Bünde

Unterschriften für Erhalt des Freibades

Mitbestimmung: In den nächsten Wochen können Bürger für den Erhalt des Freibads "Mitte" mit 50-Meter-Becken unterzeichnen

Beteiligung: Rund 25 Bürger wollen sich für den Erhalt des Freibads einsetzen, indem sie Unterschriftenlisten in Bünder Geschäften, Unternehmen und Gaststätten auslegen. | © Nora Pfützenreuter

Nora Pfützenreuter
25.05.2016 | 25.05.2016, 01:12

Bünde. "Wir hängen emotional an dem Bad und haben das Gefühl, dass es systematisch heruntergefahren wird", sagte ein gebürtiger Bünder, der sich dafür einsetzt, dass das Freibad Mitte bestehen bleibt.

Wie gelebte Demokratie umgesetzt werden kann, zeigte sich am Montagabend im Veranstaltungshaus Ergo Vivamus. Um weitere Unterschriften für den Erhalt des Freibads zu sammeln, hatte der Arzt Kai Könemann zu diesem Treffen eingeladen. Rund 25 Bürger waren der Einladung gefolgt. "Ich freue mich, dass Sie alle mitsammeln wollen", sagte Könemann.

"Ich bitte den Bünder Rat, das Freibad Bünde-Mitte mit 50-Meter-Becken zu erhalten", ist der Wortlaut auf dem Unterschriftenzettel. In den nächsten Tagen und Wochen werden sie die Listen an möglichst vielen Orten in Bünde verteilen. In Gaststätten, Geschäften, Banken, großen Unternehmen wie Gerresheimer und Hettich, in Arztpraxen und an Tankstellen würden die Freibadunterstützer gerne Listen auslegen. Etwa vier bis sechs Wochen lang sollen Bürger die Möglichkeit haben zu unterzeichnen.

"Je mehr Unterschriften wir sammeln, desto klarer ist das Signal an den Rat", motivierte Könemann die anwesenden Unterstützer. "2.000 bis 3.000 Unterschriften wären mir noch zu wenig." Jeder, der schreiben kann und der möglichst aus Bünde, Kirchlengern oder Rödinghausen kommt, darf sich mit Vor- und Nachnamen, Jahrgang, Adresse und Unterschrift eintragen. "Wir wollen nur ein funktionierendes Schwimmbad, das vielleicht etwas aufgehübscht wird", sagte Könemann. "Es wird der Stadt Bünde gut zu Gesicht stehen, dieses Bad zu erhalten." Das Freibad Mitte sei für viele kleine Kinder alleine mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen, argumentierte er.

Falls das bestehende Freibad abgerissen und auf dem Gebiet der Welle neu errichtet würde, hätte "das Schulzentrum Mitte nicht ein einziges Schwimmbad", betonte eine Lehrerin. Bünde-Nord hätte dann drei Schwimmbecken, fügte sie hinzu. "Es hat eine super Lage und einen erschwinglichen Preis." Nicht alle Familien könnten sich den Eintritt in ein Spaßbad leisten. Auch das gelte es bei den Planungen zu berücksichtigen.

Dass das vorhandene 50-Meter-Becken erhalten bleibt, war vielen der Anwesenden ein wichtiges Anliegen. Ennigloher Vereine trainieren im Sommer auf der großen Bahn in Mitte, sagte ein Bürger. Für die Sperrung der Rutsche und des Zehn-Meter-Turms habe er kein Verständnis. "Wenn es kontinuierlich gepflegt würde, würde so ein Reparaturstau nicht entstehen."

Auch der gesundheitliche Aspekt des Wassersports kam zur Sprache. "Immer mehr Kinder erlernen das Schwimmen nicht mehr", sagte Könemann. Das könne sie in Lebensgefahr bringen. Abgesehen davon müssten sie die Möglichkeit bekommen, sich körperlich zu betätigen, sagte eine anwesende Bürgerin.

Heute um 19 Uhr macht die örtliche SPD eine Begehung im Freibad, zu der interessierte Bürger eingeladen sind.