Stadt Bünde sagt Ferienspiele ab

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Die Ferienspiele werden in diesem Sommer in Bünde ins Wasser fallen. Das geht aus einem Schreiben hervor, dass das Jugendamt den Kooperationspartnern am 28. April zugesandt hat. Grund ist – wie derzeit meistens – die Corona-Pandemie. Das Jugendamt bezieht sich darin auf einen Erlass der NRW-Landesregierung vom 15. März zu &bdquo;weiteren kontaktreduzierenden Maßnahmen". Man wolle den Kooperationspartnern vor allem keinen &bdquo;zusätzlichen Arbeitsaufwand durch die zu erwartenden veränderten Rahmenbedingungen im Betreuungssetting und der Hygiene zumuten", heißt es von der Stadt Bünde auf Nachfrage der Neuen Westfälischen. Kirchlengern und Rödinghausen gehen da andere Wege. Viele berufstätige Eltern in Bünde werden sich in diesen Sommerferien etwas einfallen lassen müssen, um ihre Kinder während der eigenen Arbeitszeit zu betreuen. Die Ferienspiele, die sonst zur Überbrückung der Ferientage vor oder nach den eigenen Urlaubstagen dienten, wird es nicht geben. Mit dem Erlass, auf den sich das Jugendamt in seinem Schreiben an die Kooperationspartner bezieht, wurden ab dem 17. März alle Aktivitäten in außerschulischen Bildungseinrichtungen eingestellt. Dazu zählen Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendverbände, Angebote der Jugendsozialarbeit und Einrichtungen der kulturellen Jugendarbeit und auch Jugendherbergen. &bdquo;Der Lockdown fiel genau in die Planungsphase" &bdquo;Nahezu alle Ferienspielprojekte sind mit einer großen Nähe der Teilnehmenden untereinander verbunden", heißt es in dem Schreiben von Ende April weiter. &bdquo;Die Sicherheit und Gesundheit aller Kinder und aller Beteiligten stehen bei dieser Entscheidung an erster Stelle." Ferner teilt das Jugendamt darin mit, dass auch das Kinder- und Jugendfest &bdquo;Wir sind da" und ebenso das Betreuungsangebot &bdquo;Ferien ohne Koffer" für dieses Jahr gestrichen werden. Seit dem 5. Mai dürfen Bildungsangebote wieder stattfinden Auf NW-Nachfrage erklärt eine Sprecherin des Jugendamts: &bdquo;Der Lockdown fiel auch genau in die Phase der Programmplanung. Die nötigen Vorarbeiten für die Sommerferienspiele wurden dadurch zusätzlich erschwert. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Die Landesregierung hat mit Schreiben vom 5. Mai allerdings die Bildungsangebote der außerschulischen Bildungseinrichtungen für zulässig erklärt. Dazu zählen eben auch Ferienspielangebote. Sie bat laut Jugendamt Bünde allerdings darum, &bdquo;die Träger von Angeboten und Einrichtungen darauf hinzuweisen, dass von den Möglichkeiten zur Öffnung zurückhaltend unter Abwägung von Nutzen und Risiken im Einzelfall Gebrauch gemacht werden sollte und den Jugendämtern zu empfehlen, Öffnungsprozesse zu begleiten." Laut Stadtverwaltung kann bei nahezu allen Ferienspielaktionen die Einhaltung aktueller Hygienebestimmungen nicht gewährleistet werden. Was aber, wenn die sonstigen Kooperationspartner nun in eigener Zuständigkeit Angebote – also quasi Ferienspiele im Kleinen machen wollen? Schutzmaßnahmen der externen Anbieter werden überprüft &bdquo;Anbieter, welche ein solches Ferienspielangebot planen, sollten dies rechtzeitig mit dem Jugendamt besprechen, damit eine entsprechende Entscheidung zur Durchführung getroffen werden kann", heißt es von der Stadt, die die Einhaltung der Coronaschutzverordnung des NRW-Gesundheitsministeriums bei diesen Angeboten dennoch sicherzustellen hat. In Rödinghausen will man noch abwarten, wie sich die Lage in den kommenden Wochen gestaltet. Für Kirchlengern sagt der Fachbereichsleiter für Schule, Kultur und Sport, Michael Höke, dass man seitens der Gemeinde die Planungen eingestellt hat. Allerdings werden die Ferienspiele dort in Kooperation mit der Kirche durchgeführt. Die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Kirchlengern schreibt auf ihrer Internetseite: &bdquo;Die Ferienspiele werden in diesem Sommer nicht wie gewohnt stattfinden. Aber wir möchten, dass etwas stattfindet!" &bdquo;Wir werden abwarten, wie sich die Lage entwickelt und kurzfristig entscheiden, was wir alternativ aus dem Hut zaubern können", sagt Michael Höke von der Gemeinde.

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