
Osnabrück/Verl. Der SC Verl hat die Saison 2024/25 in der 3. Liga mit einem vereinseigenen Punkterekord abgeschlossen. Durch den 3:0 (2:0)-Erfolg beim VfL Osnabrück kommt der Sportclub auf 57 Punkte und verbesserte die Bestmarke aus der Aufstiegssaison 2020/21 (55) um zwei Zähler. Rekord-Trainer Alexander Ende, der am Samstag zum 86. und auch letzten Mal als Trainer auf der Verler Bank saß (davon 76 in der 3. Liga), führte den SC Verl damit in der Abschlusstabelle auf Platz sieben.
Die Verler mussten im letzten Saisonspiel auf Niko Kijewski (Adduktorenverletzung) und Timur Gayret (Kapselverletzung am Zeh) verzichten. Dafür begannen Michel Stöcker hinten links und Yari Otto im Mittelfeld. In einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte der Sportclub immer wieder offensive Nadelstiche, ohne aber richtig gefährlich zu werden.
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Der VfL hatte seine besten Szenen, wenn es schnell nach vorne ging. In der 19. Minute lief Bryang Kayo alleine auf das Verler Tor zu, legte sich den Ball dann aber zu weit an SCV-Schlussmann Philipp Schulze vorbei und bekam die Kugel aus spitzem Winkel dann nicht mehr auf den Kasten. Zwei Minuten später hatte Kayo auf der rechten Seite freie Bahn. Seine Hereingabe landete bei Dave Gnaase, da Patrick Kammerbauer in der Mitte wegrutschte. Doch Schulze parierte den Abschluss stark.
Julian Stark brachte die Verler in Führung
Apropos Stark: Julian Stark kam in der 22. Minute für den angeschlagenen Tim Köhler in die Partie – und brachte den Sportclub nur 2:20 Minuten nach seiner Einwechselung in Führung. Berkan Taz schlug aus dem rechten Halbfeld einen Freistoß in den Osnabrücker Strafraum. Die zu kurze Kopfballabwehr von Dave Gnaase landete genau auf dem rechten Fuß von Stark, der aus zwölf Metern flach in die linke Ecke zum 0:1 (24.) traf.
Dann nahm der VfL wieder Tempo auf. Erneut über Bryang Kayo (30.), der von drei mitgelaufenen Mitspielern in der Mitte aber keinen fand. Es hatte schon etwas von Slapstick, wie fahrlässig und stümperhaft die Hausherren mit ihren Großchancen umgingen.
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Die Bestrafung folgte kurz vor der Halbzeit. Berkan Taz bediente nach einer starken Balleroberung Dominik Steczyk, der frei vor VfL-Keeper Lukas Jonsson den Ball eiskalt zum 0:2 (44.) in die rechte Ecke schob. Sein anschließender Torjubel direkt vor der Osnabrücker Fankurve hatte natürlich einen Hintergrund, schließlich hatte Steczyk in der vergangenen Saison noch für den Erzrivalen Preußen Münster gespielt. Im Gegensatz zum VfL zeigten sich die Verler also maximal effektiv und gingen daher gar nicht einmal unverdient mit ihrer 2:0-Führung in die Pause.
13. Saisontor für Berkan Taz
Der SC Verl suchte mit Beginn des zweiten Durchgangs die Entscheidung – und wäre fast fündig geworden. Doch Lars Lokotsch, der am Samstag seinen 29. Geburtstag feierte, rutschte knapp an einer Hereingabe von Julian Stark (56.) vorbei.
Aufgeschoben war aber nicht aufgehoben, denn wenig später zirkelte Berkan Taz den Ball von der linken Seite per Kunstschuss zum 0:3 (58.) in den rechten Winkel. Sein 13. Saisontor war eine weitere Bewerbung für die 2. Liga, in die es „Beko“ trotz gültigem Vertrag an der Poststraße im Sommer wohl ziehen wird.
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Marcel Müller hätte in der 70. Minute in einer Überzahlsituation für den VfL verkürzen müssen, traf aber nur das Außennetz. In der 77. Minute verhinderte Philipp Schulze nach einem Kopfball von Robert Tesche mit einer schönen Flugeinlage und anschließender Faustabwehr den Osnabrücker Ehrentreffer.