Feuerwehrgerätehaus Erster Spatenstich: 6 Millionen Euro teures Gebäude im Kreis Gütersloh

Verl-Sürenheide. Das auf dem Nachbargrundstück geplante Bevölkerungsschutzzentrum des Kreises Gütersloh wird das Feuerwehrgerätehaus Sürenheide hinsichtlich der Baukosten und seiner Größe buchstäblich in den Schatten stellen. Aber die schönere Postadresse hat sich die Stadt Verl gesichert: An der &bdquo;Rettungsgasse 1“ entsteht nahe der Thaddäusstraße die Heimstatt des künftig dritten Löschzugs der Freiwilligen Feuerwehr Verl. Ende 2024 soll das Gerätehaus bezugsfertig sein, zeitgleich wird die heutige Löschgruppe zum eigenständigen Löschzug. Das Bevölkerungsschutzzentrum wird später an der &bdquo;Rettungsgasse 2“ errichtet. Mit Baukosten in Höhe von mehr als 5,8 Millionen Euro muss die Kommune laut der Berechnung aus dem vergangenen März kalkulieren. Stand heute. &bdquo;Ob wir am Ende die 6 Millionen werden halten können, müssen wir sehen“, ließ Bürgermeister Michael Esken bei der kleinen Feier des ersten Spatenstichs am Dienstagnachmittag noch Vorsicht walten. Immerhin: Für die Rohbauarbeiten und andere Gewerke gingen bei der Ausschreibung gleich mehrere Angebote von Baufirmen ein. Das war in den vergangenen Jahren des Booms und der explodierenden Baukosten längst nicht so. Löschgruppe wird 2024 zum Löschzug erhoben Der Stuttgarter Architekt Martin Wypior hat das Gerätehaus geplant. Es wird über vier Stellplätze für die Fahrzeuge der Feuerwehr verfügen. In einem fünften soll zunächst ein Lager Platz finden, das bei Bedarf ebenfalls in einen Stellplatz für ein Großfahrzeug umgewandelt werden kann. Außerdem ist in dem Feuerwehrgerätehaus eine Waschhalle vorgesehen. Der Platz entspricht dem Bedarf der mittlerweile personalstarken Löschgruppe. Aus den anfänglich drei Männern vor zehn Jahren sind inzwischen 36 Mitglieder geworden, darunter fünf Frauen. Noch verfügt die Löschgruppe nur über ein Großfahrzeug und einen Bulli. Auch das wird sich 2024 geändert haben, so der designierte Löschzugführer Dirk Späte. Für den Strom sorgt eine eigene Photovoltaikanlage Die strikte so genannte Schwarz-Weiß-Trennung (Trennung von schmutzigen, schadstoffhaltigen oder verkeimten Stoffen oder Gegenständen vom sauberen Bereich) ist ein Punkt, auf den Wypior besonderes Augenmerk bei seiner Planung gelegt hat. Die einzelnen Funktionsräume wie Atemschutzwerkstatt, Kleiderkammer, Umkleiden und Sanitärräume sind den Abläufen bei einem Einsatz entsprechend C-förmig um die Fahrzeughalle angeordnet. Im Erdgeschoss finden ein Büro und die zentrale Lage-Besprechung sowie ein Begegnungsraum Platz. Im barrierefrei über einen Aufzug erreichbaren Obergeschoss werden Technik, Funkwerkstatt, Fitness- und Schulungsräume untergebracht. Das Gerätehaus wird zweigeschossig sein und ein begrüntes Flachdach bekommen. Darauf ist die Installation einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 56,2 kW Peak vorgesehen. Diese kostet 58.000 Euro zusätzlich, ist aber nach einem Ratsbeschluss auf städtischen Gebäuden inzwischen Standard. Für die Fassade sieht der Architekt einen Klinkerstein vor. Die so genannte Alarm-Ein- und -Ausfahrt befindet sich unmittelbar an der Thaddäusstraße. Für die Privatfahrzeuge der Feuerwehrleute ist die Erschließung über die neue Stichstraße &bdquo;Rettungsgasse“ zu den Parkplätzen hinter dem Gebäude vorgesehen. Das Land fördert den Bau mit 250.000 Euro Der Architekt hat gewissermaßen sein eigenes Konzept kopiert. Wypior zeichnet auch verantwortlich für den im Oktober 2019 fertig gestellten Neubau des Feuerwehrgerätehaus in Kaunitz. &bdquo;Die guten Sachen haben wir übernommen, und wenn etwas als nicht so gut aufgefallen ist, machen wir es hier besser.“ Nachdem das Land Nordrhein-Westfalen einen Förderbetrag in Höhe von 250.000 Euro für den Bau zugesichert hat, konnte die Stadt Verl noch kurz vor Weihnachten zum ersten Spatenstich einladen. Die Bagger für die Rohbauarbeiten werden erst am 9. Januar anrücken. Die Bauleitung hat in Vertretung des Stuttgarter Planers der Verler Architekt Eckhard Send übernommen.

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