Neustart im Kreis Gütersloh: Früherer Fahrlehrer der Bundeswehr macht sich selbstständig

Verl. In den vergangenen Wochen waren die Kosten für den Pkw-Führerschein großes Thema in vielen Medien. Bis zu 4.500 Euro müssten für den &bdquo;Lappen“ gezahlt werden, hieß es vielfach. Fahrlehrer Sebastian Engel hält dagegen, dass der Schein prinzipiell genauso viel kosten würde wie vor 25 Jahren. Der Hövelhofer hat an der Gütersloher Straße 32 in Verl gerade seine erste eigene Fahrschule eröffnet. Eigentlich wollte Sebastian Engel mit der Selbstständigkeit noch warten. &bdquo;Aber ich habe gesehen, dass das Ladenlokal zur Miete angeboten wurde und deshalb umgeplant“, sagt der 43-Jährige, der bisher bei einer Fahrschule in Hövelhof und auch bei der Bundeswehr als Fahrlehrer beschäftigt war. Lesen Sie auch: Gütersloherin ist bei Instagram ein Star – Videos von Fahrlehrerin gehen viral In &bdquo;Bastis Fahrschule“ können Interessierte den Führerschein in allen Klassen ablegen. &bdquo;Von der Mofa, übers Auto bis zum Reisebus“, so Sebastian Engel, der seit 2010 Fahrlehrer ist und dafür eine umfangreiche Ausbildung absolvieren musste. Simulator soll Fahranfängern die erste Angst nehmen In &bdquo;Bastis Fahrschule“ haben Absolventen die Möglichkeit, den Führerschein mit einem Automatik- oder einem Schaltfahrzeug zu erwerben. Außerdem ist Engel stolzer Eigentümer eines Simulators der neuesten Generation. Im Simulator setzt man sich ans Steuer, schnallt sich an und verhält sich wie in einem normalen Auto. Auf einem Display werden Straßenzüge mit Ampeln, Schildern und unterschiedlichsten Verkehrssituation gezeigt. &bdquo;Die Kameras am Simulator verfolgen die Augen und so kann ich sehen, ob beispielsweise der Schulterblick angewendet wird“, so Engel. Auch die richtige Nutzung des Rück- und der Außenspiegel kann so kontrolliert werden. Speziell zu Beginn der Ausbildung sei der Simulator gut, da die Absolventen nicht durch andere Verkehrsteilnehmer oder optische Einflüsse von außen gestört werden. &bdquo;Man hat etwas mehr Ruhe, es ist entspannter und nimmt vielen Fahrschülerinnen und Fahrschülern die erste Angst“, sagt der Fahrlehrer. Aber auch in der Realität auf der &bdquo;richtigen“ Straße setze er auf höchste Qualität und Sicherheitsstandards. Fahrlehrer rechnet nach eigenen Angaben mit &bdquo;ausreichend Arbeit“ Sebastian Engel ist sich bewusst, dass es in Verl und in der Region viele Fahrschulen gibt, Angst zu scheitern hat er aber nicht. &bdquo;Es gibt zwar viele Mitbewerber, aber der Markt ist sehr groß“, so Engel. Man werde sich gegenseitig sicherlich nichts wegnehmen. Er könne zwar nicht genau sagen, mit wie vielen Fahrschülern er in Zukunft plant. &bdquo;Aber ich rechne mit ausreichend Arbeit.“ Beim Erwerb des Führerscheins habe sich in den letzten Jahren grundsätzlich nichts geändert. &bdquo;Es gibt die theoretische und die praktische Prüfung“, so Engel. Der Umfang sei aber größer geworden. Und moderner als früher sei es auch. &bdquo;Die Prüfungen werden durch die EDV unterstützt, auch Videofragen sind möglich“, sagt der 43-Jährige. In der Theorie absolvieren die Schüler zwölf Doppelstunden Grundstoff und zusätzlich klassenspezifischen Stoff. Die praktische Ausbildung ist in Übungsstunden und Sonderfahrten aufgeteilt, dazu gehören Überland-, Autobahn- und Dunkelheitsfahrten. Führerschein kostet laut Fahrlehrer genauso viel wie vor 25 Jahren Wie viele Stunden man insgesamt benötigt, um die Prüfung ablegen zu können, hängt laut Sebastian Engel stark von den individuellen Fähigkeiten der Fahrschüler ab. Ein Fahrsicherheitstraining ist zum Bedauern von Engel kein fester Bestandteil der Ausbildung. &bdquo;Aber wir arbeiten mit dem ADAC zusammen und jeder Fahranfänger bekommt von uns so ein Training und eine einjährige Mitgliedschaft beim ADAC kostenlos.“ Lesen Sie auch: Fast jeder dritte Gütersloher scheitert an der Fahrprüfung - daran könnte es liegen Dass der Führerschein zuletzt erheblich teurer geworden ist, sieht Engel nicht so. &bdquo;Grundsätzlich kostet der Führerschein genauso viel wie vor 25 Jahren“, sagt er. Personalkosten, Mieten, Steuern und Fahrzeugkosten seien ebenfalls gestiegen. &bdquo;Aber man muss das ja auch alles in Relation zu den gestiegenen Gehältern betrachten.“ Merklich geändert hätten sich aber die benötigten Fahrstunden. &bdquo;Und das hat natürlich einen großen Einfluss auf die Kosten“, so Engels. Die Gründe seien vielfältig. Die Verkehrssysteme seien heute komplexer, das Verkehrsaufkommen habe zugenommen und die Fahrzeuge seien umfangreicher ausgestattet. Zudem gebe es oft sprachliche Barrieren oder weniger ausgeprägte psychomotorische Fähigkeiten.

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