Nach Feuer in Kita: Polizei rätselt über Brandursache

Bünde. Zwei kleine Jungen schauen am Montagmorgen durch den Zaun auf das ausgebrannte Gebäude der DRK-Kita an der Stauffenbergstraße. Eigentlich hätten sie hier wieder in die Kindertagesstätte Krempoli gehen sollen. "Ganz rechts, da war die Gruppe meines Sohnes untergebracht", sagt eine Mutter und zeigt auf einen Teil des ausgebrannten Gebäudes. Doch die DRK-Kita bleibt nach einem Großbrand am Samstag erst einmal geschlossen. Eine Sicherheitsfirma bewacht die Kindertagesstätte, die durch die Flammen zu weiten Teilen zerstört worden ist, rund um die Uhr. Immer wieder kommen die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes mit Eltern ins Gespräch. Sie halten vor der Kindertagesstätte an, begutachten was das Feuer angerichtet hat. Auch ein Vater schaut sich um. "Meine beiden Kinder waren früher auch in der Einrichtung", sagt er und fährt kopfschüttelnd weiter. Sicherheitsdienst bewacht Brandhaus So wie ihm geht es vielen Menschen, die sich ein eigenes Bild von der Situation machen. "Ich habe sogar Eltern gesehen, die gemeinsam mit ihren Kindern hier geweint haben", sagt ein Sicherheitsmann. Ein Junge bittet darum, ein Erinnerungsstück aus dem Gebäude zu holen. Das ist aber zu gefährlich, muss ihn der Sicherheitsmann enttäuschen. Immer wieder hört man Geräusche, Teile der ausgebrannten Dachkonstruktion fallen auf den Boden. Fast in Rekordzeit hat das Deutsche Rote Kreuz noch am Samstag einen Notfallplan entwickelt, um die 125 Kinder, die in der Kita Krempoli betreut werden, anderweitig unterzubringen: in bezugsfähige Wohnungen an der Karl-Arnold-Straße und der Carl-Severing-Straße. Dort sorgten Erzieher und ehrenamtliche Helfer in einer Blitzaktion dafür, dass die Kinder ein angenehmes Kita-Umfeld bekommen. "Da wurde Hand in Hand gearbeitet. Alles hat sehr gut geklappt", sagt Sven Kampeter vom DRK. Sieben Kinder wurden gebracht Am Montag lief der Not-Betrieb an und viele Eltern halfen mit, damit der Start so reibungslos wie möglich klappen konnte. Nur sieben der 125 Kinder wurden am Morgen in die Kita gebracht. In den vielen anderen Fällen haben die Eltern dafür gesorgt, dass der Nachwuchs auf einem anderen Weg betreut werden konnte. "Man muss den Eltern dafür ein großes Dankeschön aussprechen", sagt Kampeter. Denn rund um die Ersatzgebäude sind derzeit noch einige Arbeiten zu erledigen. So wurden am Montag kurzfristig Spülmaschinen angeliefert. Zudem musste aus Sicherheitsgründen ein Zaun errichtet werden. "Dann können die Kinder auch mal draußen auf dem Rasen spielen, ohne dass eine Gefahr besteht, dass die Kinder auf die Straße laufen", sagt Kampeter. Spielzeug haben die Kinder aus anderen Einrichtungen des DRK bekommen. Auch mit Möbeln und andere Utensilien halfen sich die Einrichtungen des DRK untereinander aus. Von den Kindern und den Eltern seien die Ersatzgebäude gut angenommen worden, sagt Kampeter. DRK richtet Spendenkonto ein Das Angebot an Spenden aus der Bevölkerung sei ebenfalls groß gewesen, sagt Kampeter, der allein am Samstag und Sonntag zahlreiche Anrufe bekommen habe. Derzeit nimmt das Rote Kreuz aber keine Sachspenden entgegen. "Wir müssen erst einmal eine Liste erstellen und schauen, was überhaupt benötigt wird", sagt er. Das DRK habe jedoch ein Spendenkonto eingerichtet. "Darüber würden wir dann dringend benötigte Dinge einkaufen." Bei der Polizei sucht man unterdessen die Ursache des Großbrandes. Am Montagmorgen schaute sich ein Brandermittler das ausgebrannte Gebäude in Hunnebrock an. "Die Brandursache konnte noch nicht geklärt werden", sagt Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier. Die Ermittlungen der Polizei dauern derzeit noch an. "Aktuell können wir weder Brandstiftung, noch einen technischen Defekt bestätigen", sagt die Sprecherin. Brände in der Innenstadt In den vergangenen Wochen kam es in der Bünder Innenstadt mehrfach zu Brandstiftungen. Unter anderem wurden drei Autos angezündet, zudem brannte es in einem Gebäude der Lydia-Kirchengemeinde. Ob die Taten in Zusammenhang stehen kann derzeit noch nicht sicher gesagt werden. Informationen zum Spenden-Konto gibt es beim DRK Kreisverband Herford-Land.

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