Frankfurt, wo die Ermittlungen in dem Fall von der Staatsanwaltschaft geführt werden. Noch ist offensichtlich unklar, wo und wie lange sich der mittlerweile 35-Jährige im Kreis Herford oder angrenzenden Städten aufgehalten hat. Mit ihm zusammen im Auto war ein Mann aus Bad Oeynhausen unterwegs. Was am 10. Oktober passiert sein soll Die Vorwürfe gegen den 35-Jährigen und die anderen an dem mutmaßlichen Rennen beteiligten Fahrer wiegen schwer. Zunächst war die Staatsanwaltschaft Frankfurt, die die Ermittlungen leitet, kurz nach dem Unfall sogar von Mord aus niederen Beweggründen ausgegangen. Diese Vorwürfe sind vom Tisch. Deshalb waren auch die beiden anderen Beteiligten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Was bleibt, ist der Vorwurf der Beteiligung an einem illegalen Rennen - mit einem Todesopfer. "Ihm werden Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen sowie Unfallflucht zur Last gelegt", so Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Aufnahmen eines anderen Autofahrers, die unter anderem vom Hessischen Rundfunk ausgestrahlt wurden, zeigen etwa, wie die Wagen am 10. Oktober 2020 andere Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit überholen – auch rechts. Schließlich kommt es zum Unfall. Einer der Lamborghini-Fahrer und noch ein weiterer – bisher namentlich nicht genannter Fahrer – sollen daran beteiligt gewesen sein. Der Lamborghini rammte dabei den Skoda des 71-jährigen Opfers, der Feuer fing. Die Frau verbrannte in dem Wrack und konnte nur durch eine DNA-Analyse identifiziert werden. Während es der Fahrer des Unfall-Lamborghinis aus dem brennenden Wrack schaffte und kurz darauf festgenommen werden konnte, stellte sich der Porsche-Fahrer – ein Mann aus Aachen – später der Polizei. Flüchtig war bisher noch der 35-Jährige, der jetzt in Bünde festgenommen wurde. Auch er hatte über einen Anwalt angeboten, sich zu stellen und auszusagen - wenn der Haftbefehl gegen ihn außer Vollzug gesetzt werde. Nach rund sechsmonatige Flucht ist er aber gefasst- nun geht es wohl auch um die Frage, wer ihn dabei so lange unterstützt hat.

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