Eiskalt erwischt: Heftiges Unwetter mit Starkregen trifft einen Ort im Kreis Gütersloh

Werther. Ein Wolkenbruch sondergleichen ist am Montagabend über Werther niedergegangen. Auch wenn der Deutsche Wetterdienst schwere Gewitter angekündigt hatte, wurden viele Wertheraner von dem Starkregen eiskalt erwischt. Elf Mal mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr an diesem Abend ausrücken, um vollgelaufene Keller auszupumpen. &bdquo;Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen", mutmaßt Wehrführer Dr. Dirk Hollmann, da sich offenkundig viele Bürgerinnen und Bürger selbst helfen konnten. Auf der Jöllenbecker Straße geriet ein Rollerfahrer auf verschlammter Straße ins Rutschen und verletzte sich leicht, an der Siegfriedstraße drückten die Wassermassen einen Kanaldeckel auf, so dass sich die Abwässer in die umliegenden Bereiche und in eine Scheune ergossen. Es war gegen 19.45 Uhr, als es am Montagabend zu schütten begann. Minutenlang prasselten die Wassermassen vom Himmel, Regenrinnen liefen über, Kanäle konnten die Mengen nicht mehr aufnehmen. &bdquo;An manchen Stellen der Engerstraße stand das Wasser bordsteinhoch", schildert der Wehrführer. Entsprechend viel zu tun gab es für die Einsatzkräfte, die ab kurz vor 20 Uhr an insgesamt elf Stellen im Stadtgebiet damit befasst waren, vollgelaufene Keller auszupumpen. Schokolade als Dankeschön für die Einsatzkräfte Wo genau der Wolkenbruch niedergegangen war, ließ sich dabei nicht sagen. &bdquo;Wir konnten keine Konzentration auf ein oder zwei Straßenzüge feststellen. Die Sache verteilte sich diffus auf die gesamte Innenstadt", so Hollmann. Insgesamt, ist er sich sicher, sei aber wohl deutlich mehr passiert, als es die elf Einsätze vermuten ließen. &bdquo;Ich habe verschiedentlich gehört, dass sich Bürger, wenn es ihnen möglich war, selbst um die Wasserschäden in ihren Häusern gekümmert haben." Gefragt war die Feuerwehr im weiteren Verlauf des Abends außerdem an der Jöllenbecker Straße, wo größere Mengen Schlamm von einem benachbarten Acker auf die Straße geflossen waren. Noch bevor die Feuerwehr mit der Reinigung beginnen konnte, hatte es einen Rollerfahrer erwischt. Der 34-jährige Bielefelder war um kurz nach 21.30 Uhr nach eigener Aussage weggerutscht und mit seinem Zweirad zu Fall gekommen. Er musste mit leichten Verletzungen in ein Bielefelder Krankenhaus eingeliefert werden. "Hier ist eine kritische Stelle im Kanalnetz" Ärgerliche Folgen hat der Starkregen auch für Anwohner der Siegfriedstraße. Unweit der Kläranlage hat es den Deckel eines Kanalschachts aus der Verankerung gerissen, woraufhin sich die Abwässer in den umliegenden Bereichen verteilten und eine Scheune unter Wasser setzten. Weshalb sich am Dienstagmorgen Mitarbeiter des städtischen Abwasserbetriebs zur Bestandsaufnahme und Schadensprüfung aufmachen mussten. &bdquo;Leider ist das hier eine kritische Stelle, weil viel hydraulischer Druck auf dem Kanalnetz lastet", bedauert Bauamtsleiter Jens Kreiensiek. Zwar habe man baulich schon etwas verbessert, &bdquo;aber da müssen wir wohl noch mal ran", befürchtet er. Nicht ganz so schlimm erwischte es die Grundschule an der Mühlenstraße. Doch auch sie musste am Montagabend einen Wassereinbruch in die Kellerräume vermelden. Weder der Schul- noch der OGS-Betrieb seien am nächsten Tag jedoch gefährdet gewesen, betont Kreiensiek. Die Überlaufbauwerke im Stadtgebiet haben ihren Dienst erfüllt Und er kann vermelden, dass die Überlaufbauwerke im Stadtgebiet ihren Dienst erfüllt hätten. &bdquo;Innerhalb von wenigen Minuten ging es bei den Anzeigentafeln der Becken von Null auf Hundert", beschreibt er. &bdquo;Aber dafür sind sie ja da, das viele Wasser aufzunehmen und es dann langsam wieder in den Bach abzugeben." Gestern gab es die erste großräumigere #Gewitterlage dieses Jahres. Wo die #Gewitter am kräftigsten waren und wie es die kommenden Tage ausschaut, erfahrt ihr im heutigen Thema des Tages unter:https://t.co/Z2JCZ47wtE /V pic.twitter.com/JfQKo2AOZf DWD (@DWD_presse) May 17, 2022Wie stark das Regenereignis vom Montag war, zeigte sich allein an der Zahl der Feuerwehrleute, die an diesem Abend ihren Dienst taten. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne gab es für sie so viel zu tun, dass sie mit allen drei Löschzügen und 50 Kräften ausrückte. &bdquo;Werther und Häger hatten passenderweise am Montag ihre Übungsabende", schildert Wehrführer Hollmann, sicherheitshalber habe man außerdem noch Kräfte aus Langenheide dazugezogen. Glücklich für die, die am Auspumpen eines Kellergeschosses an der Hermannstraße beteiligt waren. Sie erhielten nämlich Unterstützung von unverhoffter Seite. &bdquo;Ein Junge, vielleicht acht oder zehn Jahre alt, kam zu uns und drückte uns mit den Worten &bdquo;Hier, für euch" eine Tafel Yogurette in die Hand", schildert Jürgen Blomeier. &bdquo;Eine tolle Geste", findet er. Das habe alle sehr gefreut, möchten er und seine Kameraden sich auf diesem Weg bei dem Jungen bedanken. Und Blomeier kann berichten: &bdquo;Die Tafel hat nicht lange überlebt. Wir haben sie gerecht unter allen Anwesenden aufgeteilt."

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