Kaputte Kita-Fenster in der Corona-Krise: Kinder müssen umziehen

Bünde. Am Montag starten die Kitas in NRW wieder in den Regelbetrieb – wenn auch mit Einschränkungen. Eigentlich freut sich die Anruferin darüber, formuliert aber aufgeregt eine große Sorge: &bdquo;Mein Kind besucht den Kindergarten Arche in Holsen. Dort sind die Fenster schon länger kaputt", sagt sie. Damit könnten doch aktuelle Hygiene-Regeln gar nicht eingehalten werden? – Das stimmt, ergibt eine Anfrage beim Träger. Vor einigen Wochen noch hätten die meisten diese Frage wohl für übertriebene Sorge gehalten. Seit den Corona-Ausbrüchen in einem Restaurant und einer Kirche in Norddeutschland ist aber klar: Kleine Schwebeteile in der Luft könnten eine größere Rolle bei der Ausbreitung des Virus spielen, möglicherweise ähnlich wie die Tröpfchen, hatte der Berliner Virologe Christian Drosten gesagt. Seine Empfehlung: Es sollte häufig gut gelüftet werden. &bdquo;Das ist aber in der Kita gar nicht möglich", so die Mutter. Was der Kirchenkreis sagt Träger und verantwortlich für das Familienzentrum in Holsen zeichnet der Kirchenkreis Herford. Auf Anfrage der Neuen Westfälischen heißt es, dass die Sachlage bekannt sei. &bdquo;Planmäßig sollen in den kommenden Sommerferien die betroffenen Fenster repariert werden", teilt Alexander Kröger, Sprecher des Kirchenkreises mit. Weil aber schon am Montag 48 Kinder in die Kita zurückkehren, musste kurzfristig eine Lösung gefunden werden. Mit der NW-Anfrage am vergangenen Donnerstag war Aufregung aufgekommen, berichtet die Mutter, die deshalb lieber nicht mehr ihren Namen in der Zeitung lesen möchte. &bdquo;Da ist was in Gang gekommen", sagt sie. Für den Kirchenkreis selbst habe das Thema aufgrund des Regelbetriebes aber schon auf der Agenda gestanden, sagt Regine Henneken, Fachberaterin für die Kindertageseinrichtungen des Kirchenkreises. Und so hat sie knapp eine Woche später eine pragmatische Lösung für die Kinder der Kita Arche: &bdquo;Wir werden in drei große Räume in das angrenzende Gemeindezentrum ziehen", sagt Henneken. Dort bleiben die Kinder, bis im Sommer die Fenster repariert werden. Durch diese Lösung haben die 3- bis 6-Jährigen jederzeit die Möglichkeit, die Sanitäranlagen der Kita noch mitzubenutzen und auch der Außenbereich der Arche ist direkt zu erreichen. Kinder werden getrennt Nach der langen Pause ändern sich für einige Kinder neben der Raumsituation möglicherweise auch die Betreuer in den Gruppen. Um die Umgewöhnung so klein wie möglich zu halten, bleiben einige der Kinder in den alten Räumen. Nämlich diejenigen, die dort aktuell die Notbetreuung besuchen oder als Vorschüler die vergangenen Wochen dort in der Betreuung verbracht haben. Von einer kleinen Gruppe können die Räume weiterhin bedenkenlos genutzt werden. Denn: &bdquo;Die Räume werden durch ständig gekippte Fenster und offene Türen dauergelüftet", sagt Regine Henneken. In dieser und auch der vergangenen Woche waren die Mitarbeiter mit viel Engagement damit beschäftigt, die Räume für die Kinder vorzubereiten, so dass ab Montag passendes Mobiliar und Spielmaterial bereit steht. Herausforderung für viele Kitas Generell sei der eingeschränkte Regelbetrieb für viele Einrichtungen eine Herausforderung, sagt Henneken. Denn die Kinder der verschiedenen Gruppen dürfen sich nicht treffen, auch nicht draußen: &bdquo;Entweder werden Zeiten abgesprochen oder der Außenbereich ist so groß, dass eine Gruppe nach links und eine Gruppe nach rechts gehen kann", sagt sie. Und auch Ausflüge seien möglich. Gleichwohl sei die Freude groß: &bdquo;Unsere Mitarbeiter freuen sich unglaublich, dass die Kinder wiederkommen", sagt Henneken. Das dürfte bei den Kindern genauso sein.

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