So steht es um Homeoffice in der Verwaltung

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Arbeiten von zu Hause: Ein Traum vieler Arbeitnehmer. Seit Mittwoch müssen Unternehmen und Verwaltungen ihren Angestellten das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen. So will es eine Verordnung des Bundesarbeitsministeriums. "Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten im Falle von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen", heißt es in der so genannten "SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung". Bei der Stadt Bünde gehört das mobile Arbeiten von zu Hause nach eigener Aussage bereits seit dem ersten Lockdown zum Alltag. Seit März 2020 ermögliche die Behörde den Gang in das Homeoffice. "In dieser Phase hat die Stadtverwaltung wertvolle Erfahrungen sammeln können", erklärt Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz. Bürgerbüro muss besetzt sein Insbesondere in den Büros mit Mehrfachbelegungen und wo es aufgrund coronabedingter Kinder- und Angehörigenbetreuung notwendig sei, wurde und werde den Beschäftigten großzügig das mobile Arbeiten von zu Hause ermöglicht, teilt die Verwaltung mit. So arbeite die EDV-Abteilung bereits seit Frühjahr 2020 aus den eigenen vier Wänden. Die Möglichkeit zum Homeoffice werde zum Beispiel "in den Ämtern Haupt- und Rechtsamt, Personalamt, Amt für Finanzen, Bauordnungsamt und Amt für Verkehrsplanung und Straßenbau auch vielfach genutzt", erklärt Greiner-Rietz. Es habe sich aber auch gezeigt, dass einige Bereiche im Rathaus zwingend mit Personal besetzt sein müssen. Dazu gehören die Mitarbeiter im Bürgerbüro und im Standesamt. Oder auch Verwaltungskräfte, die den Geschäftsbetrieb des Rathauses und seiner Außenstellen sicherstellen müssen: Das betreffe zum Beispiel den Hausmeisterdienst oder die Mitarbeiter am Empfang. Risikogruppen schon früh geschützt In Rödinghausen hat die Verwaltung Mitarbeiter mit Vorerkrankungen und aus Risikogruppen bereits seit den Anfängen der Pandemie ins Homeoffice geschickt. "Anderen haben wir die Arbeit von zu Hause ermöglicht, als die Schulen und Kitas geschlossen wurden“, sagt Bürgermeister Siegfried Lux und ergänzt: &bdquo;Als Gemeindeverwaltung gehen wir da mit gutem Beispiel voran.“ Zurzeit schalten zehn der rund 50 Verwaltungsangestellten in Rödinghausen ihren Rechner morgens in der eigenen Wohnung an. Die Telefone im Rathaus stehen auf Weiterleitung zu den privaten Nummern, Dienst-Laptops oder auch private Rechner hat die IT-Abteilung mit dem Verwaltungssystem verbunden. Es gibt aber auch Bereiche, in denen das nicht möglich sei, heißt es aus der Gemeinde. &bdquo;Die 14 Mitarbeiter des Bauhofs können ihre Aufgaben natürlich nicht von zu Hause aus erledigen“, sagt Siegfried Lux. Leer stehende Zimmer werden genutzt Doch auch in diesem Bereich habe man Lösungen gefunden. &bdquo;Da haben wir Teams gebildet, die zu unterschiedlichen Zeiten Pause machen und sich untereinander möglichst nicht begegnen.“ Eine ähnliche Regelung hat die Rödinghauser Verwaltung für die Mitarbeiter des Klärwerks gefunden. &bdquo;Die Überwachung und der Betrieb sind von entscheidender Bedeutung, deshalb haben wir da schon zu Beginn der Pandemie wöchentlich wechselnde Schichten eingeführt“, erklärt der Bürgermeister. Für die Verwaltungsmitarbeiter werden die Geschäftsbereichsleiter angesichts des aktuellen Aufrufs erneut prüfen, wer aus dem Homeoffice arbeiten könnte. &bdquo;Wir haben aber auch hier in den Verwaltungsgebäuden einiges möglich gemacht, um die Hygiene- und Infektionsschutzanforderungen zu erfüllen“, sagt Bürgermeister Siegfried Lux. &bdquo;Und wir haben gerade beschlossen, drei leer stehende Zimmer im Obergeschoss des Haus des Gastes mit den nötigen Anschlüssen zu versehen, um weitere sichere Einzelarbeitsplätze einrichten zu können.“ Kirchlengern empfiehlt Arbeiten von zu Hause Die Gemeinde Kirchlengern steht der Möglichkeit zum Homeoffice positiv gegenüber. Daher sei allen Mitarbeitern von der Verwaltungsspitze empfohlen worden, "von zu Hause zu arbeiten", teilt Gemeindesprecherin Martina Stallmann mit. Von einigen Verwaltungsangestellten werde diese Möglichkeit bereits genutzt. Eine genaue Zahl gibt es nicht. "Die Anzahl variiert, da kein Mitarbeiter ausschließlich im Homeoffice ist. Mitarbeiter, die das selbe Sachgebiet bearbeiten, wechseln sich beispielsweise tageweise ab", erklärt Stallmann. Grundsätzlich sei die Arbeit von zu Hause bei der Gemeinde Kirchlengern in jedem Bereich möglich, heißt es aus dem Rathaus. "Zurzeit ist es so geregelt, dass immer so viel Personal im Rathaus anwesend ist, dass jeder Fachbereich präsent ist", berichtet Stallmann. Eine Ausnahme ist wie bei der Stadt Bünde auch das Bürgerbüro. Die Mitarbeiter könnten nicht ausschließlich von zu Hause arbeiten, heißt es. "Es müssen beispielsweise Personalausweise ausgehändigt werden oder es ist für die Beantragung das persönliche Erscheinen notwendig", erklärt die Gemeindesprecherin.

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