Warum sich diese Abiturienten aus dem Kreis Gütersloh jetzt mieten lassen

Verl. Manch einer kapituliert in diesen Tagen vor den Schneemengen. &bdquo;Für uns kamen sie gerade recht", sagen Lea Menke (17), Tim-Louis Rüther (17) und Niklas Weigand (18). Die drei Jugendlichen gehören zu den 127 Abiturienten des Verler Gymnasiums und zu den 54, die sich an der Aktion &bdquo;Rent an Abiturient" beteiligen. Der aktuelle Jahrgang wird unzweifelhaft in die Annalen eingehen, denn seit dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr haben die Schülerinnen und Schüler über einen langen Zeitraum weder die Klassenräume noch ihre Mitschüler gesehen, weil auf Distanz gelernt wurde und wird. Als Stufe zusammenzuwachsen, das sei kaum möglich gewesen, erzählt Lea Menke. Die Zeit, einander kennenzulernen, miteinander zu feiern, &bdquo;all das ist weggefallen", bestätigt Niklas Weigand. &bdquo;Frustrierend und bitter" sei das. Abiturienten fühlen sich benachteiligt Fühlen sich die Abiturienten benachteiligt? &bdquo;Natürlich", sagt Lea. Denn viele Dinge seien ihnen genommen worden, die kaum nachzuholen seien. &bdquo;Mit unserem Projekt haben wir jetzt die Chance, doch noch einen gewissen Zusammenhalt zu entwickeln." Hinter der Initiative &bdquo;Rent an Abiturient" steckt die Idee, Menschen zu helfen, etwa beim Gassigehen mit dem Hund, bei Botengängen oder, wie gerade in diesen Tagen, beim Schneeschaufeln, und damit Geld für den Abiball zu sammeln. Der soll am 19. Juni stattfinden. So ist es derzeit jedenfalls geplant. Doch wie sich die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen entwickeln, das vermag derzeit niemand zu sagen. Deshalb haben die Abiturienten bereits einen Plan B. &bdquo;Alternative könnte eine Open-Air-Veranstaltung mit Bierzeltgarnituren sein", erläutert Tim-Louis Rüther. Statt des legendären Abi-Matches könnte es einen Spendenlauf durch Verl geben. Die Abi-Zeitung gibt es auf jeden Fall. Auch sie muss finanziert werden. Erstes Geld wurde bereits eingenommen Das erste Geld für &bdquo;Rent an Abiturient" ist bereits zusammengekommen. Mehr als 50 Schnee-Einsätze hat es schon gegeben. Pakete wurden zur Post gebracht, ein Dachboden ist ausgeräumt und Hunde sind ausgeführt worden. &bdquo;Autowäschen könnten demnächst auch gefragt sein", vermutet Tim-Louis Rüther angesichts der Salz- und Sandablagerungen auf den Wagen. &bdquo;Wir haben außerdem eine Handvoll zertifizierte Babysitter in unseren Reihen", darauf verweist Lea Menke. Auch Gartenarbeiten seien angefragt worden. Wie viel jemand für einen Einsatz spenden möchte, das ist jedem, der einen Dienst in Anspruch nimmt, selbst überlassen. &bdquo;Bisher haben sich die meisten sehr großzügig gezeigt", und darüber freuen sich die Abiturienten. Rauszukommen, das tut in diesen Tagen gut, &bdquo;denn während der Abi-Vorklausuren sitzen wir manchmal bis 16.30 Uhr in Videokonferenzen", erzählt Lea Menke. &bdquo;Zwischendurch müssen Aufgaben erledigt und es muss gelernt werden." Da kommt einiges an sitzender Tätigkeit zusammen. Im Großen und Ganzen sei man mit dem Stoff gut durchgekommen, &bdquo;aber Lernen in der Präsenz ist doch etwas anderes". Zuhause müsse man sich selbst organisieren. &bdquo;Die Strukturen im Alltag zu behalten, ist schwer, wenn man zu Hause sitzt", bestätigt Niklas Weigand. Manch einem komme es aber auch entgegen. &bdquo;Einige leiden, andere profitieren." Damals, in der Zeit des ersten Lockdowns, &bdquo;da fiel es noch leichter", bestätigt Lea. Mittlerweile nerve es. Beim "Homeschooling" geht es um Fleißarbeit Dennoch werde einigen Abiturienten das Homeschooling durchaus bessere Noten bescheren, &bdquo;wenn sie es genutzt haben", denn im Grunde sei es hier um Fleißarbeit gegangen, erläutert Lea Menke. Am 22. April ist der letzte Schultag für die Abiturienten, einen Tag später werden die Englisch-Klausuren geschrieben. Nach der langen Distanzphase sollen die Abiturienten am 22. Februar wieder die Schule besuchen dürfen. Wie genau das ablaufen soll, das wissen sie noch nicht. &bdquo;Mal sehen", sagen sie, &bdquo;was sich die Landesregierung da wieder ausgedacht hat". Wer die Hilfe von &bdquo;Rent an Abiturient" in Anspruch nehmen möchte, der kann sich per Mail bei rent.an.abiturient21@web.de melden oder telefonisch unter der Handynummer 0152/26 19 46 68.

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