
Verl. Die von der Stadt in Auftrag gegebenen Vorbereitungsmaßnahmen auf eine mögliche Landesgartenschau (LGS) 2029 in Verl haben Kosten in Höhe von insgesamt 109.110,41 Euro verursacht. Das teilte die Verwaltung auf Antrag der Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG) in der jüngsten Ratssitzung mit.
Die Kosten für den Ratsbürgerentscheid, bei dem eine Mehrheit der Verler Bürger im November und Dezember 2023 gegen die Ausrichtung einer LGS gestimmt hatte, beliefen sich demnach auf 63.792,90 Euro.
„Wir haben hier insgesamt also ein Kostenvolumen von mehr als 170.000 Euro, wobei die Kosten für den Ratsbürgerentscheid eher als Schadenminderungskosten anzusehen sind“, sagte Paul Hermreck (FWG).
Machbarkeitsstudie deutlich teurer als gedacht
In der Summe von fast 110.000 Euro sind die Kosten für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie durch ein Planungsbüro als deutlich größter Posten (103.284,23 Euro) sowie Ausgaben für mehrere Bürgerveranstaltungen, Werbeanzeigen und den Besuch der Landesgartenschau 2023 in Höxter enthalten.
Letztere Beträge summieren sich auf 5.826,18 Euro. „Bisher wurden 86.110,41 Euro abgerechnet. Es steht noch eine Abschlusszahlung von etwa 23.000 Euro aus, die aus Haushaltsresten 2023 zu bezahlen ist“, teilte das Rathaus mit.
Die Kosten für den Bürgerentscheid sind für Druck, Versand und Zusammenstellung der Briefwahlunterlagen inklusive Porto und Datenaufbereitung aufgelaufen. Die Personalkosten im Rathaus in Sachen LGS sind von der Verwaltung nicht erfasst worden.
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„Das ganze war ein teurer Spaß“
„Das ganze war ein teurer Spaß. Im nächsten Haushalt hätte uns diese Summe gutgetan“, sagte Hermreck, der auch auf die Grundstückskäufe am Verler See durch die Stadt hinwies (die Flächen sollen nun anstatt für die LGS für Renaturierungsmaßnahmen genutzt werden).
Werner Paulfeuerborn (CDU) verwies noch einmal darauf, dass der Auftrag für die Machbarkeitsstudie im Juni 2021 von allen Ratsmitgliedern einstimmig auf den Weg gebracht worden war: „Und wenn man etwas bestellt, dann kostet das was. Das war allen vorher bekannt.“
Die Grundstückskäufe seien in die Zukunft investiertes Geld. Hermreck bezeichnete das als „Phrase“: „Sie müssen den Bürgern doch auch mal klar und deutlich Rechenschaft ablegen, zu welchem Preis die Grundstücke gekauft wurden.“