Werther. „Nicht schon wieder", mag sich mancher Wertheraner am Montagnachmittag gedacht haben, als Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn zu einem Heizungs-, Sanitär- und Bäderbetrieb an der Engerstraße ausrückten. Erinnerungen an die jüngsten Waldbrände wurden dabei ebenso wachgerufen wie an vorherige Feuer im Umfeld der Feuerwache im Herzen der Böckstiegelstadt. Auch Bürgermeisterin Marion Weike und Ulrike Miesen vom Ordnungsamt sahen mit Bestürzung, was sich da nun erneut vor ihren Augen zutrug.
Gegen 14.45 Uhr wurden die Einsatzkräfte zu einem Feuer 3 – also einem Gebäude- beziehungsweise Industriebrand – alarmiert. Nicht nur der Löschzug Werther Stadt, auch die Löschzüge aus Häger und Langenheide rückten aus. Zudem war die Drehleiter aus Halle angefordert worden.
Positives Kuriosum am Rande
„In der Fassade des Industriebaus hat es eine Brandweiterleitung gegeben", erläuterte Wehrführer und Brandinspektor Dr. Dirk Hollmann, Einsatzleiter vor Ort. „Das Feuer ist in der Kunststoffdämmung hochgelaufen." Dabei sei es innerhalb des Gebäudes zu einer erkennbaren, starken Rauchentwicklung gekommen. Flammen waren allerdings nicht zu sehen.
„Wir hatten zunächst die Befürchtung, dass das Feuer in die Dämmung des Daches gezogen ist." Dies konnte aber ebenso ausgeschlossen werden wie ein Übergreifen auf das angrenzende Wohnhaus.
Mehrere Angriffstrupps machten sich unter Atemschutz und mit Wärmebildkameras ein genaues Bild vom Geschehen im Inneren der Halle. Darüber hinaus entschieden sich die Kameraden, die Verkleidung der Halle aufzureißen. Dabei galt es, mit viel Augenmaß und Manpower meterhohe Metallelemente abzutragen.
Noch vor 16 Uhr war der Brand unter Kontrolle
Gegen 15.40 Uhr war der Brand insgesamt unter Kontrolle, konnten die ersten Einsatzkräfte wieder abrücken. Das Team der Firma Babbel war insgesamt mit einem großen Schrecken davongekommen. Verletzte Personen gab es keine.
Die Engerstraße war zwischen den Zufahrten Speckfeld und Bahnhofstraße einerseits sowie der Blumenstraße andererseits für mehrere Stunden gesperrt. Jürgen Blomeier, Pressesprecher der Feuerwehr, wies im Verlaufe des Einsatzes auf ein positives Kuriosum am Rande hin: „Durch das viele Home-Office haben wir aktuell eine sehr gute Tages-Verfügbarkeit." Die genaue Schadenssumme stand bei Abschluss der Löscharbeiten noch nicht fest. Auch die genaue Brandursache muss erst noch ermittelt werden.