SC Verl zum ersten Mal in Paderborn: Nachteil wegen fehlender Zuschauer?

Verl. Am 6. Spieltag der 3. Fußball-Bundesliga muss Aufsteiger SC Verl zum ersten Mal nach Paderborn ausweichen. Gegner des Tabellenachten (sieben Punkte) in der Benteler-Arena ist am Dienstag der mit vier Zählern auf Rang 15 notierte 1. FC Magdeburg. Zuschauer sind wegen der nochmals gestiegenen Corona-Infektionszahlen nicht mehr zugelassen. Anpfiff ist um 19 Uhr. Dass sie sich gegen den einzigen Europapokalgewinner der DDR – der 1. FC Magdeburg sicherte sich 1974 den Cup der Pokalsieger – beim Nachbarn SC Paderborn einmieten mussten, wurmt die Verantwortlichen des Sport-Clubs nicht nur wegen der hohen Kosten. &bdquo;Wir haben ja beim Sieg gegen Bayern München II und trotz der Niederlage auch gegen Hansa Rostock gesehen, wie wertvoll die Unterstützung durch die Zuschauer für unsere Mannschaft ist", sagt der Vorsitzende Raimund Bertels. Trainer Capretti: "Das ganze Hin und Her im Vorfeld müssen wir ausblenden" Der Aufsteiger hatte sich deshalb auf der Grundlage des vom DFB wegen der Coronakrise eingerichteten Sonderspielbetriebs für die 3. Liga um eine weitere Ausnahmegenehmigung für Spiele in Verl bemüht, obwohl das eigene Stadion nur 5.000 statt der erforderlichen 10.000 Zuschauer fasst. &bdquo;Und wir hatten dafür ja auch schon grünes Licht vom Verband und dank einer transportablen Flutlichtanlage auch genug Licht für das Fernsehen, aber was nutzt das alles, wenn Magdeburg nicht zustimmt" so der SCV-Chef weiter. &bdquo;Das ganze Hin und Her im Vorfeld müssen wir ausblenden", wirft Rino Capretti ein. &bdquo;Die Spieler müssen jetzt die Situation so annehmen wie sie ist", fordert der Verler Coach und erinnert an die guten Erfahrungen mit Geisterspielen. &bdquo;Schließlich haben wir den Aufstieg gegen Lokomotive Leipzig auch ohne Fans klar gemacht." Ist Keeper Brüseke spielfähig? Absolute Konzentration auf die 90 Spielminuten ist für Capretti aber noch aus einem anderen Grund angesagt. &bdquo;Wir haben beim 2:3 gegen Rostock und beim 1:2 gegen Ingolstadt zwar gezeigt, dass wir auch mit den Ligagrößen mithalten können, aber mit leeren Händen dagestanden, weil unsere Fehler in der Abwehr gnadenlos bestraft worden sind und weil wir unsere Chancen nicht konsequent genutzt haben." Für den Versuch, es gegen Magdeburg besser zu machen könnte der Coach auf die Anfangself der letzten Spieltage zurückgreifen, sofern sich sein Eindruck von Sonntag bestätigt, dass Keeper Robin Brüseke trotz lädierten Zehs spielfähig ist. &bdquo;Andererseits sind die Spieler, die bislang noch nicht so zum Zug gekommen sind, ganz nah dran an der ersten Elf." "Wir müssen die Belastung verteilen" Capretti spornt mit dieser Aussage nicht nur die nachverpflichteten Angreifer Justin Eilers und Berkan Taz, die im Training Druck auf den ersten Sturm Yildirim-Janjic-Rabihic machen, weiter an. Er weiß auch: &bdquo;Wir haben dieses Jahr noch viele Spiele. Wir müssen die Belastung verteilen." Ordentlich durchgemischt hatte Thomas Hoßmang vor der Begegnung mit Türkgücü München die bei einem Remis gegen 1860 München (1:1) mit Niederlagen gegen Halle (0:2), Köln (0:2) und Dresden (0:1) enttäuschend gestarteten Magdeburger. Auf der Bank blieben mit Kapitän Christian Beck, Sören Bertram oder Jürgen Gjasula vermeintlich gesetzte Spieler. Für sie sprangen beim für große Erleichterung in Magdeburg sorgenden 2:0-Sieg andere wie Andreas Müller, Adrian Malachowski oder Dominik Ernst ein. Liveticker am Dienstag auf nw.de Für den FCM-Trainer war es aber weniger die personelle Veränderung, oder die taktische Umstellung vom 4:4:2- auf ein 4:3:3-System, die für die klare Leistungssteigerung sorgten. Für ihn gab die &bdquo;ganz andere Einstellung" seiner dieses Mal um jeden Ball kämpfenden Spieler den Ausschlag. &bdquo;Wir wollten Tempo ins Spiel bringen, Umschaltmomente generieren und tiefe Laufwege schaffen. Das ist uns gegen Türkgücü gelungen", freute sich Hoßmang. Capretti nahm es zur Kenntnis: &bdquo;Da wissen wir ja, worauf wir uns einstellen müssen." Verfolgen Sie das Spiel bei uns ab 19 Uhr im Liveticker auf nw.de/guetersloh

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