Baumstamm im Gepäck: Junger Mann aus dem Kreis Gütersloh zieht alle Blicke auf sich

Verl. 200 Kilometer Wandern – das allein klingt für viele schon nach einer fast unschaffbaren Mammutaufgabe. 200 Kilometer Wandern mit einem 15 Kilo schweren Mega-Baumstamm auf dem Rücken ist nochmal ein ganz anderes Abenteuer. Max Breitsprecher wagt es. In wenigen Tagen geht es los. Nur er, seine Trainingsschuhe und eben ein Baumstamm. Klingt ziemlich verrückt? &bdquo;Stimmt“, sagt der 27-Jährige und lacht, &bdquo;das muss ich selbst zugeben.“ Etliche irritierte Blicke hat der Verler in den vergangenen Wochen beim Training schon auf sich gezogen. Regelmäßig wandert er mit seinem Baumstamm durchs Steinhorster Becken oder durch Kaunitz. &bdquo;Die meisten Menschen schauen schon ziemlich verwundert“, berichtet Breitsprecher, &bdquo;wenn ich ihnen aber von meinem Projekt berichte, bekomme ich fast nur positive Rückmeldungen.“ 100 Kilometer barfuß mit Gewichtsweste gelaufen Max Breitsprechers Plan: Er wird ab Sonntag einen Teil des Jakobswegs entlang des Mosel-Camino in Koblenz-Stolzenfels wandern. Acht Etappen hat er vor sich, zwölf Stunden wird der sportliche Verler voraussichtlich pro Tag laufen. Dass er dabei einen riesigen Baumstamm im Gepäck hat, ist nicht nur eine sportliche Extra-Herausforderung. Breitsprecher will damit vor allem eins: auffallen. &bdquo;Ich will gesehen werden, mit Menschen ins Gespräch kommen und auf meine Spendenaktion aufmerksam machen.“ Er sammelt Spenden für die Deutsche Kinderkrebshilfe – mit dem Geld sollen gezielte Forschung, aber auch Therapien und Betreuungsangebote finanziert werden. Ein Projekt, das Max Breitsprecher aus persönlicher Betroffenheit am Herzen liegt. Sein Vater ist an Krebs gestorben. Den langen Krankheitsweg mit vielen Rückschlägen hat der Sohn hautnah miterlebt. Lesen Sie auch:Gütersloher Freunde starten mutigen Trip - obwohl viele sagen, sie werden scheitern Barfuß mit Gewichtsdecke auf dem Jakobsweg unterwegs Es ist ihm deshalb ein dringendes Bedürfnis, anderen Betroffenen zu helfen. &bdquo;Ich mache mir die Aufgabe mit dem Baumstamm deutlich schwerer, das weiß ich“, sagt er kurz vor Abreise, &bdquo;aber es ist für eine gute Sache. Für eine Sache, die mir sehr wichtig ist.“ Selbst mit geringen Geldspenden könnten zum Beispiel Fahrtkosten übernommen werden, damit Eltern bei ihren Kindern sein können. Es ist tatsächlich nicht, dass erste Abenteuer, das der 27-Jährige wagt. Erfahrungen auf dem Jakobsweg hat er bereits gesammelt. Ein 100 Kilometer langes Teilstück ist Max Breitsprecher schonmal barfuß und mit einer Gewichtsweste gewandert. Er liebt die sportlichen Herausforderungen; den Kampf gegen sich selbst. &bdquo;Ich habe vor einiger Zeit meine Vollzeit-Stelle auf Teilzeit reduziert, um mehr Zeit für meinen Sport zu haben“, berichtet der Verler Personaltrainer und Ernährungsberater. Teamsport ist nicht seins. Laufen, Schwimmen, Fahrradfahren; Breitsprecher kämpft lieber alleine. Ziel: 1.000 Euro nach dem besonderen Projekt Auf den Jakobsweg versucht er jetzt, so wenig wie möglich mitzunehmen. Schuhe wird er dieses Mal auf jeden Fall dabei haben. Ebenso Wechselkleidung, Isomatte, Schlafsack – vielleicht ein Mückennetz. Das war’s dann aber. Bloß kein unnötiger Ballast. Der Holzstamm wiegt schon genug. Und er ist sperrig. Muskelkater ist vorprogrammiert, vor allem im Bauch. Max Breitsprecher fühlt sich zwar optimal vorbereitet, hat aber besonders vor dem dritten und vierten Tag Respekt. &bdquo;Da habe ich schon beim Training gemerkt, dass die wohl ziemlich hart werden könnten.“ Zwei Wochen wird er insgesamt unterwegs sein. Zehn Tage hat er für die komplette Strecke eingeplant – also genug Puffer für jegliche Eventualitäten. &bdquo;Und ich muss jetzt auch abliefern“, sagt er und lacht, &bdquo;auch das Fernsehen hat nämlich schon bei mir angefragt.“ So viele Augen sind auf ihn gerichtet – nun will Max Breitsprecher das Abenteuer auch schaffen. Die Spendenaktion von Max Breitsprecher findet man aktuell auf der Internetseite der Deutschen Krebshilfe. Bislang sind schon 25 Spenden eingegangen; 444,44 Euro sind bereits zusammengekommen. Der Verler hofft nach seiner Wanderung auf 1.000 Euro.

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