Kampf gegen ungebetene Gäste: Junger Betrieb im Kreis Gütersloh in ganz OWL erfolgreich

Verl. Mit dieser Branche hat keiner gerne zu tun. Doch wenn es soweit ist, wenn im Haus oder in der Restaurantküche plötzlich Schädlinge ihr Unwesen treiben, sind dann doch alle froh, dass es Experten gibt, die sich darum kümmern, dass der Spuk möglichst schnell wieder vorbei ist. Kammerjäger Jürgen Kirchner aus Sende hat mit seiner Firma &bdquo;Der Rattenfänger“ gut zu tun. &bdquo;Uns gibt es seit Anfang 2023. Von Anfang an lief es gut. Wir expandieren“, sagt der 50-Jährige. Wenn Kirchner einen Anruf bekommt, dann sind am anderen Ende der Leitung Aufregung und Verunsicherung meist groß. Lesen Sie auch: Warum im Kreis Gütersloh nachts auffällige Fahrzeuge unterwegs sind Ein wenig stolz auf seinen Firmennamen ist Jürgen Kirchner schon. &bdquo;Der Rattenfänger“ – viel einprägsamer kann man eine Geschäftstätigkeit kaum auf den Punkt bringen. &bdquo;Ich kannte einen Schädlingsbekämpfer. Wenn der irgendwo vorgefahren ist, hieß es nur: ’Der Rattenfänger ist da’“, erzählt er. Und weil der Sender pragmatisch-einfache Lösungen bevorzugt, erinnerte er sich an diese Anekdote, als er selbst in die Kammerjägerei einsteigen wollte. Hauptproblem in Verl sind Ratten und Mäuse Zunächst galt es abzuklären, ob er seine Firma überhaupt so nennen darf – Stichwort &bdquo;Der Rattenfänger von Hameln“ –, doch als hier das Okay kam, stand dem nichts mehr im Wege. &bdquo;Es gibt Kollegen, die irgendetwas Englisches in ihrem Namen haben – das kann sich doch keiner merken“, betont Kirchner, der seit Jahrzehnten einen Containerdienst betreibt, aber inzwischen längst den Fokus auf sein anderes Standbein legt. Schädlinge bekämpft &bdquo;Der Rattenfänger von Verl“ seitdem von A bis Z. Ratten, Mäuse, Wespen, (Bett-)Wanzen, Küchenschaben, Läuse, Kakerlaken, Pelz- und Teppichkäfer, Silber- und Papierfischchen und mehr – es ist alles dabei. Am meisten beschäftigen Kirchner und seinen Mitarbeiter die so genannten Schadnager. &bdquo;Also Ratten uns Mäuse“, so der Experte. Danach folgen Wespennester, die es zu entfernen gilt. Der aktuelle Schädlingsreport von &bdquo;Schädlings-Hero“, einer Plattform für Schädlingsbekämpfer und ihren Kunden, sieht das Verhältnis nach der Auswertung von 17.000 bundesweiten Kundenanfragen 2024 genau umgekehrt: Hier stehen die Wespen (34 Prozent) vor Bettwanzen (18 Prozent) sowie Ratten und Kakerlaken (beide 7 Prozent) an der Spitze der Statistik. Dass in NRW Ratten überdurchschnittlich oft bekämpft werden müssen (11 Prozent), erklärt &bdquo;Schädlings-Hero“ mit der dichten Besiedlung und dem hohen Abfallaufkommen in den Großstädten. Schädlinge werden häufig eingeschleppt Einen Unterschied zwischen Stadt und Land in Sachen Schädlingsbefall kann Jürgen Kirchner, der in einem Radius von 80 Kilometern rund um Verl bis Osnabrück, Paderborn oder Herford tätig ist, indes nicht feststellen. &bdquo;Die Ratten sind in der Stadt bestimmt nicht pfiffiger als auf dem Land“, sagt der 50-Jährige und lacht. Gegensätze gebe es eher, weil die Grundstücke auf dem Land deutlich größer sind. &bdquo;Da muss man mehr ablaufen. In der Stadt stellen wir bezogen auf die Fläche deutlich mehr Köderboxen auf.“ Oft kommt es vor, dass die Betroffenen am Telefon völlig aufgelöst sind. &bdquo;Bei Ratten und Mäuse sind die Leute ängstlich, bei Wanzen oder Silberfischchen empfinden sie Ekel“, so Kirchner. Und: &bdquo;Viele sagen: ’Das kann doch nicht sein – bei uns ist doch alles sauber.’“ Was viele nicht wissen: Meist werden die Tierchen eingeschleppt – der Mensch kann also nichts dafür. Lesen Sie auch: Kampf gegen Waschbären im Kreis Gütersloh: Mann baut sich eigene Falle Zwei Beispiele: &bdquo;Es gibt immer mehr Papierfischchen. Das liegt daran, dass die Leute immer mehr online bestellen und dann die Pakete in der Wohnung rumstehen.“ Denn: Die Fischchen ernähren sich von Leim und nisten sich in die Wellpappe der Kartons ein. Sind sie erst einmal im Haus setzen sie sich in Kleidung, Schuhen oder Taschen fest. Bettwanzen stammen unterdessen meist aus Hotels. &bdquo;Darum sollte man nach der Reise auch seine Klamotten waschen und nicht im gleichen Pyjama ins Bett gehen“, empfiehlt der Experte. Bei Ratten ist Geduld gefragt Ist der Auftrag erteilt, legt der Rattenfänger sofort los und ergreift Gegenmaßnahmen. Der diskret in Schwarz gehaltene Bulli ist mit allem Nötigen ausgestattet. Er stellt etwa Boxen mit Giftköder (Schadnager) oder Klebefallen mit Lockmittel (Schaben, Fischchen) auf – danach ist zunächst wochenlang Geduld gefragt. &bdquo;Gerade Ratten sind sehr schlaue Tiere. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis sie verschwunden sind.“ Die als sehr nützlich geltenden Hornissen sowie bestimmte Wespenarten versucht Kirchner möglichst an geeignete Orte umzusiedeln. Kirchner: &bdquo;Hornissen sind sehr schöne Tiere, sie tun keinem was – anders als Wespen.“

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