Schritt für Schritt zum eigenen Gemüsebeet: Den Boden vorbereiten

Kirchlengern. Einen eigenen Gemüsegarten – davon träume ich schon lange. Seit Corona noch viel mehr. Ob ich einen grünen Daumen habe? Oft nicht. Dann gehen mir schon die kleinsten Zimmerpflanzen ein oder ich ertränke eine Balkonblume. Manchmal dann schon, wenn gleich drei Tomaten der Balkonpflanze rot werden. Ob ich trotzdem die Richtige für ein Gemüsegartenprojekt bin? Mal schauen! Eine &bdquo;Ich suche" – Anzeige würde folgendermaßen lauten: &bdquo;Frau, Typ Chaos-Hobbygärtnerin, sucht Mitstreiter für Gemüsegartenprojekt. Sie müssen damit rechnen, dass ich Sie regelmäßig in den Wahnsinn treibe, sonst bin ich aber pflegeleicht." Einen Mitstreiter finde ich dann trotzdem schnell. Joachim Westermeier findet die Idee eines Naturprojekts richtig gut und einen Platz hat er dafür auch schon im Auge: ein zugewuchertes Fleckchen Erde hinter dem alten Hühnerstall der Familie. Überall Brennnesseln, überall Bodendecker, nirgendwo Boden und ein ungepflegter Apfelbaum. &bdquo;Das ist doch schön", ist sein Kommentar mit Blick auf das Gestrüpp. Mit Rasentrimmer, Spaten und Gartenschere machen wir uns im Januar ans Werk und kämpfen mit Helfern tagelang gegen meterlange Wurzeln. "Den Kampf können wir nicht gewinnen" Bevor wir uns dem Projekt widmeten, wusste ich nicht, wie lang Wurzeln werden können und das die der Brennnesseln nur dafür geschaffen wurde, um uns in tiefe Verzweiflung zu stürzen. Einmal dran gezogen, hat dich die Brennnessel am Haken. Du versuchst die Pflanze auf der einen Seite des Gartens herauszuziehen und ziehst auf der anderen Seite immer noch. Den Kampf können wir zwar nicht ganz gewinnen und die Brennnesseln werden uns im Sommer wieder auf den Keks gehen, aber der Weg ist Anfang Februar frei für die Gemüsebeete. Vor uns ein Boden, der trotz aller Arbeit immer noch durchwurzelt ist. Und nun? Wie bearbeiten wir den Boden, damit wir auf ihm später Gemüse pflanzen können – möglichst grün und nachhaltig? Ihn so lassen wie er ist? Mit Blick auf das stark durchwurzelte Erdreich vor uns keine gute Idee. Da wir noch im Frühjahr pflanzen wollen, entscheiden wir (ich) als Teilzeit-Naturschützer: Alles muss raus! Die erfahreneren Gärtnerinnen und Gärtner werden jetzt wahrscheinlich aufschreien. Ich weiß jetzt: Das geht auch anders. Dazu gleich mehr. Wir starten damit, die Fläche der baldigen Beete umzugraben, aufzulockern, Wurzeln zu entfernen und zu zertrennen. Nachfolgend drei Methoden, die es (teilweise mit etwas mehr Vorlaufzeit) auch und besser getan hätten: Holländern Will man den Boden, der vorher noch nicht für Gemüsebeete genutzt wurde, umwandeln und anreichern, dann schlägt Gartenexperte Simon Akeroyd das Holländern vor. Dafür braucht es eine Menge Humus oder verrotteten Mist. Das baldige Beet wird in mehrere Bereiche eingeteilt, immer zwei Spaten lang und so breit, wie das Beet werden soll. Der erste Bereich wird spatentief ausgehoben. Die ausgehobene Erde wird neben den letzten Bereich gekippt. Eine weitere Spatentiefe wird das Erdreich aufgelockert und ordentlich Mist oder Kompost eingearbeitet. Dann wird der nächste Bereich ausgehoben und die Erde in den ersten Bereich gefüllt. Wieder eine Spatentiefe lockern, Humus einarbeiten und dann geht es bis zum letzten Bereich immer so weiter. In den letzten Bereich wird die Erde aus dem ersten gefüllt. Wem jetzt genauso der Kopf brummt wie mir, der liest sich fix in das Buch &bdquo;Selbstversorgung für Einsteiger" von Akeroyd ein. Ohne Umgraben Wer biologisch gärtnern will, der sollte so wenig wie möglich umgraben. Das sagt zumindest Marie Diederich auf ihrem Garten-Blog www.wurzelwerk.net. Sie setzt Beete direkt oben auf den Rasen. Dafür muss der Rasen unter dem baldigen Beet schön lang sein. Dann wird rund herum eine Rasen- und Wurzelkante gegraben. Dafür wird ein keilförmiger Graben ausgehoben. Beetumrandung obendrauf, zum Bespiel aus Holz, dann die Fläche mit Pappe ausgelegen. Auf die Pappe kommen einige Zentimeter Kompost. Fertig!. Hügelbeet Die Beetvariante ist vor allem dann gut, wenn man viele Gartenabfälle übrig hat. Ein Hügelbeet legt man am besten im Herbst an oder einfach jetzt noch. Es sollte mindestens eine Breite von 1,8 Metern haben. Die Fläche wird spatentief ausgehoben. Dann kommen Äste, Zweige und andere grobe Gartenreste in das Beet. Die Schicht sollte einen halben Meter hoch sein. Die wird dann mit Grasschnitt bedeckt, der Aushub wird mit Laub vermischt. Weitere 15 Zentimeter halbfertiger Kompost kommen obendrauf. Abgeschlossen wird mit einer Mischung aus Gartenerde und reifem Kompost.

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