Solarmodule für den Balkon: So können auch Mieter mit Sonnenenergie sparen

Versmold-Hesselteich. Große Solarmodule kosten viel Geld, folgerichtig müssten ja kleinere Module günstiger sein. Getreu dieser einfachen Regel kam der Hesselteicher Felix Hoffmeier im August 2020 auf die Idee, gemeinsam mit seinem Bruder Niklas und dessen Geschäftspartner Kay Theuer das Start-up-Unternehmen Priwatt zu gründen. Lesen Sie auch: Pionier - dieser Mann tankt sein Elektroauto an der eigenen Ladesäule &bdquo;Wir haben geschaut, wie sich der Markt entwickelt hat und uns ist aufgefallen, dass es an interessanten Angeboten fehlt, die sich beispielsweise auch jeder Mieter an den Balkon hängen kann", sagt Felix Hoffmeier. Daher bieten sie nun seit rund einem Jahr den Versand entsprechender Anlagen an, auf Wunsch auch verbunden mit einer Komplettinstallation. Man benötigt nur eine normale Steckdose &bdquo;Eigentlich ist das Aufstellen der Anlagen ganz einfach und jeder kann es selber machen", sagt Hoffmeier. Standardmäßig werden zwei Module empfohlen, die eine Gesamtfläche von zwei mal 3,40 Meter bilden. Dazu kommt dann ein Wechselrichter, der die Gleichspannung aus Solarmodulen in Wechselspannung umwandelt und in das Stromversorgungsnetz einspeist. &bdquo;Abschließend muss dann der Schukostecker in die ganz normale Steckdose gesteckt werden. Einfach einstecken und glücklich sein", erklärt Felix Hoffmeier. Der Strom fließt dann ins Stromnetz, und zwar über die Steckdose, von der der Laie eigentlich denkt, dass sie nur Strom liefern, aber nicht aufnehmen kann. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Die Module können locker auf dem Rasen im Garten aufgestellt werden, natürlich am besten so ausgerichtet, dass sie möglichst viel Sonnenlicht einfangen können. Während es bei einer ebenso möglichen Montage am Balkon oder am Carport ohnehin vorgeschrieben ist, sollte man auch beim Aufstellen solch eines Moduls im Garten den Vermieter informieren. Dann muss das Ganze nur noch beim Netzbetreiber angemeldet werden. Problem: Der Strom lässt sich nicht speichern Auch wenn der Stromanbieter sich vom Netzanbieter unterscheidet oder man regelmäßig aus Spargründen den Anbieter wechselt, ist für die Anmeldung ausschließlich der Netzbetreiber, also in Halle die TWO oder in Versmold die Stadtwerke Versmold, Ansprechpartner. Die Kosten für ein Modul liegen bei rund 400 Euro, so dass man das Standardpaket mit zwei Modulen für 800 Euro erhält. In etwa sechs bis sieben Jahren hat man die Anschaffungskosten wieder reingeholt. &bdquo;Bei zwei Modulen kann man pro Jahr etwa 140 Euro Stromkosten sparen", sagt Hoffmeier. Einziges Problem: Der Strom lässt sich nicht speichern. Was nicht direkt verbraucht wird, verschwindet für immer. Lesen Sie auch: Solarstrom vom Balkon: Lohnt sich die Investition? Andererseits können sonnenarme Jahreszeiten dazu führen, dass der Stromertrag unter den Erwartungen liegt. &bdquo;Ein bisschen was wird aber selbst an dunklen Tagen erzeugt, verspricht Hoffmeier. So könne etwa der Grundlastverbrauch durch Kühlschrank oder Router dauerhaft abgedeckt werden. Interesse bei Über-50-Jährigen ist groß Geliefert werden die kleinen Solarmodule von den drei Jungunternehmern bundesweit, aber auch in die Schweiz und nach Österreich. &bdquo;Pro Monat verkaufen wir eine dreistellige Anzahl", so Hoffmeier. Die Anlagen sind nahezu wartungsfrei und halten viele Jahre. Der Hersteller gibt eine 25-jährige Garantie. Zwar lässt die Leistung mit der Zeit etwas nach, Hoffmeier garantiert jedoch auch nach einem Vierteljahrhundert noch 80 bis 85 Prozent. Die Zielgruppe von dem in Leipzig beheimateten Unternehmen Priwatt sind bisher die über 50-Jährigen. &bdquo;Es gibt kaum Anfragen von jüngeren Interessenten. Denen ist die Anschaffung vielleicht doch noch zu teuer", vermutet Hoffmeier. Er sieht jedoch einen generellen Trend darin, sich um die Energieversorgung selbst zu kümmern.

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