Bald Sportmetropole? Gütersloh muss sich nicht vor Arminia Bielefeld und Co. verstecken

Gütersloh. Viel wird gesprochen über Arminia Bielefeld, die auf dem Weg zurück in die Zweite Bundesliga und in beeindruckender Manier ins Pokalfinale gestürmt sind. Und auch der SC Paderborn kommt in der Berichterstattung nicht zu kurz. Während der SCP noch Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga hat, fühlt sich mit Lukas Kwasniok mal wieder ein Trainer zu Höherem berufen. Bei all den Neuigkeiten rund um die OWL-Vorzeigeteams geht oft unter, was der Kreis Gütersloh sportlich zu bieten hat. Obwohl vor allem die Handball- und Reitsporttradition großgeschrieben wird, ist aktuell besonders der Fußball rund um Gütersloh von der 3. bis hin zur Landesliga auf dem Vormarsch. Mannschaften wie der FSC Rheda oder der FC Kaunitz haben sich auf eine stabile Basis gestellt und wollen in Zukunft angreifen. Während es Rheda bereits geschafft hat, sich nach einigen Aufstiegen in den vergangenen Jahren in der Westfalenliga zu etablieren, ist Kaunitz auf dem besten Weg, ihnen dorthin zu folgen. Und nicht nur dort wird exzellente Arbeit geleistet. Lesen Sie auch: Transferticker im Kreis Gütersloh: Regionalligist FC Gütersloh verlängert mit Topstar SC Verl und FC Gütersloh sorgen für Furore Vor allem der SC Verl und der FC Gütersloh sorgen aktuell überregional für Furore. Die Verler sind seit 2020 vollwertiges Mitglied der 3. Liga - im Übrigen die Liga, in der sich auch Arminia Bielefeld seit 2023 wiederfindet. Dafür verdienen sie in Anbetracht der finanziellen Mittel großen Respekt, haben die Verler doch den zweitniedrigsten Kaderwert der gesamten Liga. Ähnlich wie in Paderborn bleibt auch in Verl die Diskussion um Trainer, die sich zu Höherem berufen fühlen, nicht aus. Mitch Kniat verschlug es bekanntermaßen nach Bielefeld, Alexander Ende verlässt die Verler im Sommer. Trotzdem wird es der Verein auch diesmal wieder schaffen, sich sportlich neu zu erfinden und gestärkt aus der Situation hervorzugehen. Vielleicht irgendwann sogar mit Blickrichtung Zweite Liga. Viele dunkle Jahre hat hingegen der FC Gütersloh in der Westfalen- und Oberliga hinter sich, bis 2023 neben dem Westfalenpokalsieg auch der Aufstieg in die Regionalliga gelang. Dort spielen die Gütersloher eine starke Saison, die sie aktuell auf den vierten Tabellenplatz führt. Dass sie seit November in der Liga ungeschlagen sind, würde andernorts wohl zu deutschlandweiter Berichterstattung führen. So aber kann der Verein seriös und in Ruhe an der Zukunft arbeiten und hat jüngst Topstürmer Patrik Twardzik mit einem neuen Vertrag für die Zukunft ausgestattet. Vereine im Kreis Gütersloh scheitern an den Finanzen Die Weichen sind gestellt, für den Angriff auf die höheren Profiligen fehlt allerdings noch das passende Stadion. Denn &bdquo;der Aufstieg ist mit dem Heidewaldstadion unmöglich“, formulierte es Rob Reekers, sportlicher Leiter des FCG, jüngst im Interview drastisch. Einmal mehr sind die Finanzen der einschränkende Faktor. Das gilt nicht nur, aber eben auch für den Sport. Vereine wie die HSG Gütersloh (Handball) sterben einfach aus, andere, wie die Zweitliga-Damenmannschaft des FSV Gütersloh (Fußball), können sich nur dank eines absoluten Kraftakts und externer Unterstützer über Wasser halten. Hier bedarf es vor allem der Unterstützung der Kommunen, um Vereine und Sportler im Kreis Gütersloh zukunftsfähig aufzustellen. An Talent mangelt es, auch in Individualsportarten, nicht. Der 14-jährige Verler Elias Jahn möchte Darts-Profi werden und träumt von einer Zukunft im Londoner &bdquo;Ally Pally“. Die ebenfalls 14-jährige Skifahrerin Fiene Ternes aus Harsewinkel sorgt bereits deutschlandweit für Furore und strebt eine Ski-Alpin-Karriere auf höchstem Niveau an. Talente im Kreis Gütersloh müssen gefördert werden Das kann – hier und in vielen weiteren Fällen – nur gelingen, wenn diese Nachwuchshoffnungen ihren Möglichkeiten entsprechend gefördert werden. Dazu bedarf es neben viel Training auch die passende finanzielle Unterstützung. Lesen Sie auch: Dank Tönnies und neuer bekannter Unterstützer – Gütersloher Verein kurz vor der Rettung Wenn Gütersloh zur Sportmetropole werden will, muss dafür noch einiges getan werden. Die Ressourcen sind definitiv vorhanden.

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