Neues Bier aus dem Kreis Gütersloh: Das „Verler Pils“ steht in den Startlöchern

Verl-Kaunitz. Vom 1. bis zum 3. September ist es soweit: Das Volksfest &bdquo;Verler Leben“ wird wieder tausende Besucher aus nah und fern in die Stadt ziehen. &bdquo;Uns dort zu treffen ist ein Ritual“, erzählen Nils Hennig (30) und Ferdinand Hollenhorst (32). Beide kennen sich aus gemeinsamen Schulzeiten am Verler Gymnasium. Berufsbedingt haben sich die Wege längst getrennt, der Kontakt aber ist bestehen geblieben. Jetzt haben die ziemlich besten Freunde nach der Zeit der Reife eine Idee umgesetzt, die auf ihre Heimat zugeschnitten ist. Eine kleine Brauerei, in der ein naturtrübes Bier namens &bdquo;Verler Pils“ hergestellt wird, dieser Traum hat sich jetzt erfüllt. Ursprünglich einmal hatten die Freunde die alte Dorfmühle am Ölbach dafür im Auge gehabt . Ein Vorhaben, das nicht umgesetzt werden konnte. Auch eine weitere Option zerschlug sich kurzfristig. &bdquo;Die Laune war schlecht“, gibt Nils Hennig zu. Das änderte sich bei einer Maifeier in diesem Jahr auf dem historischen Hof von Seppl und Ursula Laustroer in Kaunitz. Im Gespräch mit dem künftigen Hoferben Alexander Laustroer brachte dieser die alte Melkkammer des Hofes ins Spiel. Nils Hennig und Ferdinand Hollenhorst folgten ihrem Bauchgefühl und sagten zu. Verler bauen Brauerei im Kreis Gütersloh eigenständig auf Alle behördlichen Genehmigungen sind mittlerweile eingeholt. &bdquo;In den vergangenen Wochen haben wir gebaut“, erzählt Nils Hennig und deutet auf die knapp 20 Quadratmeter große Fläche, in der jetzt &bdquo;das erste Verler Bier der Moderne“ in großen Behältern gebraut wird. &bdquo;Die Anlage haben wir komplett selbst gebaut“, hebt Hennig, der in Hamburg eine eigene Investmentfirma betreibt, hervor. Ferdinand Hollenhorst ist Archäologe, war unter anderem an Ausgrabungsarbeiten im Iran beteiligt. Der 32-Jährige brachte zu den gemeinsamen Treffen irgendwann ein selbst gebrautes Bier mit. Nils Hennig konnte es zunächst gar nicht glauben. &bdquo;Das war der absolute Wahnsinn“, schwärmt er noch heute. Unglaublich lecker sei das Bier gewesen. Kurz vor dem Lockdown 2020 entstand die Idee für eine eigene Brauerei. &bdquo;In der Coronazeit haben wir viel Zeit gehabt uns vorzubereiten“, erzählt das Duo. Und: &bdquo;Die Lernkurve hat steil nach oben gezeigt.“ Verler Pils wurde immer wieder von Familie und Freunden gekostet Familie und Freunde durften das Gebraute immer wieder kosten und waren begeistert. &bdquo;Für den Anfang werden wir nur das Verler Pils brauen“, sagt Nils Hennig, der immer wieder die Braukunst seines Freundes hervorhebt. &bdquo;Wenn das gut ankommt, wollen wir auch auf andere klassische Sorten gehen.“ Modernes Craftbier werde es aber ausdrücklich nicht geben. Der Fokus soll auf alten Sorten liegen. &bdquo;Wir wollen die alte deutsche Bierkultur aufleben lassen, uns von der Einheitsmasse abheben“, betont Hennig. Das handgebraute Bier soll Herz und Charakter haben. Die Qualität sei unter anderem daran zu erkennen, dass Brunnengrundwasser, das durch verschiedene Gesteinsschichten gefiltert wird, verwendet werde. Erst einmal werde es das Bier nur vom Fass geben. Beim &bdquo;Verler Leben“ soll es einen zehn Meter langen Stand auf Höhe des Kriegerdenkmals geben. 3.000 bis 3.500 Liter Verler Pils werden die Freunde dann vor Ort dabei haben. &bdquo;Sehr süffig“ sei das Pils, beschreibt Ursula Laustroer vom Kaunitzer Hof ihr Geschmackserlebnis. Zum einen habe es &bdquo;die knackige Frische, wie man sie von einem Pilsener erwartet“, erläutert Nils Hennig. Das Verler Pils soll es bald auch in bekannten Kneipen geben Gepaart werde die Frische mit einer angenehm leichten Fruchtnote des Hopfens und der bewusst langsamen Gärung. Die Freunde verwenden erntefrische Hopfenpallets, die geschreddert, gepresst und schockgefroren worden sind. Zudem wird geschrotetes Malz mit Wasser vermengt. Genau die richtige Temperatur zu treffen, das sei die Kunst, bestätigt Ferdinand Hollenhorst. Weil den Verler Bierbrauern Nachhaltigkeit wichtig ist, wird das eiweißreiche Malz nicht zum Abfallprodukt. Vielmehr wird es an die hofeigenen Tiere verfüttert oder zum Brotbacken verwendet. Derweil betätigt Ferdinand Hollenhorst den langen Maischepaddel und nimmt eine sogenannte Jodprobe, um zu schauen, ob die Stärke komplett verzuckert ist. Jeweils 200 Liter fassen die drei großen Töpfe, in den gegenüberstehenden, etwas höheren Gefäßen wird im Anschluss gekühlt. Zunächst soll es das Verler Pils nur vom Fass geben. &bdquo;Wir arbeiten aber daran, dass es auch in Flaschen gefüllt wird“, sagt Nils Hennig. Ein Etikett hat Hennig schon einmal entworfen. &bdquo;So ähnlich wird es dann wohl aussehen“, denkt er. Auf jeden Fall werde das Verler Pils nach dem &bdquo;Verler Leben“ in bekannten Kneipe zu bekommen sein. Und für ihre Brauerei gibt es auf dem Hof Laustroer durchaus noch Erweiterungsmöglichkeiten.

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