Erste Einblicke: So soll der neue Bahnhofsvorplatz im Kreis Gütersloh künftig aussehen

Verl. Ein langgestreckter Busbahnhof parallel zu den Gleisen der Teutoburger Wald-Eisenbahn auf Höhe des heutigen Bahnhofsgebäudes, eine neue Bebauung im Nordosten des Platzes, unter diesem eine natürlich belichtete und belüftete moderne Tiefgarage mit rund 140 Stellplätzen, um oberirdisch Platz zu schaffen: Die wesentlichen Eckpunkte für die Entwicklung des heutigen Verler Marktplatzes hin zu einem Bahnhofsvorplatz mit Bahnhaltepunkt und Mobilstation stehen fest. In drei nichtöffentlichen Workshops zwischen März und Juni hat sich ein interfraktioneller Arbeitskreis mit all jenen Ansprüchen auseinandergesetzt, die in den vergangenen Monaten und Jahren an den umzugestaltenden Marktplatz gestellt worden sind. Auf dieser Basis hat das Planungsbüro Hartlock Städtebau aus Essen ein Konzept erarbeitet, das jetzt erstmals im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen öffentlich präsentiert wurde. Am 10. September will die Politik im Rat über die Rahmenplanung final entscheiden. Anbindung an die künftige Schnellbuslinie nach Bielefeld Diese Rahmenplanung soll der Verwaltung als Grundlage für den weiteren Planungsprozess sowie die Ausschreibung entsprechender Leistungen dienen. &bdquo;Sie stellt eine Weichenstellung dar und lässt noch Handlungsoptionen offen“, betonte Nadine Markmann, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt im Verler Rathaus. Seine Form ist namensgebend: &bdquo;Der Lange“ nennt Planer Stefan Hartlock den künftigen zentralen Busbahnhof, der von der Bahnhofstraße ausgehend in den heutigen Marktplatz hineinreicht. Sechs Haltestellen und die Anbindung an die noch nicht realisierte Schnellbuslinie nach Bielefeld sind hier vorgesehen. Der Vorteil dieser Lösung: Die Busse haben ausreichend Platz zu rangieren, außerdem geht diese Bauform am sparsamsten mit der zur Verfügung stehenden Fläche um. Varianten, die mitten auf dem Platz verortet würden, hat der Arbeitskreis verworfen. Portrait: 100 Tage neuer Verler Bürgermeister – kann er überhaupt noch in Ruhe einkaufen? Rückstau auf der Bahnhofstraße vermeiden Ebenerdig finden sich auf dem neuen Bahnhofsvorplatz Kurzzeitparkplätze für Pkw nahe der Marktstraße, Wartestände für Taxen und Anrufsammeltaxen oder On-Demand-Verkehrssysteme. Ansonsten soll der parkende Autoverkehr unter der Erde verschwinden. Für Fahrräder ist oberirdisch eine diebstahlsichere und überdachte Abstellanlage mit mehr als 150 Plätzen denkbar. Die Tiefgarage unter dem heutigen Marktplatz soll von der Marktstraße aus anfahrbar sein. Dabei gilt es, die Ein- und Ausfahrten so zu organisieren, dass es nicht zu einem Rückstau auf der Bahnhofstraße kommt. Deshalb sieht das Konzept vor, den motorisierten Durchgangsverkehr auf der Marktstraße zu reduzieren. Diese soll zum Florianweg hin abgebunden werden. Eine direkte Zufahrt zur Tiefgarage von der Bahnhofstraße aus ist aus Sicht des Planers wegen des übrigen Verkehrs nicht sinnvoll. Offen hält der Rahmenplan die Möglichkeit, von der Uhlandstraße aus eine Fußgängerunterführung zur Tiefgarage anzulegen. Platz für ein Café oder ein Restaurant Da die benachbarte Feuerwehr vor geraumer Zeit bereits einen kurz- bis mittelfristigen Erweiterungsbedarf angemeldet hat, muss Platz für einen Anbau vorgesehen werden. Erforderlich ist ein Gebäude, das in etwa vier Mal so groß ist wie die heutige Waschhalle, die neben dem abzubrechenden Raiffeisengebäude steht. Als Nutzungen für eine mögliche bauliche Verdichtung im Nordosten des künftigen Bahnhofsvorplatzes sind, je nach Größe, Arztpraxen und/oder ein Hotelbetrieb denkbar. Stefan Hartlock sieht auch genügend Platz für Café oder Restaurant sowie die gewünschte Postfiliale. Dabei geht es um einen oder zwei Neubauten. All dies hält der Planer für möglich, ohne den Wochenmarkt zu verdrängen. Für die Stände der Händler sieht Hartlock eine ausreichend große Freifläche im entstehenden Keil zwischen Marktstraße und zentralem Busbahnhof.

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