Einzelhändler sauer: Falschparker vor Supermarkt im Kreis Gütersloh sorgen für Frust

Versmold. Olaf Farthmann kennt das Problem nur zu gut. Immer wieder stellen rücksichtslose Autofahrer ihr Kfz dort ab, wo es eigentlich nicht hingehört. Das führt auf dem Parkplatz um Farthmanns Edeka-Markt an der Münsterstraße vor allem in Stoßzeiten zu Problemen. &bdquo;Wenn alle so parken würden, wie es vorgesehen ist, hätten wir das Problem gar nicht", sagt Olaf Farthmann. Dem Inhaber des gleichnamigen Edeka-Marktes stößt die Situation häufig sauer auf. Denn: &bdquo;Kein Markt in Versmold hat so einen großen Parkplatz zur Verfügung wie wir." Die Parkplätze vor dem Edeka sind allerdings durchaus kompliziert angelegt. Gegenüber vom Eingang zu dem Supermarkt liegt eine Filiale des Tierbedarf-Geschäftes &bdquo;Fressnapf", der Edeka-Getränke-Markt samt Postfiliale sowie das Büro des Immobilien-Maklers &bdquo;Bau und Grund Nagel". Letzteres ist auch Eigentümer des gesamten Areals. Autofahrer verhielten sich wenig kooperativ, sagt der Einzelhändler Zwischen diesen beiden Gebäuden sind in Schräglage zusätzliche Parkbuchten markiert. Neben den gekennzeichneten Flächen ist noch Platz für weitere Fahrzeuge. Hier kommt es deshalb häufig zu der Situation, dass einzelne Autos zugeparkt werden. Eng wird es vor allem zu Stoßzeiten, zum Beispiel am Feierabend oder samstags. Dann wird das eine oder andere Fahrzeug so abgestellt, dass es andere behindert. &bdquo;Wenn es so weit kommt, rufen wir den entsprechenden Fahrer aus. Meistens sind die Autos dann schnell weg", sagt Farthmann. Verständnis für das Wildparken hat er dennoch nicht. Zumal sich die Autofahrer manchmal wenig kooperativ verhielten. &bdquo;Wenn wir jemanden darauf ansprechen, heißt es oft, dass die Kunden nur schnell zur Post wollen", berichtet der Olaf Farthmann. &bdquo;Viele Kunden sind schlichtweg uneinsichtig." Dem Markt selbst und auch der Polizei sind die Hände gebunden Und bequem: Im hinteren Bereich des Geländes sind viele Parkmöglichkeiten vorhanden. Allerdings müssten dann etwa 50 bis 100 Meter zu Fuß zum Eingangsbereich des jeweiligen Marktes zurückgelegt werden. &bdquo;Dort ist der Parkraum aber viel großzügiger und Ein- und Ausparken fällt leichter", sagt Farthmann. An der Situation ändern könne der Kaufmann wenig. Die schwierigen Eigentums- und Mietverhältnisse würden konsequentes Überwachen verhindern. &bdquo;Wir können da nur auf die Vernunft der Leute hoffen", sagt er. Wenig Hilfe können Verkäufer und Kunden auch von der Polizei erwarten. Diese kontrolliert den rollenden Verkehr und nicht auf privaten Flächen wie der an der Münsterstraße, wie Polizei-Pressesprecherin Katharina Felsch auf Anfrage erläutert. &bdquo;Auf privaten Flächen gelten grundsätzlich nicht die Regeln wie im Straßenverkehr", sagt sie. Es handele sich aber bei dem Supermarkt-Parkplatz um eine &bdquo;tatsächlich öffentliche" Fläche. So reagieren andere Märkte in Versmold auf das Problem Demnach gelte zumindest Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung: &bdquo;Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird." Die Empfehlung lautet daher klar, sich an die allgemeinen Regeln zu halten. Dazu gehört auch rechts vor links. Auf vielen Parkplätzen wird die Straßenverkehrsordnung ebenso als Grundlage für Regeln angegeben. Das ist zum Beispiel auf der Fläche des Hagebaumarktes in Loxten so. Hier gibt es speziell gekennzeichneten Sonderparkraum für Fahrzeuge mit Anhängern, in denen größere Mengen oder sperrige Waren wie Holzlatten verstaut werden können. Sie benötigen mehr Platz. Neben dem wilden Parken scheint auch die unrechtmäßige Nutzung der Plätze in Versmold zusehends zum Problem zu werden. Dauerparker blockieren die Flächen vor Einkaufsläden. Die Filialen von Netto und Lidl haben mit Schranken vorgesorgt. Nach Ladenschluss verschließen sie die Plätze vor Unbefugten. Edeka-Markt appelliert an die Vernunft seiner Kunden Kaufmann Kevin Rädel setzt auf ein elektronisches System: Die parkenden Fahrzeuge am Combi-Markt werden per Video-Kennzeichenerkennung erfasst. An der Ringallee dürfen Autos nur maximal 90 Minuten parken. Schilder informieren über die Konditionen und auch die mögliche Vertragsstrafe in Höhe von 24,90 Euro, die ein Privatunternehmen - und nicht der Combi-Markt - verschickt. Ähnliche Anlagen wird es auf dem Gelände des Edeka-Marktes wohl vorerst nicht geben. Farthmann bleibt nur, weiterhin an die Vernunft seiner Kunden zu appellieren. Er wünscht sich einfach einen fairen Umgang auf der Asphaltfläche vor seinem bekannten Einzelhandelsgeschäft.

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