Wie drei Krankenhäuser im Kreis Herford zusammenwachsen wollen

Bünde/Herford/Enger. Von &bdquo;einem Klinikum mit drei Standorten" sprachen die Verantwortlichen von Kreis Herford, Klinikum und Lukas-Krankenhaus vor fast einem Jahr. Doch die Verbundbildung rückte in den vergangenen Monaten durch die Pandemie in den Hintergrund. Eine Personalie rückt nun die kommenden Veränderungen wieder in den Vordergrund. Roland von der Mühlen, seit mehr als einem Jahr Geschäftsführer des Lukas-Krankenhauses und zuvor fünf Jahre dessen Finanzchef, rückt auf eigenen Wunsch in die zweite Reihe zurück und will sich künftig verstärkt dem Zusammenwachsen der Krankenhäuser widmen. Ab Januar führt Peter Hutmacher, Vorstandssprecher des Klinikums Herford, die Geschäfte auch im Bünder Krankenhaus. Kein Mensch soll auf dem Weg verloren gehen Von Seiten der Bünder Gesellschafter wird das als ein Schritt für eine Stärkung der Verbindung gewertet. Auch die Mitarbeitervertretungen hätten sich dazu positiv geäußert, sagte der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Heinz-Georg Beneke. Peter Hutmacher führt das Klinikum Herford seit Januar vergangenen Jahres und kennt die Zusammenarbeit beider Häuser von Beginn an. &bdquo;Ich habe mich mit Herrn von der Mühlen einmal wöchentlich getroffen und wir haben gemeinsame Projekte beider Krankenhäuser abgestimmt", so Hutmacher. Dabei sei ein freundschaftliches Verhältnis entstanden, man ist auf derselben Wellenlänge und schätzt sich gegenseitig. Bereits seit den ersten Überlegungen einer Kooperation beider Krankenhäuser kamen immer wieder so genannte &bdquo;Leuchtturmdisziplinen" ins Gespräch. Jedes Haus soll medizinische Schwerpunkte bilden und neben der Ambulanz und Grundversorgung das machen, was es in den spezialisierten Fachbereichen am besten kann. Dazu gebe es &bdquo;viele Kleinigkeiten" zu berücksichtigen und abzustimmen, die aktuell noch gar nicht spruchreif seien. Hutmacher bittet um Verständnis, dass er zu diesen Planungen noch nicht viel sagen könne. Er erklärt aber gleichzeitig, dass auch bei einem weiteren Zusammenwachsen niemand auf der Strecke bleiben soll. &bdquo;Wir wollen auf diesem Weg keinen Menschen verlieren", sagt er. Pathologische Leistungen nur noch innerhalb des Verbunds Schon im kommenden Jahr werde es aber eine Kooperation im Bereich der pathologischen Leistungen geben. Dabei geht es vorwiegend um Befunde zu Gewebeproben, die Patienten entnommen wurden, um eine Krebserkrankung auszuschließen. Bislang hat das Lukas-Krankenhaus diese Leistung extern einkaufen müssen. Das Klinikum hingegen verfügt über ein eigenes Institut für Pathologie. Peter Hutmacher sieht Synergien zunächst in organisatorischen Abläufen nach außen. Es sei von Vorteil, wenn man zum Beispiel manche Leistungen im Verbund einkaufen würde. &bdquo;Es gibt allein dabei viele Ansätze wo man schauen kann, was man fremd in Auftrag gibt und was man gemeinsam machen könnte", so Peter Hutmacher. Für die nächsten Monate und Jahre haben beide Krankenhaus-Chefs laut Hutmacher einen &bdquo;Aktionsplan" erarbeitet, der Stück für Stück gewachsen sei. Dabei habe Peter Hutmacher gemerkt, dass man die &bdquo;selbe Sprache" spricht. Er sei &bdquo;einfach nur glücklich", dass Roland von der Mühlen sich dazu entschieden hat, weiterhin im Verbund tätig zu sein. Ursprünglich plante er noch vor einem Jahr, eine Stelle an einem anderen Krankenhaus anzunehmen. Drei bis fünf Jahre bleibe Roland von der Mühlen eigenen Worten zufolge an einem Haus, bis es saniert sei. Dann gehe er weiter. Zwar sehe er sich nicht vorrangig als Sanierer von Krankenhäusern, wie von der Mühlen jetzt erst nw.de sagte, doch als er nach Bünde kam, tat er gut daran. Nach abgeschlossener baulicher Sanierung des Bettenhauses vor fast acht Jahren und der damit einhergehenden zweijährigen Reduzierung der Patientenzahlen um ein Drittel brachte er das Lukas-Krankenhaus finanziell wieder auf Kurs. Die sieben Jahre an der Spitze des Lukas-Krankenhauses, eineinhalb Jahre davon als Geschäftsführer, seien gut, aber auch kräftezehrend gewesen. Es sei nun an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten, so der 48-Jährige. &bdquo;Gut aufgestellt, aber dauerhaft nur in Kooperation" Für die Planung des weiteren Zusammenwachsens will Peter Hutmacher nach eigenen Worten &bdquo;auf keinen Fall auf Herrn von der Mühlen verzichten". Er sieht den Zusammenschluss von Lukas-Krankenhaus und Krankenhaus Enger mit dem Klinikum Herford als einen wichtigen Schritt, die Zukunftsfähigkeit der Krankenhauslandschaft im Kreis Herford zu sichern. Der Kreis Herford ist Träger des Klinikums Herford und beteiligte sich Ende 2018 mit 25,1 Prozent am Lukas-Krankenhaus Bünde. Im vergangenen Jahr sagte die damals neue Doppelspitze mit Roland von der Mühlen als Geschäftsführer und Steffen Krummbein als geschäftsführenden Klinikdirektor, dass man &bdquo;gut aufgestellt ist, aber es dauerhaft nur in Kooperation gehen wird".

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