Bünder Brandserie: Jetzt spricht der Anwalt des Verdächtigen

Bünde. Eine Brand- und Vandalismusserie hat die Menschen in Bünde und in Kirchlengern in den vergangenen Monaten verunsichert. Ende Februar klickten aber dann doch die Handschellen und die Polizei konnte einen Verdächtigen präsentieren. Mehr als drei Wochen nach der Festnahme meldet sich der Anwalt des Bünders jetzt erstmals öffentlich zu Wort. Ali Mojab von der Kanzlei Lindemann, Prigge und Dr. Diedrich aus Bad Oeynhausen vertritt den 30-jährigen Bünder, der zuletzt als Bauarbeiter gearbeitet haben soll, und seit Ende Februar in einer Haftanstalt in Bielefeld in Untersuchungshaft sitzt. Zur Sache hat sich der Mann bisher noch nicht gegenüber den Behörden geäußert, erklärt Mojab. "Jedenfalls ist mir das nicht bekannt, dass er eine Aussage gemacht hat", sagt der Verteidiger, der seinen Mandanten in den vergangenen Wochen zum persönlichen Gespräch im Gefängnis besucht hat. Anwalt betont die "Unschuldsvermutung" Vorgeworfen wird dem 30-jährigen Bünder unter anderen, dass er auf dem Hof Falkenhöh in Kirchlengern ein Feuer gelegt haben soll. Dabei sollen 68 Heuballen abgebrannt sein. Die Feuerwehr war schnell am Einsatzort und konnte damals ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude, wie zum Beispiel einen Stall in dem sich zahlreiche Pferde befanden, verhindern. Ein Video einer Überwachungskamera soll einen Täter bei der Ausführung der Tat zeigen. Noch laufen aber die Ermittlungen und Rechtsanwalt Mojab erklärt, dass er das Video bisher selbst noch nicht gesehen habe. Für seinen Mandaten gelte die "konsequente Unschuldsvermutung", erklärt der Verteidiger. Ob seinem Mandanten noch weitere Taten vorgeworfen werden, zum Beispiel weitere Brände oder Sachbeschädigungen im Bereich der Stadt Bünde, kann der Rechtsanwalt mit dem Verweis auf das laufende Verfahren noch nicht sagen. Dazu sei es noch zu früh. "Aber nur weil in Bünde kriminelle Taten passiert sind, müssen diese nicht von meinem Mandanten begangen worden sein", sagt Mojab. Polizei sieht "dringenden Tatverdacht" Bei der Polizei scheint man sich aber sicher zu sein, dass der Bünder nicht nur das Feuer auf dem Hof Falkenhöh gelegt hat. Ende Februar veröffentlichte die Polizei eine Stellungnahme und teilte darin mit, dass nach Auswertung der Spurenlage durch die Ermittler der dringende Tatverdacht bestehe, dass der Bünder auch für verschiedene Fahrzeugbrände rund um die Kirchenparkplätze und auch für den Brand des Corona-Projektes &bdquo;Kerze der Hoffnung“ verantwortlich sei. Noch nichts sagte die Polizei zu den Bränden an der Kita Krempoli. Auf die Schliche ist man dem Verdächtigen durch die Aussage eines Zeugen gekommen. Der 30-Jährige wurde Ende Februar von einem Passanten dabei beobachtet, wie er zwölf Scheiben am Bünder Rathaus mit Steinen beschädigt haben soll. Dank einer &bdquo;guten Beschreibung und weiteren Zeugenangaben“ konnten die alarmierten Polizisten den Mann in der Nähe des Tatortes festnehmen. Wenig später erfolgte dann die Überstellung ins Gefängnis nach Bielefeld. Was ist über den Verdächtigen bekannt Viel ist über den Tatverdächtigen bisher noch nicht bekannt. Auf dem Profilfoto seiner Facebook-Seite blickt der 30-Jährige, der eine Brille und einen Dreitagebart trägt, selbstbewusst in die Kamera. Er ist muskulös gebaut und hat kurze Haare. Weitere Fotos zeigen ihn mit Anzug in familiärer Atmosphäre. Doch der bei der Polizei wegen verschiedener Delikte schon bekannte Bünder postete und kommentierte im Netz auch politische Fotos. Unter das Foto eines heimischen Bürgermeisterkandidaten schrieb der 30-Jährige: &bdquo;Die Zahnärzte, Ärzte und Politiker bauen mehr Scheiße und verletzten Menschenrechte.“

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