Zwei weitere historische Bauten sind in Rödinghausen unter Schutz gestellt

Rödinghausen. Die Gemeinde Rödinghausen hat zwei neue Denkmäler, die offizielle Eintragung in die Denkmalliste ist erfolgt. Damit stehen die Bauten unter einem besonderen Schutz und sind vor allem erhaltungswürdig für kommende Generationen. Historische Glocke: An der Friedhofskapelle in Ostkilver steht eine Glocke aus Bronze. In einem Gutachten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe heißt es, sie sei "bedeutend für die Geschichte des Menschen, hier für die Ortsgeschichte der Bauerschaft Ostkilver. Sie zeigt, wie sich die Menschen vor den heute üblichen Kommunikationsmitteln unmittelbar mitteilen konnten." Die Glocke wurde im Jahr 1659 angefertigt Ihre Funktion auf dem Friedhof bestand demnach in der Möglichkeit, auch an den Orten zu läuten, &bdquo;wo es keine Kirche gab“. Somit habe man über größere Entfernungen Botschaften austauschen oder durch das Läuten auf kirchliche Anliegen aufmerksam machen können. Die aus Bronze gegossene Glocke wurde der Inschrift zufolge im Jahr 1659 angefertigt. Weiter trägt sie die lateinische Aufschrift &bdquo;soli deo gloria“, zu Deutsch: &bdquo;Gott allein (sei) die Ehre“. Weiter begründen die Denkmalpfleger die Unterschutzstellung der Glocke so: &bdquo;Für die Erhaltung und Nutzung liegen künstlerische Gründe vor, da die Glocke sowohl handwerklich den Bronzeguss im 17. Jahrhundert bezeugt und die kunstvolle Fertigung zeigt, dass ein Künstler gestaltend gewirkt hat.“ Zu dem Denkmal gehört lediglich die Glocke von 1659. Das Gestell und die Aufhängung, die die Glocke aktuell an der Friedhofskapelle in Ostkilver tragen, gehören nicht dazu. Sie sind nicht schützenswert und werden demzufolge auch nicht als Denkmal eingestuft. Historische Brücke: Als Bestandteil der Eisenbahnstrecke Bassum-Herford "überbrückt die Eisenbahnüberführung die Bahnhofstraße südlich des Bahnhofs von Rödinghausen", heißt es in einem Gutachten der Denkmalschützer. Das Denkmal umfasst das gesamte Bauwerk, inklusive der Widerlager und Flügelbauten, jedoch ohne das aufgesetzte Geländer. Die Bahnbrücke ist schützenswert Erste Überlegungen zu der Bahnstrecke wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts angestellt. Die Planungen wurden in den folgenden Monaten immer wieder aufgegriffen und konkretisiert. Ab 1878 baute der preußische Staat das Eisenbahnnetz weiter aus und vernetzte die Hauptstrecken "durch ein engmaschiges Netz von Sekundärstrecken. Zu dieser Planung zählt auch die eingleisige Nebenstrecke Bünde-Bassum, die 1892 genehmigt und deren Baubeginn fünf Jahre später erfolgte", haben die Denkmalschützer recherchiert. Die Strecke wurde am 1. August 1901 eröffnet, der Streckenabschnitt zwischen Bünde und Rahden, an dem die Bahnbrücke Bieren liegt, bereits am 1. Oktober 1899. Bei der Brücke handelt es sich "um ein einbogiges Überführungsbauwerk mit Tonnengewölbe aus dem Jahre 1899. Die Ein- und Ausfahrten werden durch Flügelmauern begleitet. Das Bauwerk ist in Werkstein mit gespitzter Oberfläche ausgeführt", so die Beschreibung aus dem Denkmalamt. Weiter ist die Brücke"bedeutend für die Geschichte der Menschen, hier der Menschen in Rödinghausen und im westlichen Teil von Minden-Lübbecke, denn die Bahnstrecke ist für die Verkehrs- und Wirtschaftsentwicklung sowie für die sozialgeschichtliche Entwicklung dieser Region von besonderer Bedeutung". So löste der Anschluss an das Gleisnetz einen "enormen wirtschaftlichen Aufschwung" aus, denn die verbesserten Transportbedingungen führten zu einer "starken gewerblichen Neuansiedlung sowie zur Vergrößerung bestehender Betriebe".

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